Die fette Phoenix-Party: 18:17-Sieg bei Derby-Abwehrschlacht

Was für ein emotionaler Sieg: Die HSG Phoenix hat am Samstag die HSG Bruchhausen-Vilsen/Asendorf mit 18:17 geschlagen. Stark präsentierte sich vor allem die Abwehr der Gastgeber.
Bassum – Minutenlang ließen sich die Phoenix-Helden nach der Partie von den knapp 200 Zuschauern auf den Rängen der Sporthalle in Bassum feiern. Nach den obligatorischen „Derbysieger, Derbysieger“-Rufen, versteht sich. Eine Viertelstunde nach der erlösenden Schlusssirene war Christoph Schweitzer noch lange nicht heruntergekühlt. „Das dauert auch noch mindestens eine halbe Stunde“, meinte der HSG-Trainer am Samstag vor Freude strahlend nach dem 18:17 (10:12)-Sieg in der Landesklasse gegen die HSG Bruchhausen-Vilsen/Asendorf: „Solche Spiele sind das Salz in der Suppe.“
Bei den Handballern auf der anderen Seite war die Stimmung hingegen gedrückt. „Wir hätten den Sieg natürlich gerne mitgenommen“, meinte Coach Gerd Anton: „Aber wer bei so vielen Chancen so wenige Tore wirft... Das war unnötig und überflüssig, das müssen wir uns selbst ankreiden.“
Die umkämpfte Partie wog von Beginn an Hin und Her. Keine Spur von fehlender „Derby-Stimmung“ in der Vilser Mannschaft, wie Anton im Vorfeld noch leicht enttäuscht erzählt hatte. „Man muss der Presse ja auch nicht immer alles verraten“, sagte der Poker-Experte nach der Partie mit einem Augenzwinkern. Sein Team ging durch Sebastian Slembeck nach genau zwei Minuten in Führung, selbige wechselte das erste Mal durch den Treffer von Phoenix-Spielmacher Niklas Rätzke (11.). Doch auch die Gastgeber schafften es nicht, sich abzusetzen, und die Vilser übernahmen wieder. Jorn Bolte erzielte den ersten zwei-Tore-Vorsprung für die Gäste – 8:6 (18.). Rätzke glich zwar in der 26. Minute noch einmal aus (10:10), doch ein starker Spurt vor der Pause ließ das Anton-Team den Abstand wieder herstellen – 12:10.
Sackmann und Kuhnigk drehen den Spieß um
22 Tore zur Pause klingen noch nicht unbedingt nach einer Abwehrschlacht – die wurde es erst in der zweiten Hälfte. Beide Mannschaften mussten in diesem „guten, harten, aber nicht unfairen Spiel“ (Schweitzer) um jedes Tor kämpfen. Die Vilser hielten ihre Führung bis zur 48. Minute, dann war es abermals Rätzke, der Mann für die wichtigen Tore an diesem Nachmittag, der zum 15:15 traf. Zwar gingen die Gäste im Anschluss noch dreimal in Führung – aber eben nicht entscheidend. Nach den Treffern von Bastian Sackmann (57.) und Kevin Kuhnigk (58.) zum 18:17 hatte Phoenix’ Yannick Lankenau bei einem Tempogegenstoß den Matchball – und vergab. Doch es sollte nicht mehr von Belang sein, denn der starke Torwart Ole Petersohn wehrte den letzten Vilser Versuch ab – und ließ seine Mannschaft im Kreis tanzen.
„Die Torhüter auf beiden Seiten waren sehr stark“, lobte Schweitzer, der aber vor allem die Abwehrarbeit seines Teams hervorheben wollte: „Wenn man schaut, dass wir nur fünf Gegentore bekommen haben in der zweiten Halbzeit... Das ist ja Wahnsinn.“ Vor allem Alexander Hähnsen habe ihm in der Defensive gefallen, betonte der Coach, ehe er hinzufügte: „Aber auch Jannik Knieling und eigentlich alle, die reingekommen sind.“ Perfekte Voraussetzungen für die Vereinsfeier im Anschluss.