Ölheizungen ersetzen oder behalten: Was es beim Klimakiller zu beachten gilt
Die Ölheizung ist ein Klimakiller und trotzdem wird sie immer öfter eingebaut. Was sie zur Ölheizung wissen sollten – eine Übersicht.
Berlin – Die Klimabilanz von Ölheizungen ist eine Katastrophe, ebenso wie die Energiekrise für Verbraucherinnen und Verbraucher. In Deutschland ist seit einer Weile ein Anstieg von Einbauten klimaschädlicher Ölheizungen zu beobachten – durch die sich viele Menschen offenbar Einsparungen erhoffen. Tatsächlich ist mit Neueinbauten ab 2026 Schluss, dann dürfen diese nach geltendem Recht nicht mehr neu verbaut werden. Vorerst steht jedoch die Heizperiode 2022 ins Haus, vielen stellt sich deshalb im kurzfristigen Interesse die Frage: Ersetzen oder behalten? Was es zu Öl-Heizungen zu wissen gibt.
Öl-Heizung erneuern oder Ölheizung austauschen? Ab 2026 sind neue Öl-Heizungen verboten
Viele Hausbesitzer fragen sich dieser Tage: Öl-Heizung erneuern oder Ölheizung austauschen – was macht mehr Sinn? Aktuell stellt sich diese Frage Verbraucherinnen und Verbrauchern vor allem vor dem Hintergrund explodierender Energiepreise, denn in klimatechnischer Hinsicht wäre die Antwort klar: Weg damit. Klar ist auch, dass die Zukunft der Heizart sehr begrenzt ist: Ab 2026 ist der Einbau einer neuen Ölheizung verboten. Grundsätzlich ist die Regel laut HNA: Nach 30 Jahren müssen Ölheizungen ausgetauscht werden, das gilt derzeit für jeden Heizkessel, der ab dem 01. Januar 1991 installiert wurde.

Ein Austausch erweist sich als kostspielig, etwa 6000 bis 12.000 Euro werden fällig – was im Vergleich zu anderen Systemen allerdings fast erschwinglich ist. Bereits eingerichtete Geräte dürfen auch über das Jahr 2026 hinaus genutzt werden. Sollten Sie dann ihren Geist aufgeben, muss spätestens auf klimafreundlichere Alternativen umgestiegen werden. Eine Wartung ist zwar auch weiterhin zulässig, jedoch ist das Verbauen eines neuen Gerätes dann keine Option mehr – es ist also ein Spiel auf Zeit.
Öl-Heizung austauschen: Vieles spricht für alternative Heizsysteme wie Wärmepumpen
Selbst für diejenigen, denen der Klimaschutz kein besonderes Anliegen ist, gibt es gute Gründe, die Öl-Heizung auszutauschen, denn ihre Zeit läuft ab. Das Heizen mit anderen Heizsystemen erweist sich inzwischen nicht nur als deutlich klimaschonender, sondern oft auch als maßgeblich effizienter. Der Einbau alternativer und zukunftsfähiger Systeme wird inzwischen in einigen Fällen staatlich subventioniert. Dies gilt etwa für Wärmepumpen, laut HNA ist eine Förderung von bis zu 35 Prozent möglich. Zur Wahrheit gehört indes auch: Ihr Einbau bleibt sehr teuer, und die Kostenfrage beim Heizen steht im Zentrum.
Allerdings dürften auch Ölheizungen teurer werden, Verbraucherzentralen warnen unter anderem vor steigenden Preisen für Heizöl. Doch das war es noch nicht: Hinzu kommt zudem die CO₂-Besteuerung, die 2025 wieder steigen soll. Trotzdem: Der Austausch alter Heizkessel von Öl-Heizungen kann immerhin bis zu 15-20 Prozent Energie sparen und in manchen Fällen könnte eine neue Öl-Heizung zumindest vorübergehend günstiger sein, wenn ein anderes System finanziell nicht stemmbar ist. Nichtsdestotrotz, muss sich langfristig über Alternativen Gedanken gemacht werden. Zuletzt forderte der amtierende Ministerpräsident von Niedersachsen, Stephan Weil (SPD), auch Besitzerinnen und Besitzer von Ölheizungen zu entlasten.
Neue Ölheizung: Kosten geringer – Menschen hoffen in Energiekrise offenbar auf Einsparungen
Es wird deutlich: Zukunftsfähig sind Ölheizungen nicht. Explodierende Gaspreise sorgen bei einigen Verbraucherinnen und Verbrauchern jedoch offenbar für die Hoffnung, durch eine neue Ölheizung Kosten zu sparen: Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Einbauten.
Ein Sprecher des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) sagte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Von Anfang Januar bis Ende Juli wurden zwölf Prozent mehr Ölheizungen im Vergleich zum Vorjahr von den Herstellern ausgeliefert.“ Die Not ist groß und folglich auch die Hoffnung auf kurz- und mittelfristige Entlastung, denn das Geld wird schon jetzt knapp – nicht erst 2026.