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Sebrantke kennt nur eine Richtung

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Von: Daniel Wiechert

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Auch wenn die absoluten Bestzeiten mit 45 nicht mehr drin sind – Oliver Sebrantke (4. v.r.) möchte in Bremen wieder vorne mitmischen.
Auch wenn die absoluten Bestzeiten mit 45 nicht mehr drin sind – Oliver Sebrantke (4. v.r.) möchte in Bremen wieder vorne mitmischen. © Nordphoto

Bremen – Er ist ein Mann der ersten Stunde, der Zeitzeuge dieser Veranstaltung. Und so darf Oliver Sebrantke natürlich nicht fehlen, wenn am Sonntag um 9.30 Uhr der 16. swb-Marathon in Bremen ansteht. Es wird sein 14. Mal sein – zehnmal lief er dabei auf das Treppchen. „Es ist sozusagen vor der Haustür, und ich habe hier so viele Erfolge gefeiert“, betont Oliver Sebrantke: „Daher ist es natürlich ein Lieblingsevent von mir.“

Als das Ereignis Mitte der Nullerjahre seine Wiedergeburt feierte, hatte Angela Merkel soeben erstmals die Bundestagswahl gewonnen, Nokia und Sony Ericsson dominierten den Handymarkt. Rund 4 000 Läufer waren damals auf den Laufstrecken in Bremen unterwegs.

So viele werden es diesmal nicht. Auch pandemiebedingt waren bis Mitte September etwa 1 200 Anmeldungen beim Veranstalter (Bremer Leichtathletikverband) eingetrudelt. Darunter natürlich auch Sebrantkes.

„Ich habe in Bremen sechsmal gewonnen, war zweimal Zweiter und zweimal Dritter. Insofern ist es klar, in welche Richtung es gehen soll“, betont der Läufer des LC Hansa Stuhr. Selbstbewusst wie eh und je.

Wenngleich auch Sebrantke weiß: Er wird nicht jünger. „Ich bin jetzt 45 – da schaut man langsam schon mehr auf Altersklassen-Erfolge.“

2:30 Stunden? „Die Zeit werde ich nicht mehr laufen können“

Vor einigen Jahren orientierte sich der Bremer Seriensieger immer an einer Marke: unter 2:30 Stunden zu bleiben. „Davon bin ich mittlerweile abgerückt. Diese Zeit werde ich nicht mehr laufen können.“ Seine persönliche Bestleistung liegt übrigens bei 2:29:20 Stunden. Damit finishte er 2012 als Zweiter in Bremen.

Start von Sebastian Kohlwes fraglich

Noch schneller war schon mal Sebastian Kohlwes unterwegs. Sein Bestwert über die 42,195 Kilometer liegt bei 2:26:44 Stunden; gelaufen 2017 in Berlin, als er sechstschnellster Deutscher war. Damals noch im Trikot des LC Hansa Stuhr.

Hintergrund

Starttermine

Der Marathon beginnt um 9.30 Uhr. 25 Minuten später starten die Zehn-Kilometer-Läufer, ehe um 11.30 Uhr der Halbmarathon angeschossen wird.

Streckenverlauf

Start und Ziel aller Läufe ist der Marktplatz. Der Zehn-Kilometer-Lauf führt nach einer kurzen Runde entlang des Walls über den Osterdeich Richtung Weserstadion. Von dort aus geht es über die Weserpromenade zurück zum Rathaus. Teilnehmer des Halbmarathons werden zum Ende hin ebenfalls am Weserstadion vorbeikommen, zunächst wird jedoch der Bürgerpark angesteuert. Das komplette Bremer „Sightseeing-Programm“ bekommen die Marathonis: Innenstadt, Werdersee, Botanischer Garten, Universum, Bürgerpark, Überseestadt, Schlachte, Osterdeich, Weserstadion, Rathaus. Übrigens: Verpflegungsstellen (Getränke und Obst) finden sich etwa alle fünf Kilometer.

Corona-Regeln

Bei der Veranstaltung gilt die „3G-Regel“. Teilnehmen dürfen also Geimpfte, Genesene sowie Negativ-Getestete. Der Antigen-Schnelltest (kein Selbsttest) muss bei der Abholung der Startunterlegen vorgezeigt werden. Dort erhalten Sportler und Sportlerinnen auch einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz, der im Startbereich zu tragen ist. (wie)

Mittlerweile trägt Kohlwes die Raute auf dem Shirt. Seit diesem Jahr startet der 32-Jährige für Werder Bremen. Und so stünde für Kohlwes am Sonntag ein echtes Heimspiel an. Der Konjunktiv-Gebrauch an dieser Stelle hat einen Grund. Kohlwes weiß noch nicht, ob er es an die Startlinie schafft. „Ich bin angeschlagen, habe Probleme mit dem Hüftbeuger“, erklärt er. In den vergangenen fünf, sechs Wochen habe er nicht kontinuierlich trainieren können. „Dennoch würde ich echt gern starten. Auch wenn es dann fraglich wäre, was dabei am Ende wirklich herauskommen würde.“ Eine Top-Zeit wohl eher nicht. Doch das sei ja auch nicht alles. „Der Bremen-Marathon ist einfach ein absolutes Highlight. Und ich finde es echt cool, dass die Veranstaltung nach einem Jahr Pause wieder stattfindet“, betont Kohlwes, der nach einem letzten Belastungstest noch mal in Klausur mit seinen Trainer gehen wird: „Entweder werde ich am Sonntag auf der Strecke oder an der Strecke zu finden sein.“

Optimal lief die Vorbereitung auch bei Sebrantke nicht. Anfang August zerrte er sich beim Bremer City-Triathlon den linken Oberschenkel, zwei bis drei Wochen konnte er dadurch nur sehr dosiert trainieren. Und dennoch: „Vorne dabei sein – das ist meine Marschrichtung.“

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