Marcordes muss aussortieren

Hannover – Einem seiner Fußballer muss Oliver Marcordes am Sonntag wehtun. Wenn der Trainer des TSV Wetschen seinen Kader für das um 15.00 Uhr beginnende Landesliga-Duell beim OSV Hannover verkündet, „hätte ich einen Mann mehr als die, die auf den Spielbericht passen“, schildert der 40-Jährige: „Das gab’s in dieser Saison für uns auch noch nicht.“
Anscheinend will keiner seiner Kicker die nächsten Aufgaben verpassen. „Im Training am Dienstag war jedenfalls richtig Feuer“, freut sich Marcordes über den Einsatz während der Einheit, in der unter anderem der zuletzt erkrankte Ramiz Pasiov, der lange am Knie lädierte Tino Senkler sowie die aus dem Urlaub zurückgekehrten Sören Sandmann und Ricardo Tenti wirbelten.
„Ich fühle mich fit“, schilderte Tenti tags darauf. Und der 25-Jährige hofft, dass sich an diesem Zustand so schnell nichts mehr ändert. Denn nach seiner im Derby gegen den TuS Sulingen Mitte September zugezogenen Gesichtsblessur, einer anschließenden Erkältung und der Zwangspause durch den Ausfall des Godshorn-Heimspiels will der Offensivmann jetzt wieder durchstarten.
Im Hinspiel „das nötige Spielglück“
Am liebsten so wie beim 3:1 im Hinspiel gegen den OSV, als Tenti doppelt traf. „Da hatten wir aber auch das nötige Spielglück“, erinnert er sich an das frühe 1:0 durch Lennart Kruse, „und inzwischen ist der Gegner nicht mehr mit dem aus der Hinrunde zu vergleichen.“
So sieht es auch Marcordes: „Der OSV ist damals ziemlich ersatzgeschwächt zu uns gekommen. Aber zuletzt standen die drei Spieler zusammen auf dem Platz, die beim OSV den Unterschied ausmachen.“ An erster Stelle nennt der B-Lizenz-Inhaber Patrick Richter als „absolutes Aushängeschild“. Er gibt oft die hängende Spitze. Ebenfalls vorn zu finden sind Aron Gebreslasie und Michael Owusu, mit aktuell fünf Treffern gefährlichster Mann im Team der Oststädter. „Wir werden gegen diese Mannschaft also nicht ins offene Messer laufen“, kündigt der TSV-Coach für den Auftritt im recht imposanten Stadion eine leicht defensivere Marschroute an.
Nur Moritz Thölke fehlt
Mit Ausnahme des beruflich unabkömmlichen Moritz Thölke hat Marcordes die bereits eingangs geschilderte Qual der Wahl. Steffen Winkler sollte bis Sonntag seine Zerrung und Aljoscha Wilms seinen Infekt auskuriert haben. „Wir sind gewappnet“, verspricht Tenti – und bezieht das nicht nur aufs Personelle oder den Fitnessstand: „Bei uns hat sich viel verändert im Vergleich zur Vorsaison. Wir haben unsere Spielphilosophie verinnerlicht, mehr Selbstvertrauen getankt – und auch die Mischung in der Truppe stimmt.“
Diesen Teamspirit sollte auch die Tatsache nicht erschüttern, dass Marcordes am Sonntag einen Spieler aussortieren muss.