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Mangels warmer Ausrüstung: Russischen Soldaten droht Kältetod im Ukraine-Krieg

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Von: Bona Hyun

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Soldaten im ukrainischen Kriegsgebiet
Die Kälte könnte für viele russische Soldaten den Tod bedeuten. Die Ukraine kann sich den Winter zum Vorteil machen. © Roman Chop/dpa

Russischen Soldaten droht im Ukraine-Krieg der Kältetod mangels warmer Ausrüstung. Der Winter schränkt die Verteidigung der Russen massiv ein.

Update vom 10. Dezember 2022 um 10:00 Uhr: Kreml-Chef Putin hat laut telegraph.co.uk zugegeben, dass er Schwierigkeiten habe, die russischen Truppen an der Front mit ausreichend Ausrüstung und Kleidung zu versorgen. Putin warf ein, das Problem dürfe sich nach Gesprächen mit der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) in Kirgistan legen. Zudem soll Putin bestritten haben, dass es weitere Truppen bedürfe, um die Ziele Russlands im Ukraine-Krieg zu erreichen. Immer wieder gab es Berichte über die schlechte Ausrüstung der russischen Soldaten, die ihnen vor allem im Winter zu schaffen machen könnte.

Erstmeldung vom 02. Dezember 2022 um 14:00 Uhr: Moskau – Gefährlicher als Kugeln: In den Wintermonaten werden die Temperaturen im Osten der Ukraine stark sinken. Das macht besonders den russischen Streitkräften zu schaffen. Die Kälte könnte für bis zu 100.000 russische Soldaten den Tod bedeuten, vermuten Militärexperten. Einer von ihnen, Gustav Gressel vom European Council on Foreign Relations (ECFR), spricht von „Zuständen wie im Ersten Weltkrieg“.

Die ukrainischen Streitkräfte könnten jedoch den Winter in der Kriegsplanung zu ihrem Vorteil nutzen. Die Offensive des osteuropäischen Landes könnte dann angreifen, wenn die Aufmerksamkeit der russischen Soldaten wegen der Kälte im Ukraine-Krieg gering ist.

Ukraine-Krieg: Eisige Kälte macht russische Soldaten für Verteidigung unfähig

Viele russische Soldaten können sich aufgrund der eisigen Kälte jetzt schon nicht auf die Verteidigung im Ukraine-Krieg konzentrieren. Ein Twitter-Video, welches laut Medienberichten jüngst an der ukrainischen Frontlinie aufgenommen wurden, zeigte das Ausmaß der Kälte. Viele russische Soldaten sind offenbar stark unterkühlt, denn sie verharren ohne Handschuhe und gute Stiefel in kleinen Erdlöchern. Aufgrund der Kältestarre könnten die Soldaten selbst bei tödlichen Drohnen-Angriffen nicht mehr rechtzeitig reagieren. Kälte-Infektionen, wie Grabenfüße, könnten zudem für viele Soldaten den Tod bedeuten.

Die russischen Truppen haben in den vergangenen Wochen immer wieder Verluste erlitten. Die Rückeroberung Chersons ließ viele auf ein baldiges Ende vom Ukraine-Krieg spekulieren. Zudem gibt es Gerüchte, dass innerhalb der russischen Bevölkerung der Widerstand gegen den Kreml-Chef wächst und ein Sturz von Putin nicht auszuschließen sei. Doch in der internationalen Gemeinschaft scheint Putin wohl Verbündete gefunden zu haben, berichtet die Frankfurter Rundschau.

Ukrainer könnten wegen Kälte geschwächte Russen an Knotenpunkten leichter angreifen

Die Kälte fordert die Führungsebene der Truppen. Die Vorgesetzten müssten laut Jack Watling, Experte für Landkriegsführung, nasse und kalte Soldaten aussortieren und zu Knotenpunkten schicken, wo sie sich aufwärmen können. Besonders junge und neu mobilisierte Soldaten verfügten nicht über die Erfahrung und die Fähigkeiten, um über längere Zeit im Feld zu operieren.

„Die neu eingezogenen Wehrpflichtigen werden kalt, nass, elend und hungrig sein. Das Letzte, was sie tun wollen, ist kämpfen“, zitierte der Spiegel den ehemaligen britischen Offizier Nicholas Drummond. Doch die unteren Führungsränge der Russen seien stark dezimiert. Die Ukrainer könnten diese Knotenpunkte gezielt angreifen. Zudem sind die russischen Truppen durch die Abhängigkeit der Knotenpunkten in ihrer Mobilität stark eingeschränkt.

Ukrainische Soldaten sind für die Kälte im Krieg besser ausgestattet

Zudem sind die ukrainischen Truppen im Vorteil, weil sie Watling zufolge meist gepflegt, trocken und warm sind. Die ukrainische Führungsebene sei rücksichtsvoll und würde auf die Soldaten Acht geben. Zudem biete die ukrainische Bevölkerung den Streitkräften Rückhalt. In Dörfern nahe der Front, wo Einwohner noch nicht aufgrund eines russischen Anschlags evakuiert wurden, können sich die ukrainischen Soldaten aufwärmen.

Auch bezüglich der Ausrüstung ist Situation der ukrainischen Soldaten wesentlich besser. Der Westen hat die ukrainischen Streitkräfte mit Winterkleidung nach Nato-Standards ausgerüstet. Obwohl die russische Armee auch gutes Material bestellt habe, hätten russischen Soldaten oft Uniformen in schlechter Qualität erhalten. Die beschaffte Kleidung sei auf dem Schwarzmarkt verkauft worden.

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