Auf der Jagd nach der „Torjägerkanone“: Safi stellt Harnik in den Schatten

Jetzt kommen die „wichtigsten Spiele“: Der Brinkumer SV will sich am Samstag beim SV Werder Bremen III Selbstvertrauen holen. Denn bald stehen das Pokal-Achtelfinale sowie der Liga-Kracher gegen den Bremer SV an.
Brinkum – Welcher Stürmer träumt nicht davon, sich eine „Torjägerkanone“ in die Vitrine stellen zu können? „Ja, das wäre schon cool“, findet auch Ramien Safi. Noch hält sich der Flügelflitzer des Bremen-Ligisten Brinkumer SV etwas zurück – doch er hat tatsächlich eine Chance, diese prestigeträchtige Auszeichnung bald präsentieren zu dürfen. Schließlich vergibt der „kicker“ seine Trophäe mittlerweile nicht mehr nur an den treffsichersten Bundesliga-Fußballer, sondern in Kooperation mit dem Portal „fussball.de“ in allen Klassen. Und Safi führt in den 5. Ligen – vor einem wie Ex-Profi Martin Harnik. Am Samstag (13.00 Uhr) hat der gerade 22 Jahre alt gewordene Niederländer im Spiel beim SV Werder Bremen III die Möglichkeit, seinen Vorsprung auszubauen.
„Ich werde nicht Nein sagen, wenn ich einen Elfmeter schießen darf“, sagt Safi mit einem Augenzwinkern. Brinkum-„Boss“ Esin Demirkapi ist Schütze Nummer eins, mit leichten Sprunggelenksblessuren jedoch fraglich. Und sollte der BSV hoch genug führen, hätte auch Trainer Mike Gabel keine Bedenken bei einem anderen Schützen als seinem Abwehrchef.
30 Tore sollen es nun werden für Safi – oder doch mehr?
Allerdings braucht Safi nicht zwingend Strafstöße, um zu treffen. Ein einziges Törchen schoss er vom Punkt – 18 stehen in elf Spielen insgesamt zu Buche. Der frühere Werderaner Harnik (34) erzielte in neun Partien für den TuS Dassendorf 15 „Buden“.
Zufrieden ist Safi aber ob der vielen vergebenen guten Chancen mit seiner Ausbeute nicht. „Wir müssen kaltschnäuziger sein – auch, und vor allem ich“, zeigt sich der Topscorer (zusätzlich elf Assists) selbstkritisch. Sein ursprüngliches Trefferziel (20 zu Saisonbeginn) hat er mittlerweile auf 30 korrigiert. Spielt Safi so weiter wie bisher (und wird er noch effektiver), ist auch diese Zahl Understatement.
Über persönliche Ziele redet der sympathische Amsterdamer aber ohnehin nicht so gerne – lieber stellt er sein Team in den Vordergrund. „Wir sind alle heiß, wir brennen auf die nächsten Wochen“, betont er: „Jetzt kommen die wichtigsten Spiele.“
Wang überzeugt Coach Gabel – und könnte diesmal länger spielen
Am 14. November empfangen die Brinkumer den großen Meisterschaftsrivalen Bremer SV am Brunnenweg, vorher steht das Pokal-Achtelfinale beim KSV Vatan Sport auf dem Programm. Und bei Wundertüte Werder will sich der BSV nun „das letzte Selbstvertrauen“ holen, erklärt Gabel: „In letzter Zeit haben wir eher nach dem Motto gespielt: Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss. Das reicht uns aber nicht. Wir müssen mal wieder das Maximum bringen.“ In den vergangenen drei Partien führten die Brinkumer jeweils (scheinbar) komfortabel – und nahmen dann „drei Gänge“ (Gabel) raus. „Dafür bin ich Trainer“, meint der 39-Jährige: „Damit ich so etwas anspreche. Wir haben Ziele, und deshalb müssen wir auch nach Siegen kritisch sein.“
Vielleicht am Samstag ja mal nicht. Doch um den Coach wirklich zufriedenzustellen, müsste eine fast perfekte Leistung her. Dafür setzt er nun deutlich mehr als zu Saisonbeginn auf Kontinuität, rotiert weniger. Pascal Wiewrodt bleibt nach starken Leistungen im Tor, Bowen Wang könnte vorne erneut Mohamad Taha (Fußsohlenentzündung) ersetzen. „Es tat mir extrem leid für Bo, dass ich ihn gegen die Leher TS (3:1, d. Red.) runternehmen musste. Aber der Schiedsrichter war so verunsichert, er hat nur darauf gewartet, ihn vom Platz zu schicken“, sagt Gabel: „Er war echt gut im Spiel, ich glaube, dass er gute Sachen für uns gemacht hätte.“

Auch ansonsten steht Gabel seine Startelf aus dem LTS-Spiel zur Verfügung, Hyoungbin Park hat seine Gehirnerschütterung gut überstanden. Richard Mc Mensah Quarshie (Schmerzen am Hüftbeuger), Kevin Artmann (Magen-Darm-Probleme) und Yassin Bekjar (Oberschenkelblessur) könnten zudem weitere Kaderoptionen sein.