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Polen stellt HIMARS-Raketen direkt an Russlands Grenze

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Von: Victoria Krumbeck

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Polen setzt auf Abschreckung: Der polnische Verteidigungsminister kündigt die Stationierung von HIMARS-Raketenwerfern an der Grenze zu Russland an.

München/Olsztyn - Wenn es um die Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland geht, ist Polen ganz vorne dabei. Immerhin grenzt das Land an beide Kriegsparteien. Sollte es dazu kommen, dass Russland beschließt, die Nato anzugreifen, wäre Polen der nächstgelegene Nato-Staat. Um seine Sicherheit zu stärken, kündigte der polnische Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak an, bis zum Ende des Jahres die amerikanischen Raketenwerfer HIMARS an die russisch-polnische Grenze zu platzieren.

Polen platziert HIMARS-Raketen vor Russlands Haustür - „Sind uns vollkommen bewusst“

„Wir statten die polnische Armee mit moderner Ausrüstung aus“, sagte der polnische Verteidigungsminister am Freitag (17. März) in Olsztyn, wie das Portal gazeta.pl berichtete. Diese Ausrüstung sei besonders durch die territoriale Nähe zu Russland sehr wichtig. Die polnische Woiwodschaft Ermland-Masuren grenzt an die russische Provinz Kaliningrad. „Später in diesem Jahr wird die 16. mechanisierte Division HIMARS-Raketenwerfer erhalten“, kündigte Błaszczak an. Dabei handle es sich noch um einen Auftrag aus dem Jahr 2019. Zusätzlich solle der US-Kongress weitere Lieferungen genehmigt haben.

Polens Sicherheit und die dazugehörige Aufrüstung sind für das Land überlebenswichtig. „Weil wir uns vollkommen bewusst sind, dass Putin, seit er beschlossen hat, das böse Reich wieder aufzubauen, seine Nachbarn angreift“, zitierte ihn rmf24.pl. Für das laufende Jahr plane Polen seine Militärausgaben auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts anzuheben.

Polen und Slowakei kündigen Kampfpanzerlieferungen an die Ukraine an

Für Russland verwickeln sich die westlichen Länder damit immer weiter in den Konflikt. Der Ukraine machte Polen mit einem Kampfjet-Versprechen neue Hoffnung. Zusammen mit der Slowakei kündigten die Staaten an, die MiG 29-Kampfflugzeuge an die Ukraine zu liefern. Die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti brachte die Ankündigung Polens mit einer Notiz in Verbindung, die Außenminister Sergei Lawrow im vergangenen Jahr an die Nato-Staaten schickte. In dieser stellte Lawrow fest, dass jegliche Waffenlieferungen an die Ukraine als Einmischung in den Konflikt gewertet werden.

Abschuss einer Rakete aus dem Himars-Raketenwerfer während einer US-Militärübung auf den Philippinen.
Abschuss einer Rakete aus dem Himars-Raketenwerfer während einer US-Militärübung auf den Philippinen. © Basilio Sepe/IMAGO

Polens Sorgen vor einem russischen Angriff auf den Staat sind daher nicht unbegründet. Sollte es dazu kommen, würde der Nato-Artikel 5 greifen, der einen Angriff auf einen Nato-Partner als einen Angriff gegen alle ansieht. (vk)

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