Bi Ria hospitiert in Rehden: Trainer des TuS Sulingen will gegen Evesen für „Überraschung“ sorgen

In dieser Woche ist so einiges los bei Iman Bi Ria. Der 38-jährige Coach des Fußball-Landesligisten TuS Sulingen hospitiert bei Regionalligist BSV Rehden, bereitet seine eigene, abstiegsbedrohte Mannschaft auf das Heimspiel gegen Spitzenreiter VfR Evesen (Sonntag, 15 Uhr) vor – und dann begann am Mittwoch auch noch der Fastenmonat Ramadan.
Sulingen – Die Tage des gebürtigen Iraners Iman Bi Ria sehen aktuell in etwa so aus: Der Trainer des Fußball-Landesligisten TuS Sulingen steht um vier Uhr morgens auf und frühstückt (da er dann ja bis abends weder essen noch trinken darf), um sechs Uhr beginnt der Kriminalkommissar zu arbeiten, anschließend fährt er die etwa 60 Kilometer von Seckenhausen nach Rehden, um dort BSV-Coach Kristian Arambasic über die Schulter zu schauen. „Ich schätze Kristian als Trainer sehr. Wir kennen uns noch von früher, hatten schöne, packende Duelle: Er als Trainer von Aumund-Vegesack, ich als Spieler beim Bremer SV“, erinnert sich Bi Ria, für den es die erste Station als Hospitant ist – und der „in ein, zwei Jahren“ seine A-Lizenz machen möchte. Dafür seien solche Weiterbildungen in anderen Clubs super: „Ich schnappe überall etwas auf, kann viel lernen.“
Wir haben uns früher in Bremen geradezu bekriegt. Und jetzt ist er ein Trainerkollege, dem ich gerne die Möglichkeit gebe, bei uns reinzuschauen.
Nach den Einheiten in Rehden, wo er am Samstag auch beim Heimspiel gegen Ottensen vor Ort sein wird, düst Bia Ria direkt zu seinem Team in Sulingen – und bereitet es auf das Heimspiel gegen Spitzenreiter VfR Evesen (Sonntag, 15 Uhr) vor, „in dem wir für eine Überraschung sorgen wollen. Wir haben keinen Druck.“
Bi Ria verzichtet bewusst, vor Niko Kleiber zu warnen
Evesen ist mit 48 Punkten Tabellenführer, spielt „ein Super-Angriffspressing“ und hat im Offensivbereich einige gefährliche Leute – etwa den 17-fachen Torschützen Niko Kleiber. Mit gegnerischen Goalgettern hatte der TuS in dieser Saison schon mehrfach große Probleme. Finn-Louis Kiszka (OSV Hannover) wirbelte die Sulinger Defensive im Oktober gehörig durcheinander und schoss beim 4:0 ebenso drei Tore gegen den TuS wie Tünderns Robin Tegtmeyer vor zwei Wochen (3:1). „Immer, wenn ich vor jemandem gewarnt habe, hat er gegen uns getroffen“, sagt Bi Ria: „Deshalb warne ich diesmal nicht . . .“
Stattdessen freut er sich, dass er endlich auf Julian Rudi (20) zurückgreifen kann. Der Stürmer hat seine sechsmonatige Wechselsperre, die ihm Ex-Club Falke Steinfeld aufgebrummt hatte, abgesessen und gehört am Sonntag auf jeden Fall zum Kader. „Julian ist ein Knipser, schnell und wendig. Von ihm erhoffe ich mir Durchschlagskraft. Und ich traue ihm zu, hier durchzustarten“, sagt Bi Ria über den ehemaligen Jugendspieler des JFV Rehden.

Rupp, Schmidt und Park fehlen
Verzichten muss der Coach auf Marven Rupp (Oberschenkelprobleme), Devin Schmidt (Ski-Freizeit) und Hyoungbin Park (Heimaturlaub in Südkorea) – ansonsten sind alle Sulinger fit und heiß auf den Spitzenreiter, den sie wohl auf dem Kunstrasenplatz empfangen. „Ich sehe uns nicht chancenlos“, urteilt Bi Ria und verspricht: „Wir werden uns auf keinen Fall verstecken.“