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1:0 – Djumo schießt Rehden ins Halbfinale

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Von: Cord Krüger

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Den Ball bekommt er noch: Rehdens Michael Seaton (2.v.r.) erwischt bei einer Ecke die Kugel anstelle von Jeddelohs Bastian Schaffer  (vor ihm), köpft aber drüber. Am Ende reichte dem BSV aber ein Tor zum Halbfinal-Einzug.
Den Ball bekommt er noch: Rehdens Michael Seaton (2.v.r.) erwischt bei einer Ecke die Kugel anstelle von Jeddelohs Bastian Schaffer (vor ihm), köpft aber drüber. Am Ende reichte dem BSV aber ein Tor zum Halbfinal-Einzug. © Krüger

Rehden – Nach stolzen fünf Minuten Nachspielzeit köpfte Jan Roschlaub den letzten hohen Ball des SSV Jeddeloh wuchtig nach vorn – und beim Anblick dieser Szene senkte selbst der unermüdliche SSV-Antreiber Max-Benjamin Falldorf den Kopf. Denn er wusste: Das war’s. Wenig später pfiff Schiedsrichter Timo Daniel gestern Abend ab, Roschlaub und der BSV Rehden hatten das Regionalliga-interne Viertelfinale im Fußball-Niedersachsenpokal mit 1:0 (0:0) gewonnen und freuen sich nun auf Gegner wie Borussia Hildesheim, die SV Drochtersen/Assel – oder einen der Drittligisten aus Osnabrück oder Meppen.

BSV-Trainer Golombek: „Wir sind noch drin“

„Kompliment an die Mannschaft“, lobte BSV-Trainer Andreas Golombek sein Team: „Wir sind noch drin, höherklassige Clubs wie Braunschweig oder Havelse nicht.“ Jeddeloh auch nicht mehr – und dessen Trainer Oliver Reck zeigte sich hinterher total enttäuscht: „Ich würde sagen, wir waren vielleicht sogar die bessere Mannschaft“, urteilte der frühere Werder-Torhüter. Golombek sah’s komplett anders, „schließlich hatten wir 80 Prozent Ballbesitz“.

Der 53-Jährige hatte wie angekündigt in seinem Kader rotieren lassen – so rückte Maciej Czyzniewski für Flemming Niemann zwischen die Pfosten, Julijan Popovic und Niklas Kiene kamen für Serkan Temin und Josip Tomic im Mittelfeld zum Zuge, und vorn sollte Jaroslaw Lindner anstelle von Kevin Coleman für Gefahr sorgen. „Alle, die neu reingekommen sind, haben einen guten Job gemacht“, fand Golombek, „aber es war schwer gegen einen Gegner, der ziemlich tief hinten drin stand.“

Recks Team hinten sicher und vorn mit Standards gefährlich

Tatsächlich hatten sich die Gäste gut gegen einen möglichen Blitzstart der Gastgeber wie zuletzt gegen Hildesheim gewappnet. Sie standen hinten sicher, verschoben gut und rückten bei Ballbesitz schnell auf. So kamen sie durch einen Freistoß von Falldorf zur ersten Chance des Spiels – doch BSV-Schlussmann Czyzniewski parierte (6.). Auch beim nächsten Standard – ebenfalls von rechts und von Falldorf getreten – musste Czyzniewski die Fäuste weit ausfahren (11.). Auf der anderen Seite prüfte Lindner SSV-Keeper Felix Bohe aus 17 Metern (12.). BSV-Rechtsverteidiger Alexander Nandzik zielte per Freistoß leicht zu hoch (16.), Michael Seaton köpfte eine Nandzik-Ecke knapp drüber (17.) – nun war Rehden im Spiel. Sieben Minuten später zwang Bocar Djumo Bohe aus der Distanz zur Rettungstat. Das war‘s allerdings an Hochkarätern in einem Viertelfinale, in dem sich beide Seiten zwischen den Strafräumen neutralisierten.

Zur Pause reagierten die Trainer – Reck nahm den glücklosen und früh mit Gelber Karte vorbelasteten Ex-Rehdener Miguel Fernandes runter, Golombek brachte in Kevin Coleman für Jaroslaw Lindner einen frischen Stürmer.

Doch die erste Viertelstunde des zweiten Durchgangs gehörte den Ammerländern, die vor allem bei Standards für Konfusion im Rehdener Strafraum sorgten. Rehden überstand diese Phase – und ging in Führung: Bocar Djumo bekam einen feinen Pass aus 30 Metern von Linksverteidiger Daniel Haritonov und schloss frei vor dem zu weit aufgerückten Bohe zum 1:0 ab (64.). „Ein Tor für das Team“, jubelte der Portugiese und atmete tief durch: „Es war ein schweres Spiel.“

Glück hatten die Platzherren, als der eingewechselte Josip Tomic Mario Fredehorst im Strafraum auf den Fuß trat, Schiedsrichter Daniel das Foul aber außerhalb des Strafraums sah – und der fällige Freistoß nichts einbrachte (77.). „Danach hatten wir wieder zu viele Chancen, aus denen wir nichts gemacht haben“, fand Golombek ein Haar in der Suppe.

Beispiele: Ein starker Pass von Coleman aus der eigenen Hälfte auf Seaton hätte das 2:0 sein müssen, Bohe entschärfte die Szene aber durch Weggrätschen der Kugel 22 Meter vor seinem Kasten (81.). Kurz darauf rettete Jeddelohs Schlussmann per Flugeinlage in den Winkel gegen Tomic (83.) – spätestens jetzt wäre das 2:0 für die Schwarz-Weißen verdient gewesen. Aber im Fußball „reicht es auch, wenn man ein Tor mehr schießt als der Gegner“, brachte es Golombek fast ein wenig philosophisch auf den Punkt.

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