Katharina Dröge: Wird sie Spiegels Nachfolgerin als Familienministerin?
Die Grünen suchen nach dem Rücktritt von Anne Spiegel eine neue Familienministerin. Gute Chancen soll Katharina Dröge haben. Doch wer ist sie?
Berlin – Nach nur wenigen Wochen im Amt müssen die Grünen-Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour eine Nachfolgerin für Anne Spiegel als Familienministerin finden – eine große Aufgabe. Lang gibt sich zuversichtlich, dennoch „zeitnah“ mit einer Lösung aufzuwarten, verschiedenen Medienberichten zufolge könnte das Katharina Dröge sein. Dröge ist seit Dezember Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, nun könnten neue Aufgaben auf sie warten. Was bisher über sie bekannt ist – eine Übersicht.
Katharina Dröge: Über Ladbergen und Köln zum Grünen-Fraktionsvorsitz – folgt das Familienministerium?
Für Katharina Dröge könnten die Entwicklungen Schlag auf Schlag gehen: Es ist noch nicht lange her, da wurde die 1984 in Ladbergen geborene Grünen-Politikerin Fraktionsvorsitzende ihrer Partei. Nun könnte die nächste Station folgen: das Familienministerium. Einige Beobachter handeln sie als die aussichtsreichste Anwärterin auf die Nachfolge von Anne Spiegel als Familienministerin.

Die Fraktionsvorsitzende, die es bereits nach ihrem Abitur 2004 nach Köln zog, hat dem Ort wo ihre politische Karriere begann nie den Rücken gekehrt. Nun winkt ihr erneut eine wichtige Stelle in Berlin. Dröge ist seit dem Jahr 2010 abgeschlossene Diplom-Volkswirtin, sie gilt als Wirtschaftsexpertin. Berichten verschiedener Medien nach soll sie bereits im Zuge der SMS-Affäre von Anne Spiegel angefragt worden sein – und abgelehnt haben. Doch nun zog Anne Spiegel selber die Konsequenzen und machte mit ihrem Rücktritt den Weg für Dröge frei. Zumindest muss sich die 37-Jährige jetzt nicht mehr mit einer Parteifreundin unsolidarisch zeigen.
Lebenslauf Katharina Dröge: Die Grünen-Fraktionsvorsitzende und mögliche Familienministerin in spe ist Partei-Urgestein
Mit Katharina Dröge würde ein Partei-Urgestein aus dem Grünen-Fraktionsvorsitz ins Familienministerium wechseln und Familienministerin werden. Katharina Dröges Lebenslauf ist untrennbar mit den Grünen verbunden: Schon in jungen Jahren, zwischen 2002 und 2006, übernahm sie den Landesvorsitz der Grünen Jugend in Nordrhein-Westfalen. Etwas später, im Jahr 2009, wurde sie Vorsitzende der Grünen im Kreisverband ihrer Wahlheimat: in Köln. Im Jahr 2013 kandidierte sie für den Wahlkreis Köln III bei der Bundestagswahl – mit Erfolg. Sie zog über die Landesliste ihrer Partei in den Bundestag ein. Ihre Position als Vorsitzende der Grünen im Kreisverband Köln bekleidete sie bis 2014.
Dröge hatte in der Folge verschiedenste Positionen in der Partei von Robert Habeck und Annalena Baerbock inne: Die Wahl-Kölnerin war bereits Sprecherin für Wettbewerbspolitik der grünen Bundestagsfraktion, Obfrau im Ausschuss für Wirtschaft und Energie als auch parlamentarische Geschäftsführerin. Sie kennt den Fraktionsvorsitz aus dem Inneren und agierte nach 2019 als Sprecherin für Wirtschaftspolitik, auch mit Wettbewerbs- und Handelspolitik hat sie sich für ihre Partei befasst. Wenn einer die Grünen kennt, dann ist das Katharina Dröge. Der nächste Schritt für sie könnte das Familienministerium sein.
Grünenpolitikerin Katharina Dröge: Für soziale Gerechtigkeit, Menschenrechte und Klimaschutz
Katharina Dröge gehört zum linken Flügel ihrer Partei. Das lässt sich auch den Themen entnehmen, denen sie sich verschrieben hat. Diese lassen sich auf ihrer Website nachlesen: Besonders wichtig, erklärt sie dort, sind für sie der Schutz von Menschenrechten, soziale Gerechtigkeit, die Stärkung von BürgerInnenrechten und die kritische Bewertung von Kriegseinsätzen.
Mit den Koalitionspartnern ist sie dabei nicht immer einer Meinung: Anders als etwa Finanzminister Christian Lindner (FDP) sprach sich die Grünen-Fraktionsvorsitzende zuletzt etwa gegen einen Tankrabatt aus. Dennoch kommt der Tankrabatt beziehungsweise die Spritpreisbremse für Diesel und Benzin ab Juni. Dröge sagte der WirtschaftsWoche erst kürzlich: „Ich halte es für zielführender, mit Einkommenstransfers die Menschen zu unterstützen, die besonders belastet sind.“ Ob Katharina Dröge als Spiegel-Nachfolgerin ihre Ideen bald ins Familienministerium einbringen wird, bleibt abzuwarten, doch wohl nicht mehr lange. Geht es nach Ricarda Lang und Omid Nouripour sollte die Frage nach der neuen Besetzung im Ministerium möglichst bald geklärt sein.* kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.