Warnung vor Putin: Tritt Russland am 9. Mai weitere Kriegs-Eskalation los?
Mobilmachung statt Feierstunde: Russland könnte im Ukraine-Krieg ab dem 9. Mai zum massiven Militärschlag ausholen. Aktuell wächst die Furcht vor dem Weltkrieg.
Moskau – Große Mobilmachung am „Tag des Sieges“: Angesichts der russischen Rückschläge im Ukraine-Konflikt haben Fachleute vor einer weiteren Eskalation gewarnt. So gehen die Militärexperten von einer geänderten Strategie von Russlands Präsidenten Wladimir Putin ab dem 9. Mai 2022 aus. „Russlands Militär glaubt, dass es ein Fehler ist, die Ziele des Kriegs zu begrenzen. Sie argumentieren, dass Russland nicht die Ukraine bekämpft, sondern die Nato“, zitiert fr.de aus einer Studie des „Zentrums für europäische politische Analyse“. Sollte die Analyse stimmen, würde die Gefahr eines Weltkriegs enorm steigen.
Ukraine-News: Generalmobilmachung am 9. Mai? Russlands Präsident Wladimir Putin soll Strategie umplanen
Für Russland ist der 9. Mai historisch bedeutend. 1945 feierte die Sowjetunion an diesem Datum den „Tag des Sieges“ über Nazi-Deutschland. Seitdem finden in Moskau an diesem Feiertag alljährlich pompöse Militärparaden statt. Zuletzt war immer wieder darüber spekuliert worden, dass Präsident Wladimir Putin den Tag nutzen könnte, um einen Erfolg im Ukraine-Krieg zu vermelden. Doch zuletzt war die Lage der News für Moskau schlecht, die Offensive steckt im Osten und im Süden des Landes fest und zieht sich hin – auch dank vieler Waffenlieferungen des Westens.

Vor diesem Hintergrund könnte nun der Strategiewechsel erfolgen. Beim „Royal United Services Institute“ (Rusi) gehen die Kriegsanalysten von einem „Wendepunkt“ aus. Der 9. Mai habe sich von einem angedachten Kriegsende zu einem Startpunkt für die Generalmobilmachung gewandelt, hießt es in einer neuen Studie, aus der focus.de zuerst zitierte. Nach einem anfänglichen Schock über die gescheiterte Blitz-Invasion gehe man jetzt im Kreml von einer längeren Kriegsdauer aus. Eine noch härtere Militäroperation könne dann im Sommer starten, hieß es. Laut dem US-Fernsehsender CNN wurde von Russland, das bisher mit Blick auf die Ukraine nur von einer „militärischen Spezialoperation“ spricht, eine offizielle Kriegserklärung jetzt bereits vorbereitet.
Russland: Der „Tag des Sieges“ könnte im Ukraine-Krieg einen Wendepunkt bringen
Alles nur Spekulation? Zuletzt waren westliche Beobachter und Nachrichtendienste immer sehr genau im Bilde über das russische Treiben. So sagten britische Experten bereits intern im Oktober 2021 den Überfall Russlands auf die Ukraine voraus. Die Überlegung, dass der 9. Mai Putin für zu einem neuen „Tag des Sieges“ dienen sollte, entspringt auch weniger den Ideen einiger Verschwörungstheoretiker, sondern war bereits Bestandteil einer Nato-Lagebesprechung.
Auffällig ist jedenfalls, dass Moskau bereits in den vergangenen Tagen den Ton wieder verschärfte. Zwar wurde schon immer mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht, aber vor wenigen Tagen warf Russlands Außenminister Sergej Lawrow zum ersten Mal der Nato vor, mit der Lieferung von schweren Waffen einen „Stellvertreterkrieg in der Ukraine“ führen zu wollen.
Angst vor Atomkrieg: Startet Putin mit Generalmobilmachung die große Eskalation? Scholz warnt
In Deutschland spürt die Politik die steigende Eskalationsspirale. So warnte SPD-Chef Lars Klingbeil am Donnerstagabend im ZDF vor einem Atomkrieg. „Die Gefahr ist real“, sagte der Politiker, der seit vielen Jahren Mitglied im Verteidigungsausschuss ist. Die Frage, die sich in Berlin immer mehr Politiker stellen, ist: Wie soll man damit umgehen, wenn Putin im Anschluss an die mögliche Mobilmachung zu einem noch größeren Militärschlag ausholt. Kann sich der Westen dann auf Dauer aus dem Konflikt heraushalten?
Selbst Kanzler Scholz, der sich lange gegen die Lieferung von deutschen Panzern gestemmt und vor einem Atomkrieg gewarnt hatte, ändert seine Tonalität. Putin richte sich mit seinem Krieg nicht nur gegen die Ukraine, schrieb Scholz in der Welt. „Sein Krieg“, so der Kanzler weiter, „richtet sich gegen alles, was Demokratie ausmacht.“