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Asendorf - Manchmal hat eine Verletzung etwas Positives: Im Herbst 2011 zog sich Christin Bormann, erfolgreiche Kugelstoßerin des TSV Asendorf, einen Bänderriss im Fuß zu und musste drei Monate pausieren.
Die Hallensaison fiel flach, stattdessen bereitete sich die jetzt 18-Jährige intensiv auf die Freiluftsaison vor. Mit Erfolg: Zum Auftakt wurde sie Vize-Landesmeisterin bei den Frauen. Anfang Juni stieß sie die Kugel erstmals über 14 Meter, wurde wenig später in Celle U 20-Landesmeisterin und erreichte mit einer neuen persönlichen Bestweite von 14,15 Metern einen tollen vierten Platz bei den Deutschen Jugendmeisterschaften (U 20) in Mönchengladbach. Zugleich belegte sie damit den fünften Rang der DLV-Bestenliste dieser Altersklasse.
„Ein Ziel war es, endlich die 14 vor dem Komma zu sehen“, verrät die Asendorferin, die seit dreieinhalb Jahren das Sportinternat in Hannover besucht, seit letztem Jahr in Vollzeit. Bei den Landesmeisterschaften in Hannover (Frauen) war sie mit Silber zufrieden, mit der Weite von 13,87 Metern jedoch nicht. Anfang Juni folgte das stark besetzte Meeting in Osterode. Im Sog der späteren Europameisterin Nadine Kleinert, die klar die Frauenkonkurrenz gewann, schaffte Bormann gleich im ersten Versuch 14,12 Meter und wurde Zweite in der U 20. Die Freude über den ersten Stoß über 14 Meter war natürlich riesengroß. „Der Knoten war geplatzt. Das war der Knackpunkt vor der Deutschen Meisterschaft. So konnte ich ohne Druck dorthin fahren“, betont die Asendorferin.
Als U 20-Landesmeisterin ging es Ende Juli zu den nationalen Titelkämpfen nach Mönchengladbach. „An dem Tag habe ich mich richtig gut gefühlt und war entspannt“, erinnert sich Bormann. „Die Veranstaltung war gut besucht, die Zuschauer sind auch bei unserem Wettkampf mitgegangen. Dieses Mal waren wir mittendrin statt nur dabei. Darüber habe ich mich sehr gefreut.“ Mit dem Publikum im Rücken stieß Bormann ihre Kugel auf 14,15 Meter – neue persönliche Bestweite. „Ich hatte erst 14,50 Meter verstanden und mich tierisch gefreut“, erzählt die 18-Jährige. Für den angestrebten Platz auf dem Podest hätte aber auch diese Weite nicht gereicht. Die Medaillengewinnerinnen, allen voran U 20-Weltmeisterin Shanice Craft, waren besser. „Dennoch war ich zufrieden, da die anderen Stöße auch um die 14 Meter landeten und es eine gute Serie war. Platz vier bei einer DM ist bisher mein bestes Ergebnis“, freut sich Bormann.
Um den Abstand zu den Besten zu verkürzen, stellt sie derzeit ihre Wechselschritt- auf eine Drehstoßtechnik um. „Durch die Rotationsbewegung kann ich mehr Druck, mehr Schwung aufbauen“, verrät die Asendorferin.
Auch Heimtrainerin Ute Schröder sieht der Veränderung positiv entgegen: „Die Voraussetzungen sind gut. Stöße über 15 Meter sollten möglich sein. Dann kann Christin bei der Jugend-DM ganz vorne mitmischen.“ · an