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Putin plant Ausweitung der Wehrpflicht – Junge Russen reagieren bereits

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Von: Tobias Utz

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Russlands Verluste zwingen Putin offenbar zur Ausweitung der Wehrpflicht. Junge Männer wollen lieber studieren.

Moskau – Wladimir Putin plant offenbar die Wehrpflicht in Russland auszuweiten. Das prognostiziert der britische Geheimdienst in London. Ziel sei es, weitere Truppen für den Ukraine-Krieg bereitstellen zu können.

Demnach wurde bereits am Montag (13. März) ein Gesetzesentwurf im russischen Unterhaus eingebracht. Laut Entwurf sollen künftig Männer im Alter zwischen 21 und 30 Jahren in die Armee einberufen werden. Bislang galt eine Altersspanne von 18 bis 27 Jahren. „Das Gesetz wird voraussichtlich verabschiedet und würde dann im Januar 2024 in Kraft treten“, schätzt der britische Geheimdienst in einem Bericht.

„Quantität statt Qualität“: Russland benötigt neue Soldaten für den Ukraine-Krieg

Anders, als noch zu Beginn der Invasion im Nachbarland Ukraine, bestreitet der Kreml mittlerweile nicht mehr, Wehrpflichtige einzusetzen. Nachdem anfangs verbreitet wurde, dass dies nicht von der Militärführung abgesegnet worden sei, wird es heutzutage nicht mehr bestritten.

Russischer Rekrut
Ein junger Rekrut der russischen Armee, fotografiert in Moskau. © Maksim Blinov / Imago Images

Im Ukraine-Krieg kämpfen mittlerweile zahlreiche Reservisten. Putin ordnete bereits zwei Teilmobilmachungen an. Dafür wurden jeweils die Grenzen geschlossen. Anton Geraschenko, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, zufolge, setzt Russland dabei auf „Quantität statt Qualität“. Als Beispiel nannte er damals, dass auch Männer ohne jegliche Ausbildung an die Front müssen.

Auf das geplante Gesetz in Russland, wonach die Wehrpflicht ausgeweitet werden soll, reagieren wohl bereits zahlreiche junge Männer. Laut Angaben des britischen Geheimdienstes beantragen derzeit relativ viele 18- bis 21-Jährige die Befreiung von der Wehrpflicht. Dabei weisen sie vielfach darauf hin, dass sie studieren und eine Hochschulausbildung genießen.

Auf den Bericht aus London reagierte der Kreml bislang nicht. Dort gibt es derweil Beratungen, ob der schweren Verluste der Armee in Bachmut – und des internationalen Haftbefehls gegen Präsident Wladimir Putin. (tu/dpa)

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