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9-Euro-Ticket vor Juni kaufen: Wann und wo es erhältlich ist

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Von: Felix Busjaeger

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Das 9-Euro-Ticket aus dem Entlastungspaket 2022 soll ab Juni bundesweit gelten. Doch unter Umständen könnte es auch bereits im Mai verfügbar sein.

Berlin – Als Teil des Entlastungspakets 2022 soll das 9-Euro-Ticket für Bus und Bahn die Bürger in Deutschland inmitten des Ukraine-Kriegs unterstützen und im besten Fall viele zum Umstieg auf den Öffentlichen Nahverkehr bewegen. Am Mittwoch (27. April 2022) verständigte sich das Bundeskabinett auf das milliardenschwere Entlastungspaket 2022, das in Zeiten einer Inflation auf Rekordniveau der rasanten Kostenspirale Einhalt gebieten soll.

9-Euro-Ticket vorbestellen: Wo und wann das Monatsticket im Vorverkauf vor dem 1. Juni erhältlich ist

Während das 9-Euro-Ticket kostengünstigen Nahverkehr verspricht, sehen Gewerkschaften allerdings noch ungeklärte Probleme – zumal das Neun-Euro-Monatsticket erst ab Juni gelten soll, aber womöglich mancherorts bereits im Mai verfügbar sein wird. Doch wo lässt sich das 9-Euro-Ticket vorbestellen oder kaufen und ab wann startet der Vorverkauf des günstigen Neun-Euro-Monatstickets vor dem 1. Juni?

Und steht dem nach dem Beschluss aus der Politik in Berlin überhaupt noch etwas im Wege und verhallt die Kritik am 9-Euro-Ticket der Bundesländer aufgrund der Finanzierung ungehört?

9-Euro-Ticket: Bundeskabinett beschließt zahlreiche Maßnahmen aus dem Entlastungspaket 2022

„Ich rechne mit Räumungen überfüllter Züge und wegen Überlastung gesperrten Bahnhöfen“, sagte der EVG-Vorsitzende Klaus Hommel am Mittwoch am Rande einer Vorstandssitzung seiner Gewerkschaft in Fulda zum 9-Euro-Ticket aus dem Entlastungspaket 2022. Die Branche sei nicht auf den Kundenandrang in den Sommermonaten vorbereitet. Auf touristisch attraktiven Strecken arbeiteten Busse und Bahnen schon ohne dieses Angebot an den Grenzen ihrer Kapazität, so Hommel. Schon jetzt sei klar, dass die Bahngesellschaften für die kommenden Sommermonate zusätzliches Personal in den Zügen und an den Bahnsteigen benötigen würden.

Bislang ist ein digitaler Kauf des 9-Euro-Tickets noch in Planung. Es soll dann aber in der DBNavigator-App oder in den Apps der regionalen Verkehrsverbünde erhältlich sein.
Bislang ist ein digitaler Kauf des 9-Euro-Tickets noch in Planung. Es soll dann aber in der DBNavigator-App oder in den Apps der regionalen Verkehrsverbünde erhältlich sein. © DB/Arnulf Hettrich/imago/Montage

Während die Gewerkschaft warnt, sieht Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) im geplanten 9-Euro-Ticket für Bus und Bahn einen Anreiz für eine dauerhafte Nutzung von Bussen und Bahnen. Es helfe, Energie zu sparen und passe genau in die Zeit. Die Länder könnten davon profitieren, indem sie dauerhaft mehr Nutzer gewinnen, sagte er am Mittwoch am Rande der Kabinettssitzung. „Wir können insgesamt davon profitieren, weil wir den Menschen ein klimafreundliches, umweltfreundliches und sehr modernes Verkehrsmittel nahebringen.“ Als Teil des Entlastungspakets 2022 ist zudem auch eine Energiepreispauschale vorgesehen, die Steuerzahlern zugutekommen soll.

Ab wann und wie lange gilt das 9-Euro-Ticket aus dem Entlastungspaket 2022?

Nachdem das 9-Euro-Ticket aus dem Entlastungspaket 2022 nun vom Bundeskabinett gebilligt wurde, muss der Entwurf noch am Bundesrat vorbei. Ob dies geräuschlos passiert, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Zudem könnten sich die Eisenbahn-Gesellschaften dem Entwurf noch entgegenstellen. In den kommenden Tagen wird sich zeigen, wie das vergünstigte Monatsticket schlussendlich eingeführt wird. Ab wann das 9-Euro-Ticket kommt, steht hingegen so gut wie fest: Geplant ist der Zeitraum vom 1. Juni bis zum 31. August 2022.

Wie lange das 9-Euro-Ticket aus dem Entlastungspaket 2022 dann tatsächlich gültig sein wird, stand bereits seit dem ersten Entwurf fest: Der Plan der Bundesregierung von Olaf Scholz (SPD) sieht vor, dass das einzelne Ticket stets bis zum Monatsende gelten soll. Wer den vollen Zeitraum ausnutzen will, muss daher insgesamt drei Tickets zum jeweiligen Preis von 9 Euro kaufen.

Derzeit handelt es sich bei den Plänen aus dem Entlastungspaket noch um Entwürfe: Erst im Mai werden Bundestag und Bundesrat eine Entscheidung über die Gesetzentwürfe treffen. Neben dem 9-Euro-Ticket hat sich das Kabinett auch auf die Energiepauschale in Höhe von 300 Euro, einen Kinderbonus, einen Corona-Bonus für Empfänger von Hartz IV und einen Tankrabatt für Diesel und Benzin, der möglicherweise am 1. Juni zu dramatischen Szenen an Tankstellen führen könnte, verständigt.

9-Euro-Ticket für Bus und Bahn: Das kommt auf Abo-Kunden zu

Während das 9-Euro-Ticket prinzipiell jedem Bürger in Deutschland zur Verfügung steht, fragen sich Abo Kunden der Verkehrsverbunde derzeit, wie sie von der Maßnahme aus dem Entlastungspaket 2022 profitieren. Die gute Nachricht: Abonnenten sollen den Bonus des 9-Euro-Tickets ebenfalls erhalten. Wie genau dies erfolgen soll, ist allerdings noch Bestandteil der Planungen. Derzeit gilt es als wahrscheinlich, dass Abonnenten nichts tun müssen, um die Vorzüge des 9-Euro-Pakets genießen zu können.

Zwei mögliche Szenarien wären, dass Abo-Kunden eine Gutschrift oder eine Erstattung erhalten, die die Differenz ausgleichen soll. Auch für Semestertickets soll es laut Wirtschaftswoche eine Lösung geben. 24rhein zitiert die Kölner Verkehrsbetriebe folgendermaßen: „Wenn Sie ein Abonnement oder einen Geschäftskundenvertrag bei uns haben (z.B. Job-, Großkunden- oder SemesterTicket), brauchen Sie nichts zu unternehmen. Wir bereiten aktuell unsere Systeme vor, damit Ihr Abo dann automatisch zum günstigeren Preis abgerechnet werden kann.“

9-Euro-Ticket vorbestellen und Vorverkauf: Wo und ab wann kann das 9-Euro-Ticket aus dem Entlastungspaket 2022 vor dem 1. Juni gekauft werden?

Inzwischen ist klar, dass das 9-Euro-Ticket bundesweit gelten soll – allerdings nur im Nahverkehr und Regionalverkehr. In den kommenden Sommermonaten können Reisende also bequem unter anderem Straßenbahnen, S-Bahnen oder Regionalzüge nutzen. Ausgenommen ist hingegen der Fernverkehr: Das 9-Euro-Ticket aus dem Entlastungspaket 2022 gilt also nicht in ICE, IC oder EC.

Wo das Ticket für Bus und Bahn gekauft werden kann, ist zwar weiterhin Bestandteil der Planungen, allerdings soll es wohl möglich sein, das 9-Euro-Ticket digital zu kaufen. Hierfür stehen etwa der DB Navigator der Deutschen Bahn oder die Apps von regionalen Verkehrsverbünden zur Verfügung. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) hat beispielsweise angekündigt, dass der Vorverkauf des 9-Euro-Tickets möglicherweise bereits am 20. Mai 2022 starten könnte.

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Mehrere Städte wie Hamburg, Köln oder München informieren bereits über das 9-Euro-Ticket. Weitere Städte haben bekannt gegeben, dass das vergünstigte Ticket für Bus und Bahn über die jeweiligen Anwendungen der örtlichen Verkehrsverbunde verfügbar sein wird. Wer hingegen lieber ein analoges 9-Euro-Ticket besitzen möchte, hat ebenfalls eine entsprechende Möglichkeit: Geplant ist, dass Kundenzentren und Fahrkartenautomaten den günstigen Fahrschein anbieten werden.

9-Euro-Ticket bereits im Mai: So kommt man an das frühere Monatsticket aus dem Entlastungspaket 2022

Wer in den kommenden Wochen Fahrkarten für den Öffentlichen Nahverkehr kaufen wird, könnte unter Umständen bereits vor dem 1. Juni das 9-Euro-Ticket im Angebotsportfolio der Verkehrsverbände finden. Das hat einen einfachen Grund: Wie unter anderem der ADAC berichtet, sollen vereinzelte Fahrkartenautomaten in der letzten Maiwoche bereits auf das 9-Euro-Ticket umgestellt werden. Möglicherweise wollen die Bahnunternehmen so starkem Kundenandrang am 1. Juni entgegenwirken. Andererseits könnte so technischen Schwierigkeiten vorgegriffen werden.

Da die 9-Euro-Tickets, bei dem es Sonderregeln gibt und eine Kostenfalle droht, allerdings jeweils zum 1. eines Aktionsmonats gültig werden, können die Karten nicht im Mai genutzt werden. In den kommenden Wochen ist damit zu rechnen, dass Politik und Bahngesellschaften noch anstehende Probleme bewältigen müssen. „Das Vorhaben der Ampel-Koalition will Gutes erreichen, dabei wurden aber die Konsequenzen nicht bedacht“, mahnte Gewerkschaftschef Klaus Hommel an und verlangte eine offene Kommunikation. (Mit Material der dpa)

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