Wladimir Putin kündigt baldigen Einsatz von Atomwaffen an
Im Kreml spricht Wladimir Putin über den baldigen Einsatz von Atomraketen. Dies soll den „Schutz vor äußeren Bedrohungen“ gewährleisten.
Moskau – Wladimir Putin hat damit gedroht, die russische Atomrakete „Satan I“ bis Ende des Jahres einzusetzen. Wie der russische Präsident in einer Rede erklärte, die er am Dienstag (21. Juni) vor Absolventen einer Militärakademie im Kreml hielt, soll die erste Charge der ballistischen Raketen schon bald im Kampf genutzt werden.
Weiter kündigte der russische Präsident an, das Militär weiter aufrüsten zu wollen, nachdem es im Ukraine-Krieg herbe Verluste einstecken musste. Die russischen Truppen hätten in der „militärische Spezialoperation“ bislang „wie Helden“ gekämpft, sagte Putin, wie ein von der britischen Tageszeitung The Daily Mail zur Verfügung gestelltes Video zeigt.

Wladimir Putin spricht über Satan II: Raketen könnten problemlos Europa und USA erreichen
Wladimir Putin hat die Entwicklung der Rakete, die im April erfolgreich getestet wurde, als „großes, bedeutendes Ereignis“ für die russische Verteidigungsindustrie bezeichnet und gesagt, die Sarmat werde „Russlands Schutz vor äußeren Bedrohungen gewährleisten und diejenigen, die versuchen, unser Land mit aggressiver Rhetorik zu bedrohen, zum Nachdenken bringen“.
Die „Satan II“, auch als „Sarmat“-Rakete bekannt, soll die Interkontinentalrakete mit der weltweit größten Reichweite sein. Expertinnen und Experten gehen von einer Maximalreichweite von etwa 18.025 Kilometer aus – ein Angriff auf die USA oder Europa wäre damit kein Problem – wie es auch im russischen Staatsfernsehen propagiert wurde.
Nach Putin-Ankündigung: Politiker spricht sich für Atomschlag gegen Großbritannien aus
„Eine Sarmat-Rakete und die Britischen Inseln gibt es nicht mehr“, sagte Alexei Zhurawljow, Vorsitzender der nationalistischen Rodina-Partei in der Talkshow „60 Minuten“. Auf die Anmerkung der Moderatorin, dass man seriös diskutieren wolle, entgegnete der Abgeordnete, dass er dies „vollkommen ernst“ gemeint habe. Als Zhurawljow seine Gedanken weiter ausführen wollte, ergriff ein weiterer Moderator das Wort und fragte den Politiker, ob ihm klar sei, dass auch Großbritannien Atomwaffen besitzt und „niemand diesen Krieg überleben würde“.
„Sollen sie sich eine Stoppuhr nehmen und bis 200 zählen“, spielte Zhurawljow, der sich über die Rhetorik Großbritanniens echauffierte, auf eine vorherige Erläuterung der Moderatorin an, der zufolge die Raketen Berlin in 106, Paris in 200 und London in 202 Sekunden erreichen würden. „So muss man mit ihnen reden. Anders verstehen sie es nicht“, sagte der Rodina-Vorsitzende. Der Chef des britischen Generalstabs kündigte schon kürzlich an, dass man sich auf einen Krieg in Europa vorbereite.
Laut russischen Behauptungen sind die Raketen nur schwer bis unmöglich abzuwehren, da diese unterschiedliche Flugbahnen fliegen und Raketenabwehrsystem somit ausweichen sollen. „Es gibt keine Luftabwehr für die Sarmat-Raketensysteme, und es wird sie wahrscheinlich auch in den kommenden Jahrzehnten nicht geben“, sagte Oberst Sergej Karakajew, Befehlshaber der strategischen Raketentruppen, vergangenen Monat im russischen Staatsfernsehen.