Lauterbach will 2023 für Corona-Aufklärungskampagne 60 Millionen Euro ausgeben
Gesundheitsminister Lauterbach will 60 Millionen Euro für eine Aufklärungskampagne ausgeben und für drei Milliarden Covid-19-Impfstoff kaufen. Bedenken zählen nicht.
Berlin – Aus der Opposition in der Politik kommt der Vorwurf, dass die Bundesregierung „eine massive Geldverschwendung“ betreibe. Und auch die aktuellen Infektionszahlen zeigen: die Corona-Pandemie ist derzeit rückläufig. Trotzdem will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für rund 60 Millionen Euro im kommenden Jahr eine Corona-Aufklärungskampagne betreiben. Darüber berichtet der Business Insider Deutschland, dem eine entsprechende Ergebnisliste für den Bundeshaushalt 2023 vorliegt.
Lauterbach will 2023 für Corona-Aufklärungskampagne 60 Millionen Euro ausgeben
Begründet wird dies laut dem Bericht des Business Insider damit, dass im Gesundheitsministerium in Berlin im Herbst und Winter wieder mit steigenden Infektionszahlen gerechnet wird. Darüber hinaus, so ein Sprecher des Ministeriums gegenüber dem Online-Magazin, könnten durch hochansteckende Varianten des Coronavirus, wie etwa der Omikron-Subvariante BQ.1.1, auch in der wärmeren Jahreszeit Infektionswellen ausgelöst werden.

Doch, das ist noch nicht alles. Zusätzlich will Karl Lauterbach für rund 2,9 Milliarden Euro Corona-Impfstoff nachkaufen. Und das, obwohl in Deutschland bereits rund 90 Prozent der Bevölkerung eine Grundimmunisierung gegenüber Covid-19 vorweisen kann. Nach aktuellen Berechnungen von Experten, ist die Impfbereitschaft in der Bevölkerung inzwischen so gering, dass bis Jahresfrist rund 80 Millionen Impfdosen übrig bleiben konnten. Zuletzt wurden kaum mehr als 4000 Personen in ganz Deutschland täglich gegen eine Infektion mit Sars-CoV-2 geimpft. Zum Vergleich: Am 15. Dezember 2021 waren es im ganzen Bundesgebiet rund 1,6 Millionen Impflinge.
Impfbereitschaft rückläufig: Trotzdem will Lauterbach drei Milliarden für neuen Impfstoff ausgeben
Dagegen hatte die Opposition auch Einspruch eingelegt, wie der Business Insider aus CDU-Kreisen erfuhr. Ex-Kanzleramtsminister und Arzt Helge Braun (CDU) sagte dem Online-Magazin: „Die fast 2,9 Milliarden Euro nur für Sars-Cov-2-Impfstoff-Ankäufe sind eine enorme Summe im Haushalt. Ich habe daher stark angemahnt, dass die Bundesregierung in intensive Gespräche mit der Europäischen Union geht, um gemeinsam die Verträge mit den Impfstoffherstellern zu überarbeiten.“ Das wurde mit den Stimmen der Regierungskoalition aber abgelehnt.
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Auch an der 60 Millionen Euro schweren Corona-PR-Kampagne stört sich die Opposition in Berlin, denn schließlich wüssten die Bürgerinnen und Bürger inzwischen „nach drei Jahren längst, was Corona ist und wie man sich bestmöglich schützt. Dafür braucht es keine teuren Werbekampagnen mehr“, so Tino Sorge, der gesundheitspolitische Sprecher der Union.
Corona-PR-Kampagne über 60 Millionen Euro: Lauterbach will über FFP2-Masken informieren
Unter anderem ist in der Corona-PR-Kampagne über 60 Millionen Euro vorgesehen, die Bürgerinnen und Bürger über Impfangebote und das notwendige Tragen einer FFP2-Maske zu informieren. Dies sieht die Opposition im Bundestag als völlig überflüssig an. Dies auch aus dem Grund, weil sich Gesundheitsminister Lauterbach in jüngster Zeit sich fast durchweg positiv in Bezug auf neue Coronavarianten geäußert hat. Sol soll etwa offenbar auch die Impfpflicht im Gesundheitssektor auslaufen.