Brinkum entdeckt das Kämpfer-Gen

Mit „Willenskraft und Leidenschaft“ hat sich der Brinkumer SV im Pokal-Achtelfinale beim KSV Vatan Sport durchgesetzt. Die gleichen Attribute dürften auch bei der BTS Neustadt gefordert sein, vermutet Brinkums Trainer Mike Gabel, der seinen Bremen-Ligisten im Mittelfeld verletzungsbedingt umstellen muss.
Brinkum – Für den neutralen Zuschauer war das Pokal-Achtelfinale des Brinkumer SV beim KSV Vatan Sport (3:1) alles andere als ein Leckerbissen. Viel Kampf, wenig Fußball. Das könnte sich in der Bremen-Liga-Partie des BSV bei der BTS Neustadt (Samstag/13.00 Uhr) wiederholen. Darauf ist Trainer Mike Gabel vorbereitet. Und aus einem speziellen Grund optimistisch.
Der 39-Jährige ist ein Perfektionist. Er will in jedem Spiel alles aus seinen Spielern herausholen. So ist Gabel auch nach äußerst deutlichen Siegen zum Teil nicht zufrieden mit seinem Team. Doch am vergangenen Sonntag war die Stimmungslage beim Coach eine positive.
Großes Lob vom Trainer an die Mannschaft: „Das war richtig geil“
„Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft“, betont Gabel: „Auf diesem Acker war es nicht möglich, den Ball laufen zu lassen. Es gab nur Kick-and-Rush.“ Eigentlich überhaupt nicht Brinkums Art Fußball zu spielen – Vatans hingegen schon. „Wir haben die Spielidee, die wir uns unter der Woche erarbeitet haben, komplett über den Haufen geworfen, uns angepasst“, erklärt der Trainer: „Und wir haben gezeigt: Wir gewinnen auch mit deren Mitteln. Nicht mit der feinen fußballerischen Klinge, sondern mit Willenskraft und Leidenschaft.“
Auch gegen die zum Teil überharte Gangart der KSV-Akteure (insgesamt 13 Gelbe Karten gegen Vatan) seien „die Jungs ruhiggeblieben“, schwärmt Gabel: „Wir haben das im Stile einer Spitzenmannschaft zu Ende gespielt. Das war richtig geil.“
In gleicher Weise will er sein Team auch am Samstag sehen, schließlich werde in Neustadt ein ähnliches Geläuf auf die Fußballer warten – und auch die BTS „kämpft aufopferungsvoll, sie geben sich nicht auf“, lobt Gabel: „Das ist ein schwer zu bespielendes Team, sie stehen tief und kompakt, versuchen nach Balleroberungen zügig nach vorne zu spielen. Und das gelingt ihnen auch, weil sie Qualität nach vorne haben. Es ist absolut verdient, dass sie auf Platz sechs stehen.“
Janssen und Park fallen aus, bei Bender und Artmann sieht es nicht gut aus
Der Coach weiß: Dem Meisterschaftsanwärter steht eine schwere Aufgabe bevor. Das hat auch mit der Personalsituation zutun – gerade im Mittelfeld drückt der Schuh gewaltig. Dennis Janssen (Schienbeinverletzung) und Hyoungbin Park (Knieprobleme) fallen aus, Jannik Bender (zuletzt privat verhindert) trainiert zwar wieder mit, für einen Einsatz könnte der Samstag jedoch zu früh kommen. Kevin Artmann ist in dieser Woche nicht bei den Einheiten, beim spielenden Co-Trainer wird es also ebenfalls eng. Mit Xiancheng Li, Redouan Kaid und „Aushilfs“-Sechser Esin Demirkapi (eigentlich Abwehrchef) stellt sich die Dreierzentrale schon fast von selbst auf.
Ansonsten wird im Vergleich zu Sonntag auch Richard Mc Mensah Quarshie (Zerrung) fehlen, eventuell kehren die Stürmer Mohamad Taha (Fußsohlenentzündung) und Diyar Kücük (Zehenbruch) zurück. Vorn allerdings hat Gabel keine Bedenken. Und das ist den starken Auftritten von Bowen Wang (zuletzt Doppelpack) zu verdanken. „Er war bockstark“, sagt Gabel: „Hamudi und Dyo müssen jetzt erst mal an ihm vorbeikommen. Das ist ein ordentliches Brett, was sie zu bohren haben.“