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Hartz IV: Zeitpunkt der Auszahlung 2022, Regelsätze und mehr

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Von: Alexander Eser-Ruperti

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Wann kommt die Auszahlung, was ist Hartz IV überhaupt und wie hoch sind die Regelsätze 2022? Eine Übersicht zu den wichtigsten Fragen rund um das ALG-II.

Berlin – Beim Blick auf die aktuellen Hartz-IV-Sätze drängt sich die Frage auf, ob diese für ein menschenwürdiges Leben ausreichen. Für viele ist die Antwort klar: nein. Auch im neuen Jahr wird der Wechsel zum Bürgergeld keine substanzielle finanzielle Verbesserung bringen, es gibt keine Pläne zur Erhöhung der Regelsätze. Doch wie hoch sind diese überhaupt, wann werden sie ausgezahlt und ganz allgemein – was genau ist Hartz IV überhaupt? Alles, was zu Hartz 4, den Regelsätzen und ihrer Auszahlung 2022 wissen müssen.

Hartz IV 2022: Auszahlung des Regelsatzes beim ALG-II – die Termine 2022

Auch die Regelsätze 2022 steigen bei Hartz IV im Vergleich zum Vorjahr kaum nennenswert. Insbesondere mit Blick auf die niedrigen und immer wieder kritisierten Sätze ist es umso wichtiger zu wissen, wann die Auszahlungstermine 2022 stattfinden. Eine Übersicht der spätesten Auszahlungstermine für die erste Jahreshälfte:

Auszahlung für Januar 202230.12.2021Donnerstag
Auszahlung für Februar 202231.01.2022Montag
Auszahlung für März 202228.02.2022Montag
Auszahlung für April 202231.03.2022Donnerstag
Auszahlung für Mai 202229.04.2022Freitag
Auszahlung für Juni 202231.05.2022Dienstag

Für die zweite Jahreshälfte sehen die Auszahlungstermine bei Hartz IV wie folgt aus:

Auszahlung für Juli 202230.06.2022Donnerstag
Auszahlung für August 202229.07.2022Freitag
Auszahlung für September 202231.08.2022Mittwoch
Auszahlung für Oktober 202230.09.2022Freitag
Auszahlung für November 202228.10.2022Freitag
Auszahlung für Dezember 202230.11.2022Mittwoch

Wer bekommt wie viel Geld: Übersicht der Höhe der Hartz-IV-Regelsätze 2022

Eine der wichtigsten zu beantwortenden Fragen für Empfängerinnen und Empfänger von Hartz IV bleibt die Frage nach der Höhe der Regelsätze 2022 und ihrer Auszahlung. Einmal mehr gibt es hier nicht viel Erfreuliches zu berichten – die Sätze steigen um schlappe drei Euro. Erst kürzlich lehnte die Bundesregierung einen Antrag der Linken zur Erhöhung der Regelsätze zum Inflationsausgleich ab. Doch nicht jeder bekommt gleich viel, die Höhe der Sätze variiert in Abhängigkeit von Alter und Lebenssituation. Die Regelsätze 2022 setzen sich bei Hartz 4 wie folgt zusammen:

Die Hartz-4-Sätze im Überblick:

Was ist Hartz-IV und wer hat Hartz-IV eingeführt? Alles zum Arbeitslosengeld-II

Der Begriff ist jedem bekannt, allerdings wissen viele nicht genau, was sich hinter Hartz IV verbirgt. Das Arbeitslosengeld-II, genannt Hartz-IV, wurde durch die Politik am 01. Januar 2005 eingeführt. Das Gesetz regelt die rechtlich gültigen finanziellen Ansprüche von Menschen ohne Arbeit. Benannt ist die Regelung nach dem Leiter einer Arbeitsgruppe, die 2002 den Vorschlag zu dem entsprechenden Gesetz erarbeitete: „Peter Hartz“. Eigentlich heißt das Gesetz mit ganzer Bezeichnung „Viertes Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“. Eingesetzt wurde die Arbeitsgruppe durch die Bundesregierung unter Gerhard Schröder (SPD).

 ILLUSTRATION - Ein Stempel mit der Aufschrift Hartz IV, fotografiert am 10.02.12015 in Potsdam (Brandenburg) an einem Stempelträger.
Eine junge Mutter und Hartz-IV-Empfängerin erlebt ihr blaues Wunder, nachdem die Behörde Wind von ihren Ebay-Einkünften bekommt. (Symbolbild) © Ralf Hirschberger/dpa

Die Hartz-IV-Regelungen stehen seit jeher in der Kritik. Auch der renommierte Armutsforscher Christoph Butterwegge äußerte sich im Gespräch mit der Kreiszeitung kürzlich ablehnend: Er bezeichnet Hartz IV als einen historischen Bruch mit der bisherigen Sozialpolitik. Durch das Gesetz wurde aus einer Lohnersatzzahlung, die 53 bis 57 des letzten Nettolohns der betroffenen Person umfasste, eine reine Fürsorgeleistung. Die klassische Arbeitslosenhilfe, wie sie zuvor bekannt war, wurde abgeschafft.

Wer bekommt Hartz IV 2022: Übersicht Antragsberechtigte für den Regelsatz

Einen Anspruch auf die Auszahlung des Regelsatzes 2022 haben bei Hartz 4 grundsätzlich alle erwerbsfähigen Hilfsbedürftigen im Alter zwischen 15 und 65-67 Jahren, je nach Renteneintrittsalter. Leistungsberechtigt sind zudem Personen, die in einem Haushalt mit einem erwerbsfähigen Hilfsbedürftigen wohnen und gemeinschaftlich eine Hausführung betreiben. Sie bilden dann mit dem erwerbsfähigen Hilfsbedürftigen eine sogenannte „Bedarfsgemeinschaft“.

Hartz IV setzt grundsätzlich die Erwerbsfähigkeit voraus, das heißt, die entsprechende Person muss grundsätzlich arbeiten können. Keinen Anspruch haben demnach unter anderem Auszubildende und Studenten, ebenso wie Menschen, die über ein halbes Jahr stationär untergebracht sind. In sogenannten Härtefällen kann es Ausnahmen geben.

Hartz-IV wird Bürgergeld: Wird das ALG-II jetzt abgeschafft?

Die Bundesregierung um Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sieht im Bürgergeld weiterhin den großen Wurf. Tatsächlich ändern sich unter dem Bürgergeld einige Dinge, beispielsweise im Hinblick auf den sogenannten Vermittlungsvorrang. Es wird der Eindruck erweckt, Hartz IV würde mit dem Bürgergeld abgeschafft werden. Tatsächlich ist das Bürgergeld keineswegs die grundsätzliche Abkehr von den Hartz-IV-Gesetzen.

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Der Armutsforscher Christoph Butterwegge sieht in der Bezeichnung „Bürgergeld“, trotz einiger kleiner Verbesserungen, „semantische Kosmetik“. Im Gespräch mit der Kreiszeitung sagte er: „Wenn das bisherige ALG-II nur mit dem Wohlfühlbegriff Bürgergeld versehen wird, sich an ihm aber sonst nichts ändert, ist das semantische Kosmetik, aber keine substanzielle Verbesserung“. Auch die Regelsätze 2022 ändern sich unter dem Bürgergeld nicht – große finanzielle Verbesserungen, lassen auch weiter auf sich warten.* kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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