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Gaskrise: „Einfachste Lösung“ – Schröder fordert Inbetriebnahme von Nord Stream 2

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Von: Jan Knötzsch

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Das Gas in Deutschland wird knapp. Gerhard Schröder weiß, wie die Gaskrise gelindert werden kann. Der Ex-Kanzler will, dass Nord Stream 2 in Betrieb geht.

Hannover/Moskau – Er ist eigentlich raus aus der Politik. Hat mit der Gaskrise in Deutschland, Sanktionen gegen Russland oder anderen Themen nichts mehr zu tun. Und dann irgendwie doch wieder. Gerhard Schröder hat zwar kein Amt mehr inne, doch wenn es um tagespolitischen Dinge geht, äußert sich der Ex-Bundeskanzler immer wieder gerne. Und gerät dabei immer wieder auch in die Kritik, wenn es um Russland, den Ukraine-Krieg und um Schröders Nähe zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin geht. Der Ukraine-Krieg, den Putin vom Zaun gebrochen hat, hat Deutschland bekanntlich die Gaskrise eingebrockt, in der ab 1. Oktober 2022 die Gasumlage kommen wird.

Und: Deutschland steht vor der Frage, wie das Land durch eben jene Gaskrise kommt, in der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bereits den Notfallplan Gas ausgerufen hat. Für das Frühjahr 2022 erwarten Experten den Gasnotstand in der Gaskrise in Deutschland. Doch das kann verhindert werden, zumindest aber eingedämmt. Sagt Gerhard Schröder. Und hat die Lösung parat.

Gaskrise in Deutschland: Gerhard Schröder versteht Nord Stream 2-Verzicht nicht - „wenn es wirklich eng wird, gibt es diese Pipeline“

Angesichts dessen, dass sich Deutschland in der Gaskrise befindet, in der auch bestimmte Lebensmittel aus den Regalen zu verschwinden drohen, empfiehlt der Altkanzler der Bundesregierung um Kanzler Olaf Scholz (SPD), die Pipeline Nord Stream 2 in Betrieb zu nehmen. „Sie ist fertig. Wenn es wirklich eng wird, gibt es diese Pipeline“, hat Gerhard Schröder zu Nord Stream 2 in einem Interview mit dem Stern und RTL/ntv erklärt. Mit den beiden Nord Stream-Pipelines gäbe es kein Versorgungsproblem für die deutsche Industrie und deutsche Haushalte“, ist sich Schröder sicher und nimmt damit in seine Gedankenspiele neben Nord Stream 2 auch Nord Stream 1 auf.

Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder vor einer Tür, auf der der Schriftzug Nord Stream 2 zu lesen ist.
Altkanzler Gerhard Schröder hat eine klare Meinung zur Gas-Pipeline Nord Stream 2. (kreiszeitung.de-Montage) © Pius Koller/Mauersberger/imago

Durch Nord Stream 1 fließt Gas – und zwar konstant, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil warnt aber dennoch vor dem Gasnotstand in der Gaskrise in Deutschland. Nachdem es bei Nord Stream 1 vor einiger Zeit einen Stopp gegeben hatte, will Russland durch die Pipeline weniger Gas liefern. Durch die Wartung von Nord Stream 1 könnte sich die Gaskrise im Winter verschlimmern. Schröder bezeichnete die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 mit Blick auf die Gaskrise in Deutschland und die möglichen Gasengpässe als die „einfachste Lösung“.

Nord Stream 2 in der Gaskrise in Deutschland nicht Betrieb nehmen? Gerhard Schröder befürchtet „riesige Folgen“

Wenige Tage vor der russischen Invasion in die Ukraine am 24. Februar 2022 hatte die Bundesregierung die Zertifizierung der bereits fertiggestellten Pipeline Nord Stream 2 gestoppt. So konnte sie bisher in Zeiten der Gaskrise in Deutschland nicht in Betrieb gehen und das ist für Altkanzler Gerhard Schröder, der gerade bei einem Besuch in Moskau über Putin gesagt hat, dass „der Kreml eine Verhandlungslösung will“, nicht nachvollziehbar. „Wenn man Nord Stream 2 nicht benutzen will, muss man die Folgen tragen. Und die werden auch in Deutschland riesig sein“, sagte Schröder gegenüber dem Stern und RTL/ntv.

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Schröder, das muss man bei den Äußerungen des SPD-Politikers, dem der Ausschluss aus seiner Partei droht, ist Präsident des Verwaltungsrats bei Nord Stream 2. Erst vor kurzem hatten sich sieben Bürgermeister der Ostseeinsel Rügen für eine Nutzung von Nord Stream 2 ausgesprochen. Nord Stream 2-Befürworter Gerhard Schröder erklärt zur Nicht-Nutzung der Pipeline trotz der Gaskrise in Deutschland und der drohenden Gasknappheit: „Für ganz viele Leute, die mit jedem Cent rechnen müssen, wird das richtig hart.“

Gaskrise in Deutschland: Gerhard Schröder attackiert Außenministerin Annalena Baerbock – und zeichnet ein Horror-Szenario

Wenn in der Gaskrise in Deutschland genau dieser Fall eintrete, „dann wird man in Deutschland fragen: Warum verzichten wir eigentlich auf das Gas aus der Pipeline Nord Stream 2? Warum?“, so Gerhard Schröder im Interview mit dem Stern und RTL/ntv, in dem er auch Annalena Baerbock (Grüne) attackiert. Die Bundesaußenministerin hatte in der Gaskrise in Deutschland zuletzt gesagt, dass „Volksaufstände“ drohen könnten, sollte das Gas in Deutschland knapp werden. Eine Aussage, die Schröder als „Quatsch“ bezeichnet.

Allerdings hält der Ex-Kanzler es für möglich, dass wegen der Gaskrise „zu einer ganz neuen Dimension von Verteilungskämpfen“ kommen kann. Dann, so Schröder, „möchte ich nicht in der Haut der Verantwortlichen stecken.“ Sollte in der Gaskrise die Bundesnetzagentur darüber entscheiden müssen, wer in der Industrie Gas bekomme, wäre man in einer Situation, „wie wir sie in Deutschland noch nie hatten“. Dann stünden ganze Industriezweige „auf der Kippe“. Als gutes Beispiel dafür nannte Schröder den Chemiekonzern: „Wenn BASF etwa kein Gas mehr bekommt, hat BASF ein großes Problem – aber wir Deutsche haben ein riesiges.“

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