1. Startseite
  2. Politik

Heizkosten, Benzinpreis und Strompreis: Habeck (Grüne) plant Entlastungspaket

Erstellt:

Von: Alexander Eser-Ruperti

Kommentare

Die Aufwärtsbewegung bei Heizkosten, Benzinpreisen und Strompreisen setzt sich ungebremst fort. Robert Habeck (Grüne) plant deshalb ein Entlastungspaket.

Berlin – Der Entwicklung der Energiepreise in Deutschland zu folgen, ist dieser Tage schwindelerregend. Immer wieder neue Höchstpreise jagen neue alte Rekorde der Verteuerung. Heizkosten, Benzinpreis und Strompreis: Alles wird teurer. Um Verbraucher zu entlasten, plant Finanzminister Christian Lindner (FDP) einen Zuschuss beim Benzinpreis. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) reicht das nicht. Er möchte mit einem gesamten Entlastungspaket bei Energiepreise nachlegen, dabei geht es um mehrere Aspekte.

Energiepreise: Habeck plant Entlastungspaket für Benzinpreis, Heizkosten und Strompreis – weitere Preisentwicklung unklar

Weder die Abschaffung der EEG-Umlage noch Christian Lindners Pläne, beim Benzinpreis zu bezuschussen, können die derzeit durch die Decke schießenden Energiepreise für Verbraucher ausreichend abfedern. Als Folge dessen plant auch Wirtschaftsminister Robert Habeck Entlastungen bei Benzinpreis, Heizkosten und Strompreis. Ein größeres Entlastungspaket soll möglichst schnell auf den Weg gebracht werden. Habeck hob mit Blick darauf zuletzt vor allem die Preise beim Heizen hervor: „Gerade die hohen Heizkosten erdrücken zahlreiche Familien“, so Habeck laut dpa-Angaben. Der Deutschen-Presse-Agentur sagte Habeck außerdem: „Extrem hohe Heizkosten, extrem hohe Strompreise, extrem hohe Spritpreise belasten Haushalte, und je geringer die Einkommen, desto stärker. Die Bundesregierung wird daher ein weiteres Entlastungspaket auf den Weg bringen.“

Zu sehen ist Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), der im Bundestag spricht. Habeck will Verbraucher beim Benzinpreis, Heizkosten und dem Strompreis entlasten. (Symbolbild)
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will Verbraucher beim Benzinpreis, Heizkosten und dem Strompreis entlasten. (Symbolbild) © Bernd von Jutrczenka / dpa

Mit Blick auf die Strompreise erklärte die Chefin des Stromanbieters Tibber-Deutschland, Marion Nöldgen, der Kreiszeitung: Niemand kann gerade einschätzen, wie sich die Preise aufgrund des Kriegs in Zukunft entwickeln. Grundsätzlich gilt, wenn mehr Energie aus erneuerbaren Quellen im Netz sind, sinken die Preise, wie wir an diesem Wochenende gesehen haben. Die aktuelle Lage zeigt deswegen deutlich, wie dringend wir Deutschlands Energieversorgung auf erneuerbare Energien umstellen müssen.“ Klar wird: Entlastungen der Verbraucher sind derzeit dringend nötig. Auch beim Benzinpreis konnte die Preissteigerung zuletzt quasi täglich nachvollzogen werden. Ein Tankwart in Frankreich stoppte deshalb kürzlich sogar den Verkauf von Benzin, mit der Begründung, er „unterstütze keinen Diebstahl“. Auch in Niedersachsen erreicht der Preis für Sprit ständig neue Rekordwerte.

Habeck reicht Lindners Vorstoß beim Benzinpreis nicht aus – mehrere Faktoren sollen wichtig sein

Bei Strom, Wärme und Mobilität soll es Erleichterungen geben, um bei Heizkosten, Benzinpreisen und Strompreisen gegenzusteuern. Habecks Meinung nach darf sich das Maßnahmenpaket allerdings nicht nur in Erleichterungen erschöpfen, viel mehr soll es noch weitere Punkte umfassen. Dazu gehören neben Energieeffizienz und Einsparungen, auch „marktwirtschaftliche Impulse“, so der Bundeswirtschaftsminister.

Habeck nennt als Beispiele für Einsparungen und Energieeffizienz die Minderung von Verbrauch beim Autofahren und den Austausch von Gasheizungen. Christian Lindners Pläne zur Entlastung beim Benzinpreis greifen Wirtschaftsminister Habeck noch zu kurz, er möchte eine breitere Lösung. Habeck erklärte, die Entlastungen schnell auf den Weg bringen zu wollen: „Die Regierung wird das Gesamtpaket jetzt in einem Arbeitsprozess schnell und konstruktiv schnüren“, so der Grünen-Politiker. Für Verbraucher kann das nicht schnell genug gehen – die derzeitige Preisspirale stellt insbesondere Menschen am unteren Einkommensende vor existenzielle Fragen.

Heizkosten, Benzinpreis, Strompreise: Habeck wehrt Forderungen nach vollständigem Wirtschaftsembargo ab

Bundeswirtschaftsminister Habeck plant Erleichterungen in den Bereichen Heizkosten, Benzinpreis und Strompreis. Derweil wird aus einigen Richtungen ein vollständiges Embargo von Energie aus Russland gefordert. Ein solches sofortiges Embargo lehnt Habeck ab. Diesen Forderungen stehen mehrere kritische Stimmen gegenüber: Einige, weil sie es grundsätzlich für den falschen Weg halten, andere, weil sie die Pläne nicht für umsetzbar halten.

Das Wichtigste aus der Politik: Ausgewählt von unserer Politikredaktion und um 7:30 Uhr verschickt – jetzt kostenlos anmelden.

Zu letzteren gehört auch Wirtschaftsminister Robert Habeck. Er erklärte kürzlich bei Anne Will, „Es ist nicht klug, etwas zu tun, was man nicht durchhalten kann“. Habeck betonte zuletzt immer wieder, es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, sich im Energiebereich unabhängig von Russland zu machen. Dass er nicht grundsätzlich zu den Gegnern eines vollständigen Embargos russischer Energie gehört, lässt der Wirtschaftsminister deutlich durchklingen: Man könne derzeit nicht „alles tun“, sagte Habeck. Das sei aus seiner Sicht „bitter und moralisch nicht schön.“*kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Auch interessant

Kommentare