„Die wollen doch alle Fußball spielen“

Die Fußball-Jugendmannschaften aus dem NFV-Kreis Diepholz haben schon seit den Herbstferien Pause, nur im Bremer Bereich wird noch gekickt. Die meisten von uns befragten Übungsleiter trainieren aber weiter, bereiten sich auf die Rückrunde im März kommenden Jahres vor. Nur Jan Lehmkuhl vom TuS Sudweyhe schert etwas aus.
Landkreis – Nach der langen Coronapause waren die Jugendfußballer im Kreis Diepholz froh, dass sie nach den Sommerferien endlich wieder Spiele bestreiten konnten. Doch gerade auf Bezirksebene war diese Freude aufgrund der Teilung von Klassen nur von kurzer Dauer. Schon vor den Herbstferien war der Punktspielspaß schon wieder vorbei. Und für die meisten Teams geht es erst im März des kommenden Jahres mit der Rückrunde weiter.
Fünf Monate Pause – wir haben mal bei einigen Trainern nachgefragt, wie sie diese lange Strecke überbrücken, um die Jugendlichen bei Laune zu halten.
JFV Rehden A-Jugend
Die Rehdener haben nicht so gepunktet, wie sich das Trainer Stefan Czyborra vorgestellt hatte. Als Vorletzter der Regionalliga Nord (Staffel Süd) muss das Team um den Klassenerhalt bangen. Am 23. Oktober gab es das letzte Match beim 0:1 gegen den JFV Nordwest. Weiter geht es am 5. März 2022 mit der Auswärtspartie beim JFV Calenberger Land.
Czyborra findet die lange Pause gar nicht gut, hatte sich im Vorfeld auch klar gegen die Teilung der Klasse ausgesprochen. „Das ist kein vernünftiger Wettbewerb mehr. Aber jetzt müssen wir damit leben und das Beste daraus machen“, meint der 42-Jährige.
Eine längere Pause wird es beim Team aus dem Südkreis nicht geben. Czyborra nennt auch den Hauptgrund: „Wir müssen die Jungs weiter zu einer Einheit formen. Deshalb können wir keine Pause machen, sondern treten nur über Weihnachten und Neujahr etwas kürzer. Ich bin überzeugt davon, dass genug Potenzial da ist, um die Regionalliga zu halten.“
Um das zu schaffen, muss Rehden in der Achter-Staffel am Saisonende mindestens Platz fünf belegen. Damit die Spieler nicht nur im Training beisammen sind, hat Czyborra auch etliche Testspiele geplant.
TuS Sudweyhe B-Jugend
Am liebsten hätten die Sudweyher durchgespielt, denn die Mannschaft von Trainer Jan Lehmkuhl (31), der seit kurzer Zeit auch für die A-Junioren des Vereins Verantwortung trägt (wir berichteten), rauschte bislang durch die Landesliga, wie das heiße Messer durch die Butter. Die Sudweyher sind klarer Tabellenführer und scheinen dem Titel sehr nahe zu sein. Das letzte Match bestritt der TuS am 16. Oktober beim 3:0 gegen den JFV Calenberger Land. Weiter geht es am 12. März 2022 auf eigenem Platz mit dem Kreisderby gegen den JFV Rehden.
Bis Ende November wird das Training (zusammen mit der A-Jugend) durchgezogen. In dieser Zeit war und ist nicht nur Training angesagt. Die B-Junioren nahmen unter anderem an einem Blitzturnier in Braunschweig (hin und zurück mal eben „schlappe“ 400 Kilometer) teil, wo sich das Team nach Siegen gegen Gastgeber Eintracht Braunschweig II (Niedersachsenliga) und den SC Göttingen 05 (Spitzenreiter der Landesliga Braunschweig Südstaffel) gar den Turniersieg sichern konnte. „Man muss auch mal gewisse Reizpunkte setzen, um den Jungs was zu bieten“, meinte Lehmkuhl, der zudem noch weitere Testspiele gegen den Regionalligisten JFV Bremerhaven, den Landesligisten RW Damme und den Bremer Verbandsligisten SC Borgfeld eingeplant hat.
Da steht dann der Spaß im Vordergrund.
Von Dezember bis Mitte Januar legen die Sudweyher dann eine Pause ein. Danach beginnt langsam die Vorbereitung auf die Rückserie, die Florian Maeße als verantwortlicher Coach durchführen wird. Aber auch in dieser Phase wird es immer mal wieder kleinere Pausen geben.
Heiligenrode B-Jugend
Eine Klasse tiefer als Sudweyhe würden die Heiligenroder B-Junioren bestimmt auch gern durchspielen. Grund: Das Team von Trainer Marco Schnakenberg hat in der Bezirksliga alle Spiele gewonnen und strebt in der Rückserie dem Titel und dem Landesliga-Aufstieg entgegen. Die letzte Partie absolvierte Heiligenrode am 16. Oktober beim 6:3 gegen die JSG Steyerberg. Weiter geht es erst am 27. März 2022 mit dem Auswärtsspiel beim direkten Verfolger JSG Sulingen. Ein Sieg dort, und die Meisterschaft ist den Heiligenrodern dann kaum noch zu nehmen.
Schnakenberg wird mit seiner Mannschaft keine größere Pause machen, sondern weiter zwei- bis dreimal pro Woche zum Training bitten. Mit etwas Neid blickt er zum Nachbarn JFV Weyhe-Stuhr, wo sein Sohn Jorit spielt: „Die haben noch bis zum 6. Dezember Punktspiele, weil sie ihre Liga nicht geteilt haben, und müssen nicht nur trainieren“, sagt der 46-Jährige.
Er selbst wird mit seiner Mannschaft kaum aussetzen. Auch bei schlechtem Wetter kann der eigene Kunstrasenplatz genutzt werden. „Kurz vor Weihnachten legen wir bis Mitte Januar eine kleine Pause ein“, sagt Schnakenberg. Als Verein mit einem Kunstrasenplatz hat Schnakenberg auch keine Probleme, Gegner für diverse Testspiele zu finden.
Um einen weiteren Reiz zu setzen, werden die B-Jugendlichen Anfang Januar, also quasi aus der kalten Hose, an einem Hallenturnier in Barver teilnehmen. „Da steht dann der Spaß im Vordergrund“, erklärt der Heiligenroder Coach.
JSG Sulingen C-Jugend
Das Team ist Vorletzter der Landesliga und muss in der Rückrunde noch mächtig Punkte holen, um die Klasse zu halten. Das letzte Spiel absolvierte die Mannschaft von Trainer Stefan Rosenthal am 17. Oktober beim 1:4 gegen die Reserve von Hannover 96. Weiter geht es am 13. März mit dem Heimspiel gegen den TuS Sudweyhe. Um weiter in der Landesliga zu bleiben, muss am Ende mindestens Platz sechs herausspringen. Als Fünfter wäre man aber richtig sicher.
Von einer Pause hält Rosenthal, der sich vor der Saison gegen eine Teilung der Liga ausgesprochen hatte, nichts: „Wir werden durchtrainieren. Auch deshalb, weil wir den Kunstrasenplatz im Sulinger Sportpark nutzen können. Das ist ein großer Vorteil. Da gibt es schon viele Anfragen von Vereinen, die sehr gerne Testspiele gegen uns machen möchten. Die Jungs wollen doch alle Fußball spielen und nicht schon wieder eine lange Pause ohne Sport haben. Kleinere Pausen um die Feiertage herum wird es bei uns aber auch geben.“

