DeSantis deutet zum ersten Mal eigene Kandidatur gegen Trump an
Er gilt als schärfster innerparteilicher Konkurrent Donald Trumps. Im Privaten spricht Ron DeSantis längst über seine Pläne für 2024.
Tallahassee (Florida) - Die Gerüchteküche brodelt bereits seit Wochen. Wird Ron DeSantis bei den Vorwahlen der Republikaner gegen Donald Trump antreten? Fordert der Gouverneur aus Florida wirklich sein einstiges Vorbild im Kampf um die Nominierung für die Präsidentschaftswahl heraus?
DeSantis selbst hat sich bislang nicht in die Karten schauen lassen. Der 44 Jahre alte Politiker gibt sich zunehmend staatsmännisch, veröffentlicht ein Buch und inszeniert sich als republikanischer Vorkämpfer gegen die Gefahren des „woken“ Liberalismus der Demokraten. In Florida selbst genießt der Gouverneur hohe Zustimmungswerte und lässt auch kaum eine Gelegenheit aus, sich zum Beispiel mit seinen Erfolgen während der Corona-Pandemie zu brüsten. Doch ein klares Bekenntnis zu einer Kandidatur hat sich der Hoffnungsträger der Konservativen in den USA bislang nicht entlocken lassen.

Ron DeSantis plant den Angriff und soll bereits Spenden sammeln
Das hat sich nun aber allem Anschein nach geändert. Einem Bericht der Washington Post zufolge hat DeSantis im privaten Kreis erstmals angedeutet, dass er sich für Höheres berufen fühle. Hinter verschlossenen Türen soll er seinen Plan für die Präsidentschaftskandidatur präsentiert haben - in einer Weise, die kaum Zweifel offen lasse, wie ernst es ihm ist. Das will die US-Zeitung aus anonymen Quellen aus dem Umfeld des Gouverneurs erfahren haben.
Einen weiteren Hinweis auf die großen Pläne von DeSantis gibt die Gründung eines neuen sogenannten Super-PACs in den USA. Hinter dem Akronym PAC verbirgt sich ein „Political Action Commitee“. In den USA bezeichnet man damit Lobby-Gruppen, die sich für Politikerinnen oder Politiker einsetzen und zum Beispiel deren Wahlkampagnen finanziell und personell unterstützen. Eine solche Gruppe mit dem Namen „Never Back Down“ soll laut Washington Post nun von Ken Cuccinelli gegründet worden sein. Cuccinelli ist ehemaliger Mitarbeiter von Donald Trump und mittlerweile Unterstützer von Ron DeSantis. In den US-Medien gilt als gesichert, dass das neue Super-PAC einen konkreten Auftrag hat: Geld für die Wahlkampagne DeSantis‘ in Form von Spenden einzutreiben.
Schlammschlacht in den USA: Donald Trump warnt Ron DeSantis
Ron DeSantis hat sich bislang nicht zu den Berichten um seine Kandidatur geäußert. Eine offizielle Bekanntgabe wird frühestens im Mai erwartet. Sollte es dann so kommen, dürfen sich die Vereinigten Staaten wohl auf eine Schlammschlacht der Extraklasse freuen. Donald Trump hat bereits klargestellt, seinen einstigen Schützling DeSantis nicht schonen zu wollen. Sollte der seine Kandidatur bekannt geben, werde Trump „Dinge über ihn erzählen, die nicht sehr schmeichelhaft seien“, drohte der frühere Präsident Anfang des Jahres. (Daniel Dillmann)