Wladimir Putin krank? Der „gefährlichste Mann in Russland“ könnte übernehmen
Sollte Wladimir Putin krank ausfallen, könnte ihn Nikolai Patruschew als Präsident vertreten. Der Hardliner gilt als wichtiger Stratege hinter dem Ukraine-Krieg.
Moskau – Gerüchten aus Russland zufolge soll Präsident Wladimir Putin gesundheitliche Probleme haben. Neben einer schizoaffektiven Störung ist auch von Parkinson und gar Krebs die Rede beim Kreml-Chef aus Russland. Dabei handelt es sich allerdings um Spekulationen. Auf dem russischen Telegram-Kanal „General SVR“, den ein Kreml-Insider und ehemals hochrangiger Mitarbeiter des Militärs führen soll, wird nun behauptet, dass sich Putin bald einer Operation unterziehen werde.
Der Zeitpunkt des Eingriffs sei noch unklar, doch Putin wäre im Anschluss für einige Zeit arbeitsunfähig. Der Kreml soll sich bereits um einen Stellvertreter bemüht haben – der als „gefährlichster Mann in Russland“ gilt.
Wladimir Putin angeblich krank: Wer würde in Russland übernehmen?
Nikolai Patruschew ist Sekretär des russischen Sicherheitsrates, ehemaliger Leiter des Inlandsgeheimdienstes FSB – und bald vorübergehend Präsident? Der 70-Jährige gilt nicht nur als Hardliner und wichtiger Stratege im Kreml, sondern auch als Favorit um die Vertretung Putins, sollte dieser bald nicht mehr arbeiten können. Das berichtet der Daily Mirror unter Berufung auf Insider-Angaben.
Die Quelle sprach mit Hinblick auf Patruschew von der „schlechtesten Wahl“. Putin habe sich aber nach einem zweistündigen Gespräch für den ehemaligen Spionage-Chef entschieden.
Name | Nikolai Platonowitsch Patruschew |
Geburtstag | 11. Juli 1951 |
Geburtsort | Leningrad (heute St. Petersburg), Russische SFSR |
Amt | Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation |
Leiter des Inlandsgeheimdienstes FSB (1999 bis 2008) |
Patruschew kennt Putin bereits seit den 1970er-Jahren, als beide für den KGB tätig waren. Als Putin Präsident wurde, ernannte er Patruschew zum FSB-Chef. Von 1999 bis 2008 war dieser unter anderem am zweiten Tschetschenienkrieg maßgeblich beteiligt.
Putins Stellvertreter: Patruschew sieht Experte als „gefährlichsten Mann in Russland“
Die Tagesschau berichtet, er sei von der Idee „besessen“, der Westen wolle Russland spalten. Kriegsabsichten hätte er Ende Januar, wenige Wochen vor dem Angriff auf die Ukraine, als „komplette Absurdität“ abgestritten: „Wir wollen keinen Krieg, wir brauchen ihn überhaupt nicht“, sagte er.
Mark Galeotti, britischer Historiker und Russland-Experte, hat Patruschew im Gespräch mit der Moscow Times jüngst als „gefährlichsten Mann in Russland“ bezeichnet. Patruschew sei derjenige, der Putin in „immer extremere Positionen zerrt“ und die Weltanschauung des Präsidenten einer „historischen Mission Russlands“ gegen den Westen befeuert.
Russland: Patruschew könnte Putin im Kreml ersetzen
Zuletzt hat Patruschew in einem Interview mit der Staatszeitung Rossijskaja Gaseta gesagt, dass Europa und die europäische Zivilisation „keine Zukunft“ hätten. Demnach hätten die Amerikaner ihre „Handlanger“ in Kiew eingesetzt, um einen Gegensatz zu Russland zu schaffen. „Zynischerweise“ hätten sie dafür die Ukraine ausgewählt, um „ein einzelnes Volk essenziell zu teilen“. Er fügte hinzu: „Das Ergebnis der Politik des Westens und des Regimes in Kiew kann nur die Zersetzung der Ukraine in mehrere Staaten bedeuten.“

Letzten Monat gab Nikolai Patruschew gegenüber Reportern das Ziel Russlands in der Ukraine aus, die Bevölkerung von der „Unterdrückung durch Fanatiker“ zu befreien, die „echte Bestien in menschlicher Form“ seien. Aufgrund seiner früheren Tätigkeit für den FSB ist Patruschew für den Journalisten Tom Rogan der „wahre Spion-Zar“.
Den Berichten auf Telegram zufolge soll die Operation erst nach den Feierlichkeiten in Russland zum Sieg gegen Nazi-Deutschland am 9. Mai stattfinden. An dem Tag könnte Putin den Krieg gegen die Ukraine weiter eskalieren lassen. Eine offizielle Bestätigung aus Moskau für eine Operation gibt es nicht. Laut Kreml-Angaben soll Putin nicht krank, sondern in bester gesundheitlicher Verfassung sein. Von italienischen Medien auf die Gesundheit von Putin angesprochen, reagierte Außenminister Lawrow mit einem Lachen – der Frage wich er aus. (lrg)