SPD-Vorsitz: Duo mit Klingbeil? Saskia Esken will Chefin bleiben
Bleibt die Doppelspitze? Saskia Esken will offenbar SPD-Vorsitzende bleiben. Künftig könnte sie die Partei zusammen mit Lars Klingbeil aus Niedersachsen führen.
Berlin – Rasche Neuaufstellung statt ewig lange Hängepartie: Die SPD steuert auf ein zügiges Ende in der Personaldebatte zu. Nach dem angekündigten Rücktritt von Parteichef Norbert Walter-Borjans will die Co-Vorsitzende Saskia Esken offenbar ihr Amt behalten. Das meldete die Süddeutsche Zeitung am Donnerstag. So tendiere die 60-Jährige zum Weitermachen, hieß es unter Bezug auf nicht genannte Parteikreise. Bereits am Montag könnte eine Vorentscheidung fallen.
Deutsche Politikerin: | Saskia Esken |
Partei: | SPD |
Alter: | 60 Jahre |
Aktuelles Amt: | Parteivorsitzende |
Erst vor einer Woche hatte Walter-Borjans seinen Rückzug aus der Parteispitze angekündigt – und damit einen kleinen Wirbel ausgelöst. Der 69-Jährige hatte erst vor zwei Jahren die Führung der Genossen zusammen mit Esken übernommen. Damals befand sich die Partei in einem unruhigen Fahrwasser. Doch nach der erfolgreichen Bundestagswahl sah Walter-Borjans seine „Mission“ als erfüllt an.
SPD-Vorsitzende: Saskia Esken liebäugelt mit dem Weitermachen – vielleicht im Duo mit Lars Klingbeil?
Im Gegensatz zu ihrem Co-Vorsitzenden hatte sich Esken, die dem linken Parteiflügel zugeordnet wird und im Wahlkampf von der CDU oftmals als rotes Gespenst beschimpft wurde, über ihre Zukunft zuletzt bedeckt gehalten. So wird auch immer wieder spekuliert, dass sie als mögliche Ministerin in ein mögliches Ampel-Kabinett von Olaf Scholz wechseln könnte. Theoretisch könnte sie trotzdem das Parteiamt behalten. Jedoch riet Walter-Borjans von einer Ämteranhäufung ab.

Mittlerweile gilt es fast als offenes Geheimnis, dass Generalsekretär Lars Klingbeil in die Parteispitze aufrückt. Er könnte dann ein Duo mit Esken bilden. Am Mittwoch hatte der gebürtige Niedersachse unverhohlen sein Interesse an dem Posten erkennen lassen. In der Partei genießt der 43-Jährige großen Rückhalt, nachdem er maßgeblich für die erfolgreiche Wahlkampagne verantwortlich war.
SPD-Vorsitz: Klingbeil könnte Nachfolge von Walter-Borjans antreten – Großer Rückhalt für Niedersachsen
Am Donnerstag war die Zustimmung für die Personalie jedenfalls groß. So begrüßte Walter-Borjans eine mögliche Kandidatur Klingbeils. Die Zusammenarbeit zwischen ihm und Esken sei sicherlich „gut und eng“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Und auch Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), ebenfalls ein Niedersachse, zeigte sich zufrieden. „Ich würde mich sehr freuen, wenn Lars Klingbeil als einer von zwei Parteivorsitzenden antritt“, ließ er die Rheinische Post wissen. Kevin Kühnert oder Manuela Schwesig werden dementsprechend nur noch Außenseiterchancen eingeräumt.
Mit unserem Newsletter verpassen Sie nichts mehr aus ihrer Umgebung, Deutschland und der Welt – jetzt kostenlos anmelden!
Die Genossen werden jedoch bald Klarheit haben. Nach dem SZ-Bericht soll dem Bundesvorstand bereits am kommenden Montag ein Personalvorschlag unterbreitet werden. Anfang Dezember entscheiden dann die Mitglieder auf einem Parteitag. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.