Ende einer harten Zeit für Jona Hardt

Eilvese – Das Szenario mutete für Thorolf Meyer schon ungewohnt an – in mehrfacher Hinsicht. Erstens registrierte der Coach des TuS Sulingen am Dienstagabend im Training eine noch bessere Stimmung als sonst. „Verständlich – nach zwei Siegen hintereinander“, meinte „Toto“. Zweitens zählte der Trainer des Fußball-Landesligisten gleich 18 Mann auf dem Platz. „Das gab’s, glaube ich, in dieser Saison noch nie – aber wir kommen zum Glück immer besser aus der Verletztenmisere raus.“ Einer, der seit Ende Juli nicht mehr gegen den Ball treten durfte, fand sich ebenfalls unter den Rückkehrern – die wohl beste neue Nachricht an jenem Abend: Jona Hardt war wieder im Sportpark!
„Natürlich ist er am Sonntag noch kein Kandidat für die Startelf“, sagt Meyer mit Blick auf die um 15.30 Uhr beginnende Partie beim Spitzenreiter STK Eilvese. Schließlich hat der Linksverteidiger fast drei Monate wegen einer schweren Knöchelverletzung gefehlt. „Aber so langsam erhöht sich jetzt im Kader der Konkurrenzkampf – das merkt man daran, dass es im Training mehr zur Sache geht“, freut sich Meyer.
Hardt hatte daran ebenfalls seinen Anteil: „Ich konnte alle Elemente mitmachen und habe mich danach gutgefühlt. Aber klar, die Spritzigkeit fehlt mir noch“, schildert der 25-Jährige. Am wichtigsten war ihm aber, wieder beim Team zu sein. Zwar verpasste er als Zuschauer kein Heimspiel und sah sich auch einige Auswärts-Auftritte an, doch das ist nicht das Gleiche. „Vor allem auf Pascal Löhmann und Tim Rieckhof habe ich mich gefreut, weil wir auch privat viel zusammen unternehmen“, berichtet der Vechtaer. Rieckhof und Löhmann mussten zuletzt ebenfalls aussetzen – im Vergleich zu Hardts Leidenszeit aber relativ kurz.
„Alle Bänder waren gerissen“
Der Linksfuß hatte sich im Testspiel gegen den SC Twistringen einen Haarriss im rechten Knöchel zugezogen, „und alle Bänder waren gerissen“, fasst der gebürtige Sulinger den „Flurschaden“ zusammen. Trotzdem: Für eine Operation erwies sich die Verletzung als nicht schwer genug, Hardt bekam eine Schiene verpasst. „In der ersten Woche waren die Schmerzen so schlimm, dass ich mich sogar wieder bei meinen Eltern einquartiert habe, damit Mama mich pflegen konnte“, schildert Hardt schmunzelnd. Wenige Tage später durfte der Bauleiter aber wieder für seine Quakenbrücker Firma arbeiten, wenn auch zunächst meist im Büro.
Jetzt hat er den nächsten Schritt zurück zur Normalität geschafft. „Es war eine harte Zeit für mich. Wann ich das erste Mal spielen werde, muss man abwarten“, sagt Hardt. Den Hit in Eilvese will er sich aber nicht entgehen lassen. Und er ist sich sicher: „An einem guten Tag ist da was drin für uns – wie im Hinspiel.“
TuS Sulingen hat bis auf Ayal alle an Bord
Dieses 1:1 bezeichnet Meyer noch heute als „glücklich“, denn Lennart Greifenberg gelang erst kurz vor Schluss der Ausgleich. „Eilvese hat eine enorm hohe individuelle Qualität“, warnt der frühere Stürmer. Doch auch er hat jetzt wieder Qualität zurückbekommen. Nur noch Aziz Ayal steht nach seinem Kreuzbandriss noch auf der Ausfallliste.