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Kafemann, Cantona, Kaugummi

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Von: Malte Rehnert

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Gerne in englischen Stadien: Martin Roughley (links) lässt es sich hier in Wigan mit seinem Onkel gutgehen – bei einem Rugby-Spiel. Beim Fußball ist er im Geburtsland seines Vaters auch öfter live dabei.
Gerne in englischen Stadien: Martin Roughley (links) lässt es sich hier in Wigan mit seinem Onkel gutgehen – bei einem Rugby-Spiel. Beim Fußball ist er im Geburtsland seines Vaters auch öfter live dabei. © roughley

Seit er im Herrenbereich Fußball spielt, hat Martin Roughley da so eine Angewohnheit. Wenn er den Platz betritt, muss er ein Kaugummi zwischen den Zähnen haben. „Sonst fehlt mir etwas“, sagt der 32-jährige Innenverteidiger des Bezirksligisten FC Sulingen und schmunzelt. Roughley ist der nächste Kandidat in unserer Serie „Mein Fußball“ – und verrät unter anderem, was er an seinem Kindheitsidol David Beckham so mag.

Name: Martin Roughley

Verein: FC Sulingen

Alter: 32

Größe: 1,78 Meter

Position: Innenverteidiger

Beruf: Produktionsplanung und Arbeitsvorbereitung bei einem Bassumer Metallbau-Unternehmen.

Meine Hobbys: Fußball – und Beachvolleyball, das haben wir früher im Freundeskreis schon viel gespielt, waren auch mal bei einem Turnier in Cuxhaven. Das macht einfach Laune. Im Sportpark des TuS Sulingen gibt es einen Beachvolleyballplatz, da spielen wir mittlerweile mit zwölf bis 15 Leuten regelmäßig. Vom Fußball sind beispielsweise Patrick Kühn, Viktor Gense, Konstantin Meyer und Benjamin Barth dabei. Und ich finde, „Benni“ hat am meisten Talent, echt was auf dem Kasten. Insgesamt sind wir aber alle nicht schlecht.

Mein Spitzname: „Roughi“ – ich denke, wegen des Nachnamens.

Meine größte Stärke: Zweikampf.

Meine größte Schwäche: Zu laute Kommunikation. Ich glaube, da sind meine Teamkollegen inzwischen echt genervt, weil ich auf dem Platz so viel rumbölke. Aber ich bin eben ein emotionaler Typ – und kann nix dafür . . .

Meine Lieblingstore: Eigenes: Ein Auswärtsspiel beim TuS Wagenfeld, hitzig geführt von Spielern und Fans. Ein Teamkollege zog sich eine Gesichtsverletzung zu. Und Stefan Rosenthal macht den Diego-Simeone-Griff vor den Zuschauern – wenn man das überhaupt schreiben darf . . . Jedenfalls gelang mir in der zweiten Minute der Nachspielzeit der Siegtreffer zum 2:1. Aus dem Profibereich: Puh, das ist schwierig. Ich nehme einfach irgendeins von David Beckham, der hat so viele schöne Tore geschossen.

Mein schönster Sieg: Das 2:1 mit dem TuS Sulingen beim FC AS Hachetal am 8. November 2008. Doppeltorschütze: Roughley. Der Siegtreffer war ein kometenhafter Schuss aus gefühlt 35 Metern. Es gibt allerdings Gerüchte, wonach der Torwart leicht geholfen hat – und der Schuss nicht wirklich kometenhaft war. Jens Rosenthal und ich schwelgen da heute noch in Erinnerungen.

Mein bestes Spiel: Das mag ich nicht beurteilen, das sollen andere machen.

Meine bitterste Pleite: In der Saison 2011/12 habe ich mit dem FC Sulingen in der Relegation zur Landesliga beide Spiele verloren. Das war knapp und total bitter, weil wir am Aufstieg geschnuppert haben.

Mein bester Mitspieler: Svend Kafemann – ich durfte glücklicherweise viele seiner Tore live miterleben. Er hat einfach einen famosen Riecher, wusste immer, wo das Tor steht – egal, ob aus 30 Metern oder aus zwei Zentimetern mit der Hacke.

Mein härtester Gegner: Da gibt’s einige – zum Beispiel Björn Isensee vom SV Heiligenfelde, der mich mit seinem Tempo am Ball schon einige Male auf den Arsch gesetzt hat. Giovanni Esposito zu seiner Zeit beim TSV Wetschen, etwa zwischen 2007 und 2010. Ganz sauber war manchmal nicht, was er gemacht hat – ein absolutes Schlitzohr eben. Und Mehmet Koc vom TuS Sulingen: technisch klasse und abschlussstark. Der war, das muss man zugeben, zu gut für mein Niveau.

Meine Lieblingsschuhe: Adidas predator Mania 2002, der Schuh, den David Beckham trug – den hatte ich als junger Bengel auch mal (Größe inzwischen: 42).

Mein wichtigster Pokal: Ich war mal in der Bezirksliga-Elf des Jahres, gewählt von den Trainern und der Sportredaktion der Kreiszeitung. Das war wirklich eine nette Auszeichnung!

Mein Lieblingsverein: Borussia Dortmund in Deutschland, Manchester United und Wigan Athletic in England, der Heimat meines Vaters. Er war damals in der Armee und in Deutschland im Raum Celle stationiert. Mein Großvater war ein glühender ManUnited-Fan. Die Familie in Wigan, zwischen Manchester und Liverpool, besuche ich einmal im Jahr.

Mein Lieblingsspieler: David Beckham. Damals, als man noch richtige Idole hatte, hatte er seine beste Zeit. Seine Freistöße waren unfassbar. Ich habe auf dem Bolzplatz immer versucht, sie nachzumachen.

Mein Lieblingsfanartikel: Ein Manchester-United-Kindertrikot von Eric Cantona mit der „7“ hinten drauf. Das war ein richtiger Typ. Und das Trikot habe ich noch immer.

Mein Stadionhighlight: 2012: Manchester City gegen Tottenham, ein 3:2. Gutes Spiel, viele Tore, einige Kaltgetränke – und ein Taxifahrer, der bei einem Weg von einer halben Stunde die ganze Zeit gegen die City-Fans gesungen hat: „Come on, You Spurs“.

Mein Lieblingsfilm: „All or Nothing“ – die Doku über Manchester City. Vor allem, weil man sehr viel über Startrainer Pep Guardiola erfährt.

Mein Lieblingslied: Wenn wir mit dem FC mal feiern gehen, ist „Levels“ von Avicii eigentlich immer dabei – quasi eines unserer Fußballlieder.

Mein schrägstes Erlebnis: Schräg würde ich es nicht unbedingt nennen, aber auf jeden Fall unvergesslich: Die Saison 2017/18 war mein zweites Jahr beim SV Heiligenfelde. Eine sensationelle Saison, mit der in dieser Form niemand gerechnet hätte. So absurd, so gut. Aber wir hatten eben einen unglaublichen Teamgeist. Das war verrückt wie beeindruckend.

Meine „Macke“: Immer Kaugummi im Spiel – keine Ahnung, woher das kommt. Habe ich mir einfach so angewöhnt. Wenn ich es auf dem Platz mal verliere, brauche ich sofort ein neues. Zum Glück ist unser Betreuerteam da gut ausgestattet.

Liebgewonnenes Hobby neben dem Fußball: Mit ein paar Freunden spielt Martin Roughley (ganz rechts) gerne Beachvolleyball im Sulinger Sportpark.
Liebgewonnenes Hobby neben dem Fußball: Mit ein paar Freunden spielt Martin Roughley (ganz rechts) gerne Beachvolleyball im Sulinger Sportpark. © Roughley

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