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Rheinmetall plant Panzerfabrik in der Ukraine – Medwedew droht mit Zerstörung

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Von: Sandra Kathe, Stephanie Munk

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Die Kämpfe um die Stadt Bachmut dauerten auch am Sonntag weiter an. Die Lage in der stark zerstörten Stadt ist unübersichtlich. Der News-Ticker.

Update vom 6. März, 7.53 Uhr: Dieser News-Ticker ist beendet – die weiteren Entwicklungen finden Sie hier.

Update vom 5. März, 21.55 Uhr: Auch am Sonntag setzten russische Truppen und Wagner-Söldner die unerbittlichen Angriffe auf Bachmut weiter fort. „Sie (die russischen Truppen) hören nicht auf, gegen Bachmut und die umliegenden Siedlungen anzustürmen“, teilte der ukrainische Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht am Abend mit. Zahlreiche Siedlungen rund um Bachmut seien mit Mörsern und Artillerie beschossen worden. Angaben zu eventuellen Geländegewinnen der russischen Angreifer machte Kiew jedoch nicht. Bisher wird Bachmut von drei Seiten bedrängt, lediglich eine Seite im Westen ist noch offen.

Der Generalstab in Kiew sprach in seinem Bericht von „erfolglosen Offensivaktionen“ russischer Truppen bei Awdijiwka und Schachtarsk im Osten des Landes. Auch dort seien viele Ortschaften von russischer Artillerie wahllos beschossen worden.

Noch Tausende Zivilisten in Bachmut – „Der Feind greift die Stadt mit allen Mitteln an“

Update vom 5. März, 15.30 Uhr: Die Lage in der umkämpften Stadt Bachmut spitzt sich am Wochenende weiter zu. Durch den massiven russischen Beschuss können aktuell kaum noch Zivilisten aus der Stadt evakuiert werden. Aktuell können gerade einmal fünf bis zehn Menschen pro Tag aus der Stadt gebracht werden. Zum Höhepunkt der Evakuierungen hatten jeden Tag knapp 600 Menschen die Stadt verlassen. Vor dem Krieg lebten über 70.000 Menschen in Bachmut. Aktuell sollen sich noch 4.000 Zivilisten in der Stadt befinden.

„Der Feind sprengt alles in die Luft, greift mehrstöckige Gebäude und den Wohnsektor an. Es gibt Luftangriffe, Artilleriebeschuss, Mörserbeschuss. Der Feind greift die Stadt mit allen Mitteln an“, erklärte der stellvertretende Bürgermeister von Bachmut gegenüber CNN.

Ein Polizeitransporter fährt auf einer Schnellstraße, während Zivilisten aus Bachmut evakuiert werden.
Ein Polizeitransporter fährt auf einer Schnellstraße, während Zivilisten aus Bachmut evakuiert werden. © Evgeniy Maloletka/dpa

Ukraine-Krieg: Rheinmetall plant Panzerfabrik in der Ukraine – Medwedew droht mit Zerstörung

Update vom 5. März, 10.40 Uhr: Der Rüstungskonzern Rheinmetall verhandelt über den Bau einer Panzer-Fabrik auf ukrainischem Boden. Diese könne jährlich bis zu 400 Kampfpanzer vom Typ Panther produzieren, sagte Unternehmenschef Armin Papperger der Rheinischen Post vom Sabachmutmstag (5. März). Er hofft auf eine Entscheidung „in den nächsten zwei Monaten“. Aus Moskau kamen bereits Drohungen mit einem Angriff auf das Werk.

„Für rund 200 Millionen Euro kann ein Rheinmetall-Werk in der Ukraine aufgebaut werden“, sagte Papperger. Demnach sind die Gespräche mit der ukrainischen Regierung „vielversprechend“. Der Rheinmetall-Chef zeigte sich überzeugt, dass das Werk auch gegen russische Luftangriffe geschützt werden könne: „Ein Schutz durch Flugabwehr wäre nicht schwierig.“

Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew drohte mit solchen Angriffen. Die Eröffnung der Fabrik werde „mit einer Salve Kalibr und anderem Feuerwerk gebührend gefeiert“, schrieb die Nummer zwei des russischen Sicherheitsrates am Samstag im Onlinedienst Telegram. Kalibr sind russische Lenkwaffen, die von Flugzeugen, Schiffen, U-Booten und von Land abgefeuert werden können.

Ukraine-Krieg: Ukrainische Piloten machen sich in den USA mit F-16-Kampfjets vertraut

Update vom 5. März, 8.40 Uhr: Zwei ukrainische Piloten befinden sich derzeit in den Vereinigten Staaten, um sich mit F-16-Kampfjets vertraut zu machen. Dies berichtet t-online unter Berufung auf den US-Sender NBC. Dabei will die US-Luftwaffe herausfinden, wie lange eine Ausbildung ukrainischer Piloten dauern würde, wenn Kampfjet-Lieferungen im Ukraine-Krieg stattfinden sollten. Der Sender gibt als Quelle zwei Kongressbeamte und einen hochrangigen US-Militär an. Derzeit würden die Ukrainer auf Simulatoren auf einer US-Militärbasis in Tucson im Bundesstaat Arizona trainiert, so NBC.

Ukraine-Krieg: Bis zu 500 russische Gefallene und Verletzte täglich

Update vom 5. März, 6.10 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow sieht beim seit Monaten anhaltenden Kampf um die Stadt Bachmut massive Verluste auf russischer Seite. „Die Verluste der Russen belaufen sich jeden Tag auf bis zu 500 Gefallene und Verletzte“, sagte Resnikow der „Bild am Sonntag“ zur aktuellen Lage in der umkämpften Region im Ukraine-Krieg. Eine mögliche Einnahme Bachmuts durch das russische Militär hätte Resnikow zufolge jedoch kaum strategische Auswirkungen.

„Wenn sie Bachmut einnehmen, wird das nichts für den Donbass bedeuten“, sagte Resnikow der „Bild am Sonntag“. Die Stadt sei für Moskau ein „symbolischer Ort“. Angesichts des Einsatzes der privaten Söldnergruppe Wagner im Kampf um Bachmut sprach Resnikow von einer „Art Wettbewerb zwischen verschiedenen Kreml-Türmen“. Resnikow sagte, Russland gehe bei Bachmut mit der „Taktik des Fleischwolfs“ vor, für Moskau seien „Soldaten nur Kanonenfutter“. Es gebe in dieser Hinsicht „einen Unterschied zwischen Ukrainern und Russen“.

Ukraine-Krieg: Kiew dementiert Rückzug aus Bachmut

Update vom 4. März, 18.50 Uhr: Die ukrainische Militärführung hat Berichten von einem Truppen-Rückzug aus der umkämpften Stadt Bachmut erneut dementiert. Die russischen Streitkräfte hätten am Samstagabend keine Kontrolle über die Stadt in der Region Donezk. Das erklärte Serhii Cherevatyi, Sprecher der östlichen ukrainischen Streitkräfte, gegenüber CNN. Bei den gemeldeten Abzügen aus der Stadt habe es sich demnach nur um routinemäßige Truppen-Rotationen gehandelt. Die Angaben lassen sich aktuell nicht unabhängig überprüfen.

„Die Kämpfe in Bachmut finden eher am Stadtrand statt, da die Stadt von ukrainischen Verteidigungskräften kontrolliert wird: den Streitkräften der Ukraine, dem Grenzschutz und der Nationalgarde“, erklärte Cherevatyi. Russische Truppen und Wagner-Söldner versuchen bereits seit Monaten die Stadt einzukesseln. Beobachter rechnen deshalb mit einem baldigen Abzug der ukrainischen Truppen, um größere Verluste zu vermeiden.

Ukraine-Krieg: Russland greift Bachmut von drei Seiten an – Lage in der Stadt immer prekärer

Update vom 4. März, 11.40 Uhr: Die Situation der ukrainischen Verteidiger in der umkämpften Stadt Bachmut wird nach Einschätzung britischer Geheimdienste immer prekärer. Die ukrainischen Soldaten stünden unter großem Druck. In der Stadt und um sie herum werde schwer gekämpft, heißt es in einem Bericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Bachmut werde von drei Seiten von Russen angegriffen. Russische Soldaten und Kämpfer der Söldnertruppe Wagner sollen weitere nördliche Vororte der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht haben. Die ukrainische Armee setze in Bachmut nun Elite-Einheiten ein, heißt es. In den Tagen zuvor seien zwei Brücken zerstört worden. Darunter sei eine für Transporte und Nachschub wichtige Verbindungsbrücke. Die Transportwege unter ukrainischer Kontrolle würden daher immer rarer.

Ukraine-Krieg: Schoigu besucht offenbar Front in Ukraine: „Ihr kämpft ordentlich“

Update vom 4. März, 9.15 Uhr: Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat russischen Angaben zufolge die Front im ostukrainischen Kriegsgebiet inspiziert. Schoigu habe sich an einem Kommandopunkt im Donbass einen Lagebericht angehört und Soldatinnen und Soldaten ausgezeichnet, teilte das Ministerium via Telegram mit. „Die Auszeichnungen sind verdient und erarbeitet, ihr kämpft ordentlich. Vor uns liegt eine Menge Arbeit“, sagte Schoigu während der Zeremonie.

Das russische Verteidigungsministerium hatte bereits Mitte Januar über einen Frontbesuch Schoigus berichtet, davor von zwei weiteren im Dezember. Allerdings sind unabhängige Analysten nach Auswertung der Videos zum Schluss gekommen, dass sich der Minister bei den Besuchen 80 Kilometer von der Front entfernt befunden hatte.

Ukraine-Krieg: „Schlachthaus auf beiden Seiten“ rund um Bachmut – Heftige Kämpfe halten an

Update vom 4. März, 06.00 Uhr: Unvermindert setzen die russischen Truppen ihre Angriffe auf die ostukrainische Stadt Bachmut fort. „Der Feind ist weiterhin bemüht, die Stadt einzukreisen“, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Abend mit. Eine Serie von Angriffen an verschiedenen Schwerpunkten rund um Bachmut sei von den Verteidigern abgewehrt worden. Unterdessen berichtete der Kommandeur einer ukrainischen Armee-Einheit in Bachmut laut dem ukrainischen Internet-Kanal Espreso TV, dass Teile einiger Einheiten angewiesen worden seien, in sicherere Stellungen zu wechseln. Er beschrieb die Situation als ein „Schlachthaus auf beiden Seiten“. Der Anführer einer ukrainischen Drohneneinheit sagt in einem in den sozialen Medien veröffentlichten Video, seine Einheit sei zum sofortigen Rückzug aufgefordert worden.

Update vom Freitag, 3. März, 19.20 Uhr: Kiew hat am Freitagabend von andauernden schweren Kämpfen um die Stadt Bachmut in der Region Donezk berichtet. „Der Feind ist weiterhin bemüht, die Stadt einzukreisen“, teilte der ukrainische Generalstab in seinem täglichen Lagebericht mit. Eine Serie von Angriffen an verschiedenen Schwerpunkten rund um Bachmut sei von den ukrainischen Verteidigern abgewehrt worden. Das russische Militär versucht schon seit Wochen, die Stadt zu erobern.

Ukraine-Krieg: Kiew dementiert Berichte von nahender Besetzung Bachmuts

Update vom Freitag, 3. März, 14.45 Uhr: In einer Videobotschaft hat der Chef der Söldertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, behauptet, dass eine Besetzung der umkämpften Stadt Bachmut kurz bevorsteht. Nun entlarvt das Nationale Widerstandszentrum der Ukraine den Bericht als gezielt irreführend und dementiert die aussichtslose Lage. In dem Bericht der Behörde heißt es, Prigoschin befinde sich in seinem Video nicht an der Frontlinie, sondern laut Vergleichen von Bild- und Kartenmaterial in der nördlich gelegenen Kleinstadt Paraskoviivka, die Ende Februar von russischen Kämpfern eingenommen wurde.

Dem Wagner-Chef wirft das Nationale Widerstandszentrum der Ukraine vor, mit gezielten Desinformationen Panik in der ukrainischen Bevölkerung auslösen zu wollen und „die oberste militärische und politische Führung zu provozieren“. Bereits im Januar hatte Prigoschin in einem Video behauptet, an einem Ort zu sein, an dem er in Wahrheit gar nicht war, wie die Nachrichtenseite Ukrainska Pravda berichtet.  

Ukraine-Krieg: Wagner-Chef kündigt baldige Besetzung von Bachmut an

Erstmeldung vom Freitag, 3. März, 13.40 Uhr: Bachmut/Kiew – Nach monatelangen erbitterten Kämpfen um die ostukrainische Stadt Bachmut zeichnet sich eine baldige Besetzung durch Russland ab. Das berichten die Nachrichtenagenturen AFP und dpa nach einer Videobotschaft von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin. Darin hatte dieser behauptet, die Stadt sei quasi völlig eingekesselt und es führe „nur noch eine Straße“ hinaus und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aufgefordert, den Verteidigern einen Abzug zu erlauben.

Trotz seit Tagen anhaltender Gerüchte, dass sich auch die ukrainische Seite auf einen womöglich anstehenden Rückzug vorbereitet und die Frontlinien bereits hinter Bachmut verlegen soll, äußerte sich Oleksij Danilow, Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrats, laut dpa zunächst noch kämpferisch: „Ja, es ist schwierig und hart, aber wir wissen, wie wir weiter vorgehen“, zitiert die Agentur einen Beitrag im Portal RBK-Ukraina.

Schlacht um Bachmut: Im Ukraine-Krieg zeichnet sich ein russischer Vorstoß ab

Seit Wochen betonen Militärexperten, dass eine Besetzung von Bachmut kriegsstrategisch weit weniger Auswirkungen hätte als die erbitterten Schlachten, bei denen täglich wohl teils hunderte Kämpfer auf beiden Seiten ihr Leben verlieren, es vermuten lassen. Dennoch galt Bachmut für die ukrainische Seite bislang als symbolische Festung in der größtenteils durch Russland besetzten Region Donezk. Die russische Söldnergruppe Wagner dagegen scheint eine Einnahme Bachmuts vor allem deswegen vorantreiben zu wollen, um den eigenen Einfluss im Ukraine-Krieg zu demonstrieren.

In der Stadt Bachmut, in der vor dem Krieg rund 75.000 Menschen lebten, sollen sich neben Verteidigungskräften der ukrainischen Armee laut Behördenabgaben kaum noch 5000 Zivilpersonen aufhalten. Einige der Kämpfer seien wohl aus Propaganda-Zwecken auch in Prigoschins Video zu sehen: Zwei junge Männer und ein alter Mann richten die Worte an den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und bitten ihn explizit darum, sie aus Bachmut fortgehen zu lassen. Prigoschin kommentiert: „Wo wir früher gegen eine professionelle Armee gekämpft haben, sehen wir jetzt zunehmend alte Leute und Kinder“.

Kriegsschauplätze im Ukraine-Krieg: Zivilpersonen sterben in Saporischschja

Auch abseits der Front von Bachmut gehen die Kämpfe um die Frontlinien des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine täglich weiter. In vielen Orten des Landes bedrohen Bombenangriffe neben der wichtigen Infrastruktur der Ukraine auch das Leben von Zivilpersonen. Bei einem Bombenangriff auf die Gebietshauptstadt Saporischschja am Fluss Dnepr wurde in der Nacht zum Donnerstag ein Wohngebäude zerstört. Vier Menschen wurden laut einem Bericht des Online-Mediums Ukrainska Pravda bereits tot aus den Trümmern geborgen, weitere werden noch immer vermisst. (red mit Agenturen)

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