„Ich bin kaputt, aber doch glücklich“

Leon Michelmann Diskus-DM-Fünfter mit Bestleistung / Hoppe stellt eigenen Rekord ein
Dortmund/Halle/Saale – Wir erreichen Leon Michelmann im Auto und Jason Lee Hoppe am Sonntag im Bahnabteil. Beide sind nach ihrer DM-Teilnahme Auf dem Weg zurück in die Heimat. Und dies gar nicht einmal zufrieden. Hoppe vom LC Hansa Stuhr wurde in Dortmund mit Einstellung seiner Bestleistung von 1,95 Metern Zwölfter im Hochsprung. Der Asendorfer Michelmann schaffte bei der Winterwurf-Veranstalung in Halle an der Saale mit dem Diskus 47,45 Meter (Bestleistung), was zu Rang fünf langte.
In Dortmund lief es für Hoppe (17), jüngst bei der Wahl zum Sportler des Jahres starker Vierter geworden, bei den U 20-Junioren über die ersten Höhen wie am Schnürchen. „Der Anlauf hat gepasst. Das war ordentlich. Jason ist immerhin Bestleistung gesprungen“, sagte sein mitgereister Trainer Helge Ellwart. 1,85 und 1,90 Meter überquerte Hoppe jeweils im ersten Versuch. Für die 1,95 Meter musste dann schon der dritte und letzte Versuch herhalten. Bei 1,98 Metern war aber Schluss. „Ich war da schon ziemlich am Limit. Mein Hintern war ziemlich unten“, berichtete Hoppe. Der Sieg ging mit starken 2,10 Metern an Julien Pohl vom SC Potsdam.
Von der Platzierung her besser lief es für Michelmann im Osten Deutschlands bei den U 18-Junioren mit dem Diskus. Bereits im ersten Versuch haute der Asendorfer bei Schnee und minus einem Grad einen raus und warf mit 47,45 Metern gleich eine persönliche Bestleistung (zuvor 45,73 m). Trainerin Ute Schröder war mitgereist und pushte ihren Athleten: „Ich habe ihm gesagt, dass er jetzt angreifen soll.“
Michelmann tat das zwar, aber die folgenden Versuche waren allesamt ungültig. „Es war auch ungewohnt für mich. Die Zuschauer standen fast mit der Nase direkt am Ring. Sowas kenne ich sonst nicht“, meinte Michelmann.

Aber im sechsten und letzten Versuch ließ er es noch einmal krachen, denn der 17-Jährige schleuderte das Sportgerät auf 47,62 Meter – Bestleistung noch einmal gesteigert. Der Sieger indes warf in seiner eigenen Welt, denn Kelson De Carvalho von der LG Steinbach-Zollern holte Gold mit 62,03 Metern.
Michelmann haderte indes nicht mit seinem fünften Rang gegen die durchweg älteren Konkurrenten: „Ich bin kaputt, aber doch glücklich.“
Für den Sommer soll jetzt natürlich eine Steigerung her: „Im Training habe ich die 50 Meter schon geknackt. Das soll jetzt aber auch einmal im Wettkampf passieren.“
Für die Deutschen Meisterschaften im Freien muss er gar nicht so weit werfen. Da liegt die Qualiweite bei 48,50 Metern. Die hätte er ja fast schon am Sonntag erreicht.