Tomic ist Rehdens „Dieselmotor“

Die Wochen der Wahrheit beginnen am Samstag für den BSV Rehden: Der Tabellendritte Hannover 96 II ist zu Gast in den Waldsportstätten. Mit einem Sieg würden die Schwarz-Weißen vorbeiziehen. Laut Mittelfeldspieler Josip Tomic ist das Selbstvertrauen derzeit groß „Wir glauben fest daran, dass wir es in die Meisterrunde schaffen werden.“
Rehden – Der Mannschaftskreis nach dem Spiel ist längst ritualisiert. Fundierte Analysen finden hier selten statt, häufig fallen zwei, drei Sätze über die vorherigen 90 Minuten und zum Ende ein Ausblick auf das Kommende. Nach Siegen endet die Zusammenkunft oft mit einer gemeinsamen Hüpfeinlage. Diese blieb am vergangenen Wochenende aus, obwohl der BSV Rehden mit 3:
„Ein absolut loyaler Typ“
1 beim FC Oberneuland gewonnen hatte. Zum Feiern sah aber niemand einen Anlass, auch weil Fußballlehrer Andreas Golombek im erwähnten Teamkreis bereits Konzentration auf die nächste Aufgabe eingefordert hatte. Schließlich stehe ein „Sechs-Punkte-Spiel“ in der Regionalliga Nord (Südstaffel) an. Sein Team, aktuell Sechster mit 15 Punkten, empfängt den Dritten Hannover 96 II (16 Zähler). Es geht also um absolute „Big Points“ im Rennen um die Meisterrunde, für die sich die besten fünf Mannschaften qualifizieren. „Die Stimmung im Team ist gut“, betont Rehdens Mittelfeldspieler Josip Tomic: „Wir glauben fest daran, dass wir es in die Meisterrunde schaffen werden.“
Der 28-Jährige ist ein guter Ansprechpartner, wenn es um das Teamklima geht. Schließlich kennt er sich bestens in Rehden aus. Beim 3:1 in Oberneuland trug er zum 100. Mal das BSV-Trikot, damit ist er der Treueste im Kader. „Ein absolut loyaler Typ“, nennt sein Trainer Golombek eine der großen Stärken Tomics, bevor er die fußballerischen Vorzüge aufzählt: „Josip ist für uns extrem wichtig, weil er viele Lücken zuläuft. Er ist unser Dieselmotor.“
Immenses Offensivpotenzial
Einer, der zuletzt Fahrt aufgenommen hat. In den vergangenen vier Spielen stand Tomic immer in der Startelf. „Ich fühle mich momentan einfach gut“, sagt der gebürtige Bosnier, nur um – wie es seine Art ist – direkt wieder den Teamgedanken nach vorn zu stellen: „Wir alle haben es hinbekommen, wieder gemeinsam zu agieren, gemeinsam zu verteidigen.“ Ein Schlüsselmoment sei das Werder-Spiel (1:1) gewesen, als die Rehdener eine Stunde lang in Unterzahl aufopferungsvoll gefightet hatten. „Da hat sich gezeigt, dass es nur als Mannschaft funktionieren kann – und das haben wir dann jetzt gegen Oberneuland bestätigen können.“ Vielleicht reift bei den Schwarz-Weißen gerade eine neue Selbsterkenntnis. „Wir sind eine Offensivmannschaft. Aber zuletzt haben wir gezeigt, dass wir auch verteidigen können“, meint Trainer Golombek.
Welches Offensivpotenzial im Kader steckt, zeigt schon der Blick auf die Torjägerliste der Liga. In Michael Seaton (sieben Treffer), Bocar Djumo und Kamer Krasniqi (je fünf) finden sich gleich drei Rehdener unter den besten Acht wieder. Von Hannover 96 II taucht hier nur Moussa Doumbouya auf. Zwei seiner sechs Tore gelangen Doumbouya übrigens beim 2:4 im Hinspiel gegen Rehden.