Ersatzteile aus Küchengeräten: So lässt Putin kaputte Panzer zusammenflicken
Die Sanktionen zeigen Wirkung: Russland gehen im Ukraine-Krieg die Ersatzteile für die Panzer aus. Putins Armee bastelt bereits Chips aus Küchengeräten um.
Moskau – Schwerer Rückschlag für Wladimir Putin: Offenbar leidet Russlands Armee im Ukraine-Krieg bereits unter Materialnot. So verdichten sich die Hinweise, dass das russische Militär kaum noch Ersatzteile zur Instandsetzung von kaputten Panzern hat. Mittlerweile sollen sogar laut Medienberichten Küchengeräte für die notwendigen Reparaturen ausgeschlachtet werden. Damit zeigen die massiven Sanktionen des Westens bereits ihre Wirkung.
Ukraine-Krieg: Sanktionen gegen Russland zeigen Wirkung – Wladmir Putins Armee leidet unter Materialmangel
Nach dem von Präsident Wladimir Putin befohlenen Einmarsch in der Ukraine haben die USA zusammen mit der Europäischen Union (EU) mehrfach wirtschaftliche Strafmaßnahmen gegen Russland verhängt. Neben dem Ausschluss vom internationalen Finanzmarkt wurde auch das Import- und Exportgeschäft unterbunden. Jedoch ist das russische Militär etwa bei Halbleitern und elektronischen Chips fast vollständig auf ausländische Einfuhren angewiesen – und diese Abhängigkeit rächt sich jetzt.

Nach Angaben der US-Handelsministerin Gina Raimondo sollen in russischen Panzern jetzt verstärkt elektronische Bauteile zu finden sein, die zuvor in Küchen- oder Haushaltsgeräten gesteckt haben. Unter anderem seien Chips aus Geschirrspülmaschinen und Kühlschränken gefunden worden, sagte die Politikerin der „Washington Post“. Zuvor hatten auch schon britische Medien über ähnliche Entdeckungen berichtet.
Chips aus Waschmaschinen: Russland schlachtet im Ukraine-Krieg für die Reparatur von Panzern Küchengeräte aus
Verifizieren lassen sich die Berichte im Ukraine-Krieg schwer. Aber die US-Ministerin bezieht sich auf Informationen der ukrainischen Regierung. Im Kampf gegen die Invasoren gelangen den Verteidigern zuletzt immer wieder kleine Erfolge. Entweder wurden ganze Panzer-Bataillone zerstört oder kaputte Trecker von Bauern abgeschleppt. Aber so oder so: Zuletzt konnte die Ukraine mehrfach russisches Kriegsgerät erbeuten – und erhielt dadurch tiefere Einblicke in die russische Mangelwirtschaft.
Wie der Business Insider berichtet, wurde kürzlich ein Jagdbomber vom Typ Su-34 sichergestellt. Dabei staunte man nicht schlecht. Im Cockpit war das GPS-Gerät rudimentär ans Armaturenbrett geklebt. Wobei das schon die gehobene Ausstattung ist. In einigen Panzern fand das ukrainische Militär noch Kartenmaterial aus den 1980er-Jahren.
Sanktionen gegen Russland: Die Wirkung ist verheerend – Präsident Putin führt seine Wirtschaft in den Abgrund
Experten sind derweil über das Ausmaß der Improvisation nicht wirklich erstaunt. Russland sei mit den massivsten Sanktionen belegt, die es jemals in der Geschichte gegeben habe, sagte kürzlich der Russland-Experte der Uni Bremen, Michael Rochlitz, im Interview mit kreiszeitung.de. „Die Sanktionen werden mittel- bis langfristig ihre Wirkung zeigen“, erklärte der Professor für Volkswirtschaftslehre. Im verarbeitenden Gewerbe sei die Abhängigkeit von ausländischen Importen enorm hoch. Der Einfuhrstopp treffe Russlands Wirtschaft bis ins Mark und führe zu einem kompletten Stillstand.
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Nach Angaben des US-Handelsministeriums brach das Import-und-Export-Geschäft von Russland innerhalb der vergangenen drei Monate zu fast 97 Prozent ein. Das kann Moskau kaum kompensieren. „Das ist ein massiver Schaden, den Putin und seine Leute hier angerichtet haben“, sagte Rochlitz. Von dem Niedergang der Wirtschaft werde sich Russland auf viele Jahre nicht erholen.