Frauenquote in der CDU? Daniel Günther triezt Merz
Wie gewinnt man eine Wahl? Mit einer Frauenquote. Das sagt Daniel Günther und empfiehlt der CDU die Einführung. Doch Parteichef Merz zögert.
Berlin – Paritätische Postenvergabe: Nach seinem Sieg bei der Landtagswahl hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident eine Debatte um die Frauenquote losgetreten. So warb Daniel Günther (CDU) eindringlich für die Einführung innerhalb der Partei. Er halte es „für richtig“ und werde sich dafür auch in den entsprechenden Parteigremien starkmachen, sagte er laut einem Bericht der Welt. Damit stellte er sich gegen Parteichef Friedrich Merz, der sich bislang zu dem Thema bedeckt hält.
Frauenquote: Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) stichelt gegen Parteichef Friedrich Merz
Daniel Günther (CDU) hatte erst am Sonntag seine Wiederwahl als Ministerpräsident in Schleswig-Holstein gewonnen. Dabei fuhr seine Partei satte Zugewinne ein. Der norddeutsche Regierungschef führte seinen Erfolg anschließend auf drei Faktoren zurück: einen klaren, inhaltlichen Kurs auf die Themen Klima und Sicherheit, einen fairen Regierungsstil und letztendlich auch auf die Frauenförderung. „Wir sind modern und divers aufgetreten und haben eine paritätische Liste aufgestellt. So ist es möglich, dass man auch in Städten über 40 Prozent holt“, stellte Günther klar.

Bei der Bundestagswahl hatte die CDU unter anderem auch massiv an Wählerzustimmung verloren, weil sie nicht in den großen Städten punkten konnten. Bereits damals hatten Experten der Partei ein Frauenproblem attestiert. Dennoch waren Politikerinnen bei der Neuaufstellung nicht wirklich zum Zuge gekommen. Friedrich Merz führt die Partei jetzt zusammen mit Generalsekretär Mario Czaja. Entsprechend bedeckt hielt sich der Parteichef jetzt auch bei dem Thema. So wie es jetzt sei, könne es nicht bleiben, räumte er bei einem Auftritt mit Günther ein. Doch konkreter wollte er nicht werden und verwies stattdessen auf den Parteitag im September in Hannover.