Held Hainke entscheidet Wetschens „Riesenspiel“ gegen Stelingen

Der TSV Wetschen hat am Dienstagabend gegen den TSV Stelingen gewonnen. Durch das 1:0 zog der Landesligist von Trainer Oliver Marcordes am direkten Konkurrenten vorbei auf Tabellenplatz drei, der zur Teilnahme an der Meisterrunde berechtigen würde.
Wetschen – Es ist der vorläufige Höhepunkt einer tollen Geschichte: Als Christoph Hainke in der 83. Minute goldrichtig stand und das vielumjubelte Siegtor schoss, brachen alle Dämme beim TSV Wetschen. Der Flügelstürmer hatte soeben sein erstes Landesliga-Tor geschossen – und dann noch so ein wichtiges. „Das freut mich riesig für den Jungen, dass er sich endlich belohnt hat“, lobte Oliver Marcordes nach dem 1:0 (0:0) seiner Fußballer gegen den TSV Stelingen. Der Sieg gegen den direkten Konkurrenten ließ die Wetscher auf einen der drei Plätze zur Meisterrunde springen.
Marcordes hatte Hainke, mit dem ihn eine lange Geschichte verbindet, vor der Saison vom Barnstorfer SV nach Wetschen geholt. Bezirksliga hatte der 25-Jährige zuvor mal beim SC Twistringen gespielt, aber „Landesliga ist noch mal etwas anderes“, befand auch der Trainer: „Zuletzt hatte er ein bisschen Scheiße am Fuß, wenn man das so sagen darf, aber wir haben gesagt, wir glauben an ihn. Und genau deshalb stand er auch in der Startelf.“
Stelingens „bärenstarker“ Torwart Rettschlag beeindruckt Marcordes
echtfertigte Hainke das Vertrauen – wie alle seine Mitspieler. Die Wetscher begannen stark und hatten Pech, nicht fast die gesamte Partie in Überzahl bestreiten zu dürfen. Nach einem langen Abschlag von Keeper Tim Becker lief Moritz Raskopp eigentlich frei auf das Stelinger Tor zu, nach einem Foul am Stürmer entschied Schiedsrichter Alexander Jahn (TSG Ahlten) allerdings nicht auf Notbremse (9.). Kevin Reinkings anschließenden Freistoß parierte Sebastian Rettschlag stark. Die auf „richtig, richtig starkem Niveau“ (Marcordes) geführte Partie spielte sich in der Folge eher zwischen den Strafräumen ab, bis Hainke kurz vor der Pause die Riesenmöglichkeit zur Führung hatte: Raskopps Schuss ließ Rettschlag nach vorne prallen, Hainke stand goldrichtig – scheiterte aber am Torwart (45.). „Ich weiß gar nicht, wie er den gekriegt hat“, staunte Marcordes nicht schlecht: „Er hat ohnehin bärenstark gehalten.“
Auch nach dem Seitenwechsel. Sören Sandmann trat nach einem Foul an Lennart Kruse zum Elfmeter an, und auch beim – zugegeben eher schwach geschossenen – Versuch vom Wetscher Kapitän behielt Rettschlag die Oberhand (53.). Die Gastgeber blieben aber dran. Ein vielversprechender Hainke-Schuss wurde in der 71. Minute geblockt. Doch der Flügelstürmer verzagte nicht – und schwang sich in der Schlussphase nach einem langen Einwurf und einer Kopfballverlängerung von Ricardo Tenti zum Helden auf.
Marcordes kam aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus. „Man ist einfach stolz heute“, schwärmte er: „Jeder, der auf dem Platz war, hat von der ersten Minute an volle Kanne überzeugt. Alle haben sich voll reingehauen, das war ein Riesenspiel.“
Stenogramm
TSV Wetschen - TSV Stelingen 1:0 (0:0).
Wetschen: Becker - F. Raskopp, Kruse, Sandmann, Schwierking - Heyer, Wilms, Reinking (26. Babilon) - Hainke (90.+2 Nüßmann), M. Raskopp (81. Pasiov), Tenti.
Tor: 1:0 (83.) Hainke.
Besonderes Vorkommnis: Rettschlag (Stelingen) hält Foulelfmeter von Sandmann (53.).
Schiedsrichter: Alexander Jahn (TSG Ahlten).