Neue Grundsteuer 2022: So setzt sich Berechnung der Steuererklärung zusammen

Bis zum 31. Januar 2023 läuft die Frist für die neue Grundsteuer 2022. Niedersachsen informiert Eigentümer, was sie für die Reform machen müssen.
Berlin – Die Frist zur Abgabe der Erklärung zur neuen Grundsteuer 2022 endet am 31. Januar. Zwar wird die Grundsteuer nach der neuen Berechnungsgrundlage erst am 2025 erhoben, allerdings laufen die Vorbereitungen in den Finanzämtern bereits auf Hochtouren. Auf Bürgerinnen und Bürger in Deutschland kam in den vergangenen Wochen und Monaten mittelgroßer bis großer Arbeitsaufwand zu: Für die Neuberechnung der Grundsteuer 2022 mussten sie aktiv mitarbeiten und den Ämtern wichtige Daten über ihre Grundstücke zukommen lassen. In mehreren Bundesländern, unter anderem Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, haben die Finanzämter nun die Bürger über die Änderungen informiert.
Neue Grundsteuer 2022: So setzen sich Steuererklärung und Berechnung zusammensetzen
Für die Neuberechnung der Grundsteuer 2022 sind Hausbesitzer und Eigentümer von Grundstücken sowie die Politik gefordert. Während über viele Jahre die Grundsteuer nach einer immergleichen Formel erhoben wurde, verändert sich angestoßen durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts die Berechnungsgrundlage der Grundsteuer. Die Reform für die Umstellung bis ins Jahr 2025 ist im vollen Gange. Wer für die Grundsteuer 2022 eine neue Steuererklärung abgeben muss, ist davon abhängig, ob zum Stichtag am 1. Januar 2022 jemand Eigentümer eines Grundstücks in Deutschland war.
Grundsteuerrefortm: Wie setzt sich die Grundsteuer 2022 zusammen?
An den Komponenten, aus denen sich die Grundsteuer 2022 berechnet, wird sich durch die neue Grundsteuer-Reform 2022 nichts ändern: Die Steuer setzt sich weiterhin aus dem Grundsteuerwert, der Steuermesszahl und dem Hebesatz der Gemeinde zusammen. Für die Steuererklärung zur Grundsteuer 2022 muss der Grundsteuerwert allerdings neu berechnet werden. Wesentliche Faktoren für die Berechnung der Grundsteuer werden künftig der jeweilige Wert des Bodens (Bodenrichtwert) und die Höhe der statistisch ermittelten Nettokaltmiete. Weitere Faktoren sind die Grundstücksart, Grundstücksfläche und das Alter des Gebäudes.
Was ist die Grundsteuer 2022?
Sie gilt als wichtigste Einnahmequelle der deutschen Kommunen: die Grundsteuer 2022. Durch die Reform, die das Bundesverfassungsgericht angeordnet hat, muss die Berechnungsgrundlage für die Abgabe an das Finanzamt, die alle Eigentümer von Grundstücken in Deutschland einmal pro Jahr bezahlen müssen, geändert werden. Hierfür haben die Ämter bis 2025 Zeit. Profiteure der Grundsteuer sind insbesondere Gemeinden: Durch die Einnahmen aus der Grundsteuer erhalten sie jährlich etwa 15 Milliarden Euro.
Da es künftig mehrere Berechnungsmodelle geben wird, die mitunter auch deutlich vom Bundesmodell abweichen können, ist es für Eigentümer wichtig, sich über die jeweilige Ordnung des Bundeslandes zu informieren. Wie das Landesamt für Steuern in Niedersachsen am Freitag, dem 29. April, bekannt gab, wurde nun im Bundesland eine breite Informationskampagne gestartet, um die Bürger über die jeweiligen Änderungen zu informieren. Schnell kritisierten Verbände die Fristen für die Steuerreform bei der Grundsteuer 2022.
Niedersachsen versendet Informationsschreiben: Grundsteuer 2022 in Niedersachsen auf Basis des Flächen-Lage-Modells
Ganz unerwartet wird es demnach die Bürger in Niedersachsen nicht treffen: Alle Eigentümer werden im Mai oder Juni 2022 ein Informationsschreiben von ihrem Finanzamt erhalten, das Informationen und alle wichtigen Termine für die Erklärungsabgabe zur Grundsteuer 2022 erhalten soll. Entgegen dem Bundesmodell hat sich Niedersachsen derweil für das Flächen-Lage-Modell für die Neuberechnung der Grundsteuer 2022 entschieden. Hierfür sind laut Landesamt nur wenige Angaben zu Flächengrößen und deren Nutzung erforderlich. Als besondere Hilfeleistung ist ein sogenannter Grundsteuer-Viewer ab dem 1. Mai verfügbar. Einige Daten sind darüber ersichtlich.
Lediglich die Wohn- und/oder Nutzflächen müssen selbstständig ermittelt werden. Wie es seitens des Landesamts für Steuern in Niedersachsen heißt, seien diese Daten üblicherweise in Mietverträgen, Kaufverträgen oder Bauplänen zu finden.
Grundsteuer 2022: Wie die Steuererklärung zur Reform abgegeben werden muss – diese Frist muss eingehalten werden
Seit die Reform der Grundsteuer 2022 angestoßen wurde, ist klar, dass die Erklärung zur Feststellung, die Steuererklärung, elektronisch eingereicht werden muss. Eine Abgabe in Papierform soll nur noch in Ausnahmefällen möglich sein. Für die Feststellungserklärung steht das Onlineportal Elster zur Verfügung. Zu beachten ist dabei ebenfalls die Frist für die Steuererklärung bei der Grundsteuer: Vom 1. Juli 2022 bis zum 31. Januar 2023 können die Daten übermittelt werden. Eigentümer und Grundstücksbesitzer sollten allerdings beachten, dass eine Registrierung bei Elster bis zu zwei Wochen dauern kann – sollte bisher kein Konto bestehen.
Wie unter anderem auch das Bundesfinanzministerium in einem Beitrag zur Grundsteuer 2022 erklärt, sollten Besitzer von Grundstücken in Deutschland die Frist bis zum 31. Januar 2023 unbedingt einhalten. Sollte diese ohne eine Feststellungserklärung verstreichen, drohen Bußgelder und im schlimmsten Fall die Schätzung der Angaben durch das Finanzamt.
So berechnet sich die Grundsteuer 2022: Diese Modelle werden für die Reform genutzt
Das Bundesministerium der Finanzen und nahezu alle Länder haben sich bereits früh auf das Bundesmodell verständigt. Doch für die Neuberechnung können die Bundesländer in Deutschland modifizierte Modelle ausweichen. Wie das Ministerium in einem Bericht erklärt, haben die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen und Niedersachsen von einer sogenannten Öffnungsklausel Gebrauch gemacht. Dadurch wird die Bewertung des Grundvermögens für die Grundsteuer 2022 landesgesetzlich geregelt. In Baden-Württemberg kommt ein modifiziertes Bodenwertmodell zum Einsatz, bei dem im Wesentlichen die Grundstücksfläche und der Bodenrichtwert multipliziert werden.
Bayern setzt hingegen auf ein wertunabhängiges Flächenmodell, bei dem die Grundstücksfläche und die Gebäudefläche sowie die Nutzung des Gebäudes ausschlaggebend sind. In Hamburg erfolgt die Bewertung der Grundstücke anhand der Grundstücks- und Wohn- oder Nutzfläche. Hessen wiederum setzt auf ein anderes Modell: Beim Flächen-Faktor-Verfahren für die Grundsteuer 2022 basiert die Bewertung auf der Fläche und der Lage des Grundstücks. Niedersachsen wiederum erweitert quasi das hessische Modell zu einem Flächen-Lage-Modell, bei deren Berechnung zusätzlich die Nutzung des Grundstücks Einfluss hat. Das Saarland und Sachsen haben die Öffnungsklausel genutzt, um vom Bundesgesetz abweichende Steuermesszahlen einzuführen.