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Katar WM: Nach homophoben Äußerungen fordert Stuttgart-Boss Konsequenzen

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Von: Bona Hyun

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PK des VfB Stuttgart mit VfB-Boss Alexander Wehrle.
Nach der homophoben Aussage des WM-Botschafters fordert Alexander Wehrle, Boss vom VfB Stuttgart, die FIFA zum Handeln auf. © Bernd Weißbrod/dpa

Der katarische WM-Botschafter bezeichnete Homosexualität als „geistigen Schaden“. Nach der Aussage fordert der Boss vom VfB Stuttgart die FIFA zum Handeln auf.

Stuttgart – Nach den homophoben Äußerungen des katarischen WM-Botschafters Khalid Salman fordert Stuttgarts Vorstandschef Alexander Wehrle klare Konsequenzen. Die Ethikkommission des Internationalen Fußballverbandes FIFA soll nun gegen WM-Botschafter Salman vorgehen. Man könne nach solchen Aussagen nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sagte Wehrle dem TV-Sender Sky.

„Eine sexuelle Orientierung mit einer Geisteskrankheit gleichzusetzen, das ist weit weg von jeder Vorstellung, die wir hier in unserem kulturellen Kreis haben“, sagte Wehrle. „Hier muss einfach Klartext gesprochen werden.“

WM-Botschafter äußert sich homophob: Boss vom VfB Stuttgart fordert FIFA zum Handeln auf

Stuttgart-Boss Wehrle steht seit langem offen zu seiner Homosexualität. „Der WM-Gastgeber hat uns ganz klar signalisiert, auch über die FIFA, dass jeder Fußballfan, egal welche sexuelle Orientierung er hat, dort ein sicheres Erlebnis haben wird“, sagte Wehrle mit Blick auf die kurz bevorstehende Weltmeisterschaft. „Daran muss sich der Gastgeber messen lassen und da müssen wir auch Vertrauen haben.“

Warum wird die WM in Katar kritisiert?

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International haben immer wieder zum Verzicht auf die WM in Katar aufgerufen, um ein Zeichen gegen die lückenhafte Arbeitsrechtsreform und die Menschenrechtsverletzung zu setzen. Immer häufiger wurden schwere Vorwürfe gegen katarische Offiziere erhoben, da Angehörige der LGBTQ-Community misshandelt wurden, schreibt etwa sportschau.de. Der ehemalige FIFA-Präsident Joseph „Sepp“ Blatter hat die Wahl Katars als Gastgeber der Fußball-WM als „schlecht“ bezeichnet. „Die Vergabe an Katar war ein Irrtum. Und dafür trug ich als damaliger Präsident die Verantwortung“, sagte Blatter dem Schweizer Tages-Anzeiger.

Zum Hintergrund: Der katarische WM-Botschafter und ehemaliger Fußballspieler Khalid Salman hat Homosexualität als „geistigen Schaden“ bezeichnet. Die Äußerung fiel in der ZDF-Dokumentation „Geheimsache Katar“. Salman habe vor allem Probleme damit, wenn Kinder Schwule sähen. Denn diese würden dann etwas lernen, was nicht gut sei. In seinen Augen sei Schwulsein „haram, eine Sünde“, meinte Salman. „Es ist ein geistiger Schaden.“ Das Interview wurde nach der Aussage sofort durch den Pressesprecher des WM-Organisationskomitees abgebrochen. 

FC Bayern München kritisiert homophobe Äußerung – wie steht es um Sponsoren-Bziehung mit Qatar Airways?

Der Fußball-Nationalspieler Leon Goretzka und Sportvorstand Hasan Salihamidzic vom FC Bayern München kritisierten die Aussage des WM-Botschafters. Die Aussage sei äußert „inakzeptabel“ und vermittele ein falsches Menschenbild. Ob der FC Bayern die Sponsoren-Beziehung mit Qatar Airways weiterführen wolle, bleibt trotzdem unklar. Es handele sich um die Aussage einer einzelnen Person, über die trotzdem gesprochen werden müsse, sagte Salihamidzic laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) .

Die Sponsoren-Beziehung zu Qatar Airways wird unter den Fans vom FC Bayern München stark diskutiert. Die Club-Verantwortlichen hatten erklärt, dass sie nach der WM in Katar über den Sommer 2023 hinaus eine Verlängerung der Zusammenarbeit entscheiden wollen. Im Bayern-Fanblock wurden während des Spiels gegen Werder Bremen Spruchbänder mit deutlicher Kritik an den Aussagen des katarischen WM-Botschafters gezeigt. Die Banner enthielten die Aufschrift: „Damaged Mind? F*** You, Khalid & Co!“ Zu Deutsch: „Geschädigter Geist? F***t euch, Khalid & Co!“. Entgegen der umstrittenen Lage wollen Gastronomen in Bremen und Niedersachsen die Katar-WM trotzdem ausstrahlen.

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