Hoher Verbrauch pro Tag: Deutsche saugen in der Kälte die Gas-Speicher leer
Ein Prozent an einem Tag: Die Deutschen sparen nicht am Gas und leeren die Speicher. Die Bundesnetzagentur schlägt Alarm. Wird es im Winter knapp?
Update von Mittwoch, 14. Dezember 2022, um 13:56 Uhr: Frost und Kälte schlagen zu – und die Deutschen beim Gas: Angesichts eines enorm angestiegenen Verbrauchs hat die Bundesnetzagentur Alarm geschlagen und zum Sparen aufgefordert. An nur einem Tag seien die Füllstände in den Gasspeichern um ein Prozent gesunken, warnte die Behörde. „Das sollte jetzt ein Ausreißer bleiben“, mahnte der Netzagentur-Chef Klaus Müller im ARD-Morgenmagazin. Sowohl in der Wirtschaft als auch bei den Privathaushalten würden derzeit nicht die Einsparziele erreicht, die man sich vorgesehen habe. Es sei verständlich, dass man nach Einzug von Kälte und Frost im Winter die Heizungen aufdrehe. Doch die Deutschen müssten ihren Verbrauch weiter drosseln, wenn man gut über die kalte Jahreszeit kommen wolle. Bereits vor wenigen Tagen hatte Müller einen eindringlichen Appell gestartet.
„Kältewelle ist riskant“: Energieagentur mahnt zum Sparen von Gas
Erstmeldung vom 12. Dezember 2022: Berlin – Es wird kalt – und die Deutschen drehen die Regler auf: Doch angesichts der knappen Energieressourcen hat die Bundesnetzagentur mehr Ehrgeiz beim Sparen von Gas und Strom angemahnt. So rollt in den nächsten Tagen die erste große Kältewelle im Winter über das Land hinweg. „Es ist deswegen wichtig, dass wir mit den Sparanstrengungen nicht nachlassen und den ganzen Winter durchhalten“, mahnte der Chef der Behörde, Klaus Müller, im Gespräch mit dem Tagesspiegel. Leider zeigten die Zahlen, dass beim Einsparpotenzial noch viel Luft nach oben sei.
Gas sparen: Die Deutschen geben beim Heizen im Winter Volldampf – Bundesnetzagentur mahnt
Nach Angaben der Bundesnetzagentur liegen die Einsparungen derzeit in Deutschland insgesamt nur noch bei 13 Prozent. Als Zielvorgaben gelten aber 20 Prozent, damit das Land wegen der knappen Energiereserven gut über den Winter kommt. Das Problem: In diesen Tagen beherrscht eine eisige Kälte das Wetter und die Deutschen nehmen das Heizen eher auf die leichte Schulter – erst recht, nachdem die Bundesregierung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) mit der Einführung von Strompreisbremse und Gaspreisbremse für eine dicke Entlastung der Verbraucherinnen und Verbraucher gesorgt hat.

„Bei Temperaturen von minus zehn Grad schießt der Gasverbrauch in die Höhe“, betonte Netzagenturchef Müller. Wenn dies ein Ausreißer bleibe, sei dies noch nicht ein Grund zur Beunruhigung. Doch niemand könne ernsthaft prognostizieren, wie sich das Wetter und die Temperaturen im Winter noch entwickelten. Zwar seien die Gasspeicher mit 95 Prozent ungewöhnlich gut gefüllt und auch der Nachschub über die neuen LNG-Terminals in Deutschland, Belgien oder den Niederlanden sichere die Energieversorgung ordentlich ab. Doch eine längere Kältewelle sei dennoch sehr „riskant“, betonte Müller.
Kälte in Deutschland: Auch CDU fordert Disziplin beim Gas sparen an
In der Politik teilt man diese Einschätzung. Auch von der Oppositionsbank kam ein eindringlicher Appell. Die Gefahr einer Gasmangellage sei „trotz voller Speicher nicht vom Tisch“, warnte der Vize-Vorsitzende der CDU, Andreas Jung. Risikofaktoren seien ein kalter Winter, zu wenig Flüssiggaslieferungen und ein zu hoher Verbrauch. „Noch hat der Frost nicht hart zugeschlagen“, sagte Jung den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Doch dies könne sich sehr schnell ändern. Wie sie Gas sparen können, zeigen die Tipps von kreiszeitung.de.