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Energiesparen: Ampel erwägt Homeoffice-Pflicht für Beamte

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Von: Alexander Eser-Ruperti

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Die Energiekrise in Deutschland könnte für viele Staatsangestellte den Arbeitsalltag umkrempeln: Die Ampel erwägt offenbar eine Homeoffice-Pflicht für Beamte.

Berlin – Über kaum ein Thema ist in den vergangenen Wochen und Monaten so viel berichtet worden, wie über die Energiekrise: Sie bedeutet für viele Haushalte in Deutschland eine tiefe Zäsur, insbesondere aufgrund der explodierenden Preise. In der Ampelkoalition unter Kanzler Olaf Scholz (SPD) ist man sich im Umgang mit der Situation in vielen Punkten uneinig, das zeigte nicht zuletzt die Debatte um die Gasumlage. Beim Energiesparen erwägt die Bundesregierung laut Business Insider nun einen überraschenden Schritt: Die Homeoffice-Pflicht für Beamte. Es gibt Widerspruch.

Homeoffice-Pflicht 2022 für Beamte? Ampel erwägt Verordnung zum Energiesparen

Wie der Business Insider berichtet, könnte es bald eine Verordnung zum Energiesparen geben, die vor allem Staatsbedienstete trifft. Bereits jetzt gibt es eine Reihe anderer, allgemeiner Regeln zum Einsparen von Energie. Nach Angaben des Business Insider erwägt die Ampelkoalition jetzt offenbar eine Homeoffice-Pflicht 2022 für Beamte einzuführen. Auf diese Weise soll auch in den Bundesministerien Energie eingespart werden. Ganz widerspruchsfrei wird dem Vorschlag allerdings nicht begegnet: Vor allem die Ministerien mit vielen Beamtinnen und Beamten zeigen sich skeptisch.

Energie sparen im Büro
Energiesparen in Arbeitsräumen © picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose

Ihre Begründung dafür geht vor allem auf logistische Faktoren zurück. In den Ministerien gibt es Zweifel, ob ein ausreichender Bestand an Laptops und Mobiltelefonen zur Verfügung steht, um alle zu versorgen. Die Zeitung berichtet, die Bundesregierung plane den Gas-Verbrauch jährlich um 20 Terrawattstunden zu reduzieren. Durch eine Homeoffice-Pflicht für Beamten ließen sich zudem Heizkosten sparen. Doch es gibt noch eine Alternative, die erwogen wird.

Mobiles Arbeiten im Homeoffice: Es gibt noch eine Alternative zum Energiesparen im Büro

Es kursiert also noch eine andere Idee für Beamte zum Energiesparen im Büro, als ein verpflichtend mobiles Arbeiten im Homeoffice. Die Alternative könnte einen ähnlichen Effekt haben: Die Büros auf 19 Grad herunterkühlen. Wem das zu kalt ist, der bleibt zu Hause, wo im Übrigen gilt, gar nicht heizen gefährdet die Gesundheit. Kontext der Erwägungen ist die Verordnung von Wirtschafts- und Energieminister Robert Habeck (Grüne) zum Energiesparen in öffentlichen Gebäuden. Dabei ist laut Business Insider eine Staffelung vorgesehen, die jedoch einige Ausnahmen beinhaltet.

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Bei Arbeiten, etwa im Büro, die körperlich leicht sind und überwiegend sitzend, in einer ruhigen Sitz- oder Stehhaltung durchgeführt werden, bisweilen von kurzem Gehen und leichten Bewegungen der Hände und Arme unterbrochen, läge die Grenze bei 19 Grad. Ein Grad tiefer, bei 18 Grad, läge sie für körperlich leichte Tätigkeiten, die überwiegend im Stehen oder Gehen absolviert werden. Bei mittelschweren, überwiegend sitzenden Tätigkeiten sind es 17 Grad. Für alle, die mittelschwere Tätigkeiten hauptsächlich im Stehen oder Gehen durchführen, etwa im Bereich Handwerk, liegt die Grenze bei 16 Grad. Für alle, die körperlich schwere Arbeit leisten, sind es sogar nur zwölf.

Kühle Räume oder Homeoffice-Pflicht für Beamte: Ausnahmen bei Grenzwerten in öffentlichen Gebäuden

Die Homeoffice-Pflicht für Beamte könnte durch logistische Schwierigkeiten möglicherweise nicht beschlossen werden. Was die Höchsttemperaturen in öffentlichen Gebäuden betrifft, gibt es allerdings einige Ausnahmen: Die Grenzwerte gelten nicht für Einrichtungen, in denen höhere Gradzahlen notwendig für die Gesundheit der sich vor Ort aufhaltenden Personen sind. Unter anderem sollen die Höchstwerte in Kindertagesstätten, Schulen, Krankenhäusern, Kliniken oder Pflegeeinrichtungen nicht gelten.

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