Maskenpflicht am Arbeitsplatz: Fast jeder zweite will bei Corona-Herbstwelle Maske im Büro
Die Maskenpflicht steht im Zentrum der aktuellen Corona-Regeln der Bundesregierung. Was wünschen sich Arbeitnehmer für den Fall einer Herbstwelle am Arbeitsplatz?
Berlin – Die Maskenpflicht gilt derzeit als das entscheidende Instrument gegen Corona in Deutschland. Während an einigen Orten zuletzt sogar gelockert wurde, etwa im Nahverkehr in Niedersachsen, gelten an anderen Orten wieder strengere Regeln bei der Maskenpflicht. Eine aktuelle Umfrage bringt nun interessante Erkenntnisse zu der Frage, welches Vorgehen sich die Bevölkerung im Hinblick auf eine Corona-Herbstwelle für den eigenen Arbeitsort wünscht: Fast jeder zweite Arbeitnehmer würde eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz in diesem Fall begrüßen – ebenso wie regelmäßige Tests.
Corona in Deutschland: Viele Arbeitnehmer bei Corona-Herbstwelle offen für Maskenpflicht am Arbeitsplatz
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht Deutschland am Beginn einer Herbst- und Winterwelle. Für eine solche scheinen sich viele Arbeitnehmende strengere Corona-Regeln vorstellen zu können: Eine Umfrage der Krankenkasse pronova BKK zu Corona in Deutschland aus dem September 2022 hat ergeben, dass 48 Prozent der Befragten sich, für den Fall einer starken Corona-Herbstwelle, eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz und regelmäßige Testungen wünschen. In der Zwischenzeit sind die Corona-Zahlen weiter angezogen, tatsächlich scheint auch die Zahl schwerer Fälle wieder zu steigen. Im Rahmen der repräsentativen Erhebung waren im September dieses Jahres etwa 1200 Arbeitnehmende ab 18 Jahren befragt worden.

Interessant ist in dieser Hinsicht auch die Zahl derjenigen, die das komplette Gegenteil wünschen: Nur rund 14 Prozent möchten selbst in diesem Szenario gar keine Corona-Beschränkungen wie die Maskenpflicht im Büro mehr. Grundsätzlich unsicher scheinen sich viele am Arbeitsplatz trotzdem nicht zu fühlen: Nur vier Prozent gaben an, sie fühlten sich nur im Homeoffice sicher. Das Homeoffice war zuletzt vor allem im Kontext von Energiesparmaßnahmen wieder vermehrt diskutiert worden, auch eine Homeoffice-Pflicht für Beamte stand zwischenzeitlich im Raum.
Verwirrung um Maskenpflicht: DB-Maskenpflicht im Fernverkehr, während Niedersachsen im ÖPNV lockert
Die Maskenpflicht am Arbeitsplatz gibt es aktuell an vielen Orten nicht, vorgeschrieben ist der Mund-Nasen-Schutz nur an wenigen Arbeitsplätzen, wie etwa medizinischen Einrichtungen. Was es bei Corona in Deutschland hingegen sehr wohl gibt, sind unübersichtliche Regelungen beim öffentlichen Nah- und Fernverkehr, die Verwirrung ist groß. Während bei der DB die Maskenpflicht im Fernverkehr das Tragen einer FFP2-Maske vorschreibt, lockert Niedersachsen die Corona-Regeln für seinen ÖPNV und setzt nur eine OP-Maske voraus. Im Bundesland des alten und neuen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) glaubt man grundsätzlich, auf „alle Szenarien vorbereitet“ zu sein.
Die Maskenpflicht am Arbeitsplatz bleibt ein Thema. Immer wieder stellen sich Verbraucher bundesweit die Frage, ob eine Maskenpflicht im Supermarkt oder eine Maskenpflicht im Restaurant zurückkommt, doch wie bei vielen anderen Themen heißt es: Abwarten. Die Maskenpflicht am Arbeitsplatz hängt indes auch mit den Regelungen des Arbeitgebers zusammen. Grundlage von Maßnahmen im Betrieb ist die „betriebliche Gefährdungsbeurteilung“: Auf Grundlage dieser müssen betriebliche Hygienekonzepte erstellt und Corona-Schutzmaßnahmen umgesetzt werden, dazu kann auch die Pflicht zum Tragen einer Maske gehören.
Corona in Deutschland und Maskenpflicht am Arbeitsplatz: Inzidenz steigt weiter
Corona in Deutschland ist weiter auf dem Vormarsch, das bei der Umfrage zur Maskenpflicht am Arbeitsplatz vorausgesetzte Szenario einer Corona-Herbstwelle scheint bereits einzutreten. Die Inzidenz steigt weiter: Zuletzt war ein kontinuierlicher Anstieg der Infektionszahlen verzeichnet worden, montags meldet das RKI allerdings keine neuen Werte. Einen Vorstoß verschiedener Bundesländer, die Isolationspflicht abzuschaffen, verwarf Gesundheitsminister Lauterbach erst kürzlich in Anbetracht der pandemischen Lage – Justizminister Buschmann (FDP) stellte derweil ein Ende aller Maßnahmen für kommendes Jahr in Aussicht.