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Treibt er Sturz des Kreml-Chefs herbei? „Putins Koch“ plant eigene Partei

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Von: Johannes Nuß

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Was plant „Putins Koch“? Gerüchten zufolge will Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldner-Truppe „Wagner“, eine Partei gründen. Will er nun den Sturz von Putin?

Moskau – Berühmtheit erlangte er in der Politik und in Deutschland im Zuge des Ukraine-Kriegs ,den Wladimir Putin anzettelte, recht schnell: Jewgeni Prigoschin, besser bekannt als „Putins Koch“ oder Chef der Söldner-Truppe „Wagner“. Der Mann, der zurzeit immer mehr Medienpräsenz erhält, ist vor allen Dingen im Westen als eben dieser Chef der Söldner-Truppe bekannt, die äußerst brutal vorgehen soll. Doch, was plant der Putin-Vertraute in neuester Zeit? Arbeitet er sogar am Sturz von Putin?

Laut einem Bericht des im lettischen Exil operierende Kreml-kritischen Blattes „Meduza“, will er eine neue konservative Partei gründen. Plant „Putins Koch“ Prigoschin etwa den Sturz des Kreml-Chefs? Aktuell scheint jedenfalls viel möglich, das bestätigten dem Blatt auch Quellen aus dem Umfeld des Kremls.

Wird Putins Sturz vorbereitet? Chef der Söldner-Truppe „Wagner“ plant „konservative Bewegung“ – und Ausbau zur eigenen Partei

Zunächst, so berichtet die Bild in ihrer Online-Ausgabe, steht im Raum, dass Prigoschin eine „konservative Bewegung“ gründen wolle. Diese soll letztendlich zu einer eigenen Partei ausgebaut werden, was Prigoschin bereits seit Wochen mit der Inszenierung seiner eigenen Person vorantreibt. Es könnte also sein, dass er eine Opposition gegenüber den Kreml-Eliten bilden, eventuell sogar den Sturz von Wladimir Putin vorantreiben will. Denn die Gerüchte, dass Putins Sturz bevorstehen könnte, werden spätestens seit dem Abzug aus Cherson immer wieder genährt.

Immer wieder gibt es auch Gerüchte, dass der russische Geheimdienst FSB an einem Sturz von Putin arbeiten könnte. Denn unter den Generälen des FSB wächst die Wut auf den Kremlchef.

 Chef der Söldner-Truppe Wagner Jewegeni Prigoschin (links), daneben montiert Waldimir Putin, im Hintergrund der Kreml in Moskau.
Was plant der Chef der Söldner-Truppe Wagner Jewegeni Prigoschin (links) – will er Kremlchef Wladimir Putin stürzen? (kreiszeitung.de-Montage) © Bai Xueqi/Kay Nietfeld/dpa & IMAGO

Bekannt sind sich die beiden noch aus den Zeiten, als der Ex-KGB-Agent Wladimir Putin in St. Petersburg noch die Geschicke als Bürgermeister lenkte. Daher rührt auch Prigoschins Spitzname „Putins Koch“, nachdem der Ex-Hotdog-Buden- und Nobelrestaurantbesitzer damals die Aufträge zum Catering für Banketts im Rathaus erhalten hatte. Als Wladimir Putin von der Ostsee nach Moskau wechselte, folgte ihm Prigoschin. Sein weiterer Aufstieg innerhalb der Kremlmauern ist seitdem kaum noch aufzuhalten. Hat sich Putin so seinen eigenen Gegner gezüchtet und verwirklicht der nun seinen Plan, Putin zu stürzen?

„Putins Koch“ arbeitet an eigener Partei: Will er Wladimir Putin stürzen?

Das Zeug dazu hat er allemal. Spätestens sein Beginn des Kriegs in der Ukraine setzt sich Prigoschin selbst immer mehr als politischer Akteur in Szene – vor allen Dingen unter den Kriegstreibern im Kreml. Lange Zeit hatte er sich gewunden, und nicht zugeben wollen, dass die Söldner-Truppe „Wagner“ auf seiner Initiative beruht, inzwischen hat er ein Hauptquartier für die Truppe in St. Petersburg eröffnet. Will Prigoschin also nach einem erfolgreichen Sturz von Putin sein Nachfolger werden?

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Mit seiner Vorgehensweise will Prigoschin den Glauben in der Bevölkerung festigen, dass Russland stets überlegen sei, ohne dabei offensichtlich an Putins Stuhl sägen zu müssen. Denn der ist immer noch der „Boss“ im Kreml – und eine Fehlbarkeit von Putin darf demnach nicht öffentlich werden. Kritisiert er also den Ukraine-Krieg, kritisiert er nicht Putin, sondern eben den Krieg anstelle von Putin. Allerdings wird in letzter Zeit auch immer mehr Kritik an Putin laut, die eben genau dieser Regel zuwider läuft. Im Kreml jedenfalls wächst die Unruhe.

Wird Putins Sturz vorbereitet? Niederlage hätte wohl ein Ende Putins Regentschaft zufolge

Denn würde Putin in die Nähe einer Niederlage gerückt, hätte das wohl ein sofortiges Ende seiner Regentschaft im Kreml zufolge. Und genau das scheint Prigoschins Plan zu sein, um letztendlich den Kremlchef zu stürzen. Mit seinen perfide vorgetragenen Erinnerungen an die brutale Sowjet-Zeit tut er eben genau dies.

Dabei verfolgt Prigoschin vermutlich ein ganz klares Ziel: Er will den Verdacht schüren, dass es Kritik an den Eliten gibt, die Putin stets um sich scharrt. Um das ganze zu perfektionieren, werden die Schuldigen in denen gesucht, die Putins Aufträge nicht erfüllen. Treibt Prigoschin das Spiel die nächsten Wochen und Monate weiter, könnte er sein Ziel bald erreicht haben: den Sturz von Wladimir Putin.

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