„Tornado“ fegt Löwen von der Platte

Achim – Da gab´s nichts zu holen: Handball-Oberligist HSG Hunte-Aue Löwen verlor am Samstag in der Gymnasium-Sporthalle Achim bei der SG Achim/Baden mit 27:39 (12:21). Treffender Kommentar von Löwen-Torwart Frederik Hohnstedt: „Wir wurden wie von einem Tornado von der Platte gefegt. Das war einfach nichts – ein Fehlerspektakel, keine Lösungen hinten wie vorne.“ Der 26-Jährige nimmt´s mit Humor: „Viel schlimmer kann es nicht werden. Abhaken und weitermachen.“
Und Löwen-Trainer Heiner Thiemann urteilte: „Das war eine schwache Vorstellung.“ Lediglich Linksaußen Julian Wilkens attestierte er eine ordentliche Vorstellung. Der Ex-Sulinger benötigte für sieben Tore nur acht Versuche.
Lengauer und Pernar scheiden verletzt aus
Die personelle Situation hat sich bei den Löwen noch verschlechtert, denn in Torhüter Donatas Biras (Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel), Kamil Chylinski (Muskelbündelriss im Oberschenkel), Cedric Quader (gesperrt), Patryk Abram (Meniskusriss – Operation erfolgt Mitte Oktober) und Silas Steinke (Meniskus-Operation) fielen bereits fünf Akteure aus. Und im Spiel zogen sich dann noch Rückraumakteur Luis Lengauer (Fersenprellung/20.) und Mittelmann Marko Pernar (geschwollener Daumen an der Wurfhand/40.) Verletzungen zu.
Die Gäste begannen konzentriert, hielten die Partie nach einem Treffer von Wilkens bis zum 4:4 (10.) offen. Anschließend leisteten sie sich Fehlversuche, fingen sich Gegenstoßtore ein, lagen mit 4:7 (15.) und 6:11 (18.) zurück. Beim Stand von 11:7 foulte Achims Malte Meyer Linkshänder Yury Pishchukhin bei einem Gegenstoß und sah von den Schiedsrichtern prompt die Rote Karte (19.). Pernar verkürzte mit einem Doppelpack zum 10:14 (23.), doch danach unterliefen den Löwen zu viele technische Fehler. Die Gastgeber zogen mit den Haupttorschützen Tobias Freese (11/3), Hendrik Budelmann (7/2), Luke Pehling (6) und Lars Auth (5) auf 18:10 (26.) davon. Thiemann nannte einen weiteren Schwachpunkt: „Wir haben keinen Druck aus dem Rückraum hinbekommen.“
Nach dem Seitenwechsel geriet der Tabellenelfte beim 13:23 (36.) durch Pehling erstmals mit zehn Treffern in Rückstand. Die Achimer nutzten auch in der Folgezeit die Schwächen in der Abwehr schonungslos aus, kamen immer wieder zu einfachen Toren. Spätestens beim 32:18 (47.) stand der zweite Heimsieg für die SG Achim/Baden fest. Der schnelle Wilkens mit einem Dreierpack und Linkshänder Jan Linné mit verwandeltem Siebenmeter verkürzten zum 22:32 (53.). In der Endphase kam auch noch der Ex-Barnstorfer Tilman Dehmel zu seinen Erfolgserlebnissen, er warf die Tore zum 35:23 und 36:23 (57.). Den Schlusspunkt zum 27:39-Endstand setzte Löwen-Kreisläufer Oliver Born.
„Das Beste an dem Spiel war der erlösende Pfiff nach 60 Minuten. Es war eine desolate Leistung in allen Bereichen. Wir haben ohne Abwehr gespielt, und der Angriff war geprägt von Fehlern. Kurzum: Ein Spiel zum Gruseln“, unterstrich der letztmalig gesperrte Löwen-Kapitän Cedric Quader.
Stenogramm
SG Achim/Baden - HSG Hunte-Aue Löwen 39:27 (21:12) - Hunte-Aue Löwen: Hohnstedt, Garrels (16. bis 30.) - Beljic (1), Wilkens (7), Pishchukhin (2), Linné (7/1), Pernar (4/1), Born (1), Lengauer, Wiese, Wulf (3), Heemann (1), Liutikas (1). Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Achims Malte Meyer wegen Foulspiels an Pishchukhin (19.).