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Elektroautos: Automobilverband fordert 2000 neue Ladesäulen – wöchentlich

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Von: Alexander Eser-Ruperti

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Elektroautos werden immer gefragter, doch es fehlt Infrastruktur. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) formuliert klare Ziele für den Ausbau von Ladesäulen.

Berlin – Die Ladesäuleninfrastruktur bleibt ein Hemmschuh der E-Mobilität in Deutschland. Während auch in Niedersachsen die Nachfrage nach Elektroautos steigt, gibt es nach wie vor deutlich zu wenig Ladesäulen für E-Autos. Dessen ist sich auch die Politik bewusst, sie verspricht einen schnelleren Ausbau der Ladepunkte. Dem Verband der Automobilindustrie (VDA) geht es trotzdem zu langsam. Die Diskrepanz zwischen den Forderungen des Verbands und der Realität sind groß – sehr groß.

Elektroautos: Verband der Automobilindustrie fordert wöchentlich 2000 neue Ladesäulen in Deutschland

Dem Verband der Automobilindustrie geht der Ausbau der E-Auto-Ladesäuleninfrastruktur zu langsam: Wie das Handelsblatt berichtet, fordert die Präsidentin des Verbands, Hildegard Müller, das Ausbautempo zu verachtfachen. In konkreten Zahlen sollen nach Vorstellung der Lobbyistin zukünftig nicht 300, sondern 2000 Ladesäulen für Elektroautos errichtet werden – und zwar jede Woche. Kommunen und Bund hängen Müllers Einschätzung nach hinterher, die von ihr formulierten Ausbauziele übersteigen den Status Quo beim wöchentlichen Ausbau deutlich.

Bis 2030 will die Ampelkoalition die Zahl an Elektroautos auf deutschen Straßen auf mindestens 14,5 Millionen vollelektrische Pkw erhöhen, sie alle müssen geladen werden. Der Umweltverband Greenpeace fordert noch mehr E-Autos: Einer durch den Verband in Auftrag gegebenen Studie nach, müssen zum Erreichen der Klimaziele fast die Hälfte aller Autos bis 2030 Batteriewagen sein. Müller sieht die Durchsetzung von E-Autos und Elektromobilität in Gefahr, sollten nicht in kürzester Zeit tausende von Ladesäulen errichtet werden.

Elektromobilität: Zu wenig Ladesäulen, doch ein großes Angebot an E-Autos

Zuversichtlich zeigt sich die Oberlobbyistin hingegen, was das Angebot an E-Autos in Deutschland angeht. Mit über 70 Elektroauto-Modellen gibt es ein breites Angebot an Batteriewagen von deutschen Autobauern. Die Nachfrage ist groß, auch bei Volkswagen ist das VW-Elektroauto ein Lichtblick in Krisenzeiten. Branchenprimus Tesla verzeichnete zuletzt ebenfalls Rekordgewinne. Es droht ein wachsendes Missverhältnis zwischen einer zunehmenden Zahl an Elektroautos und einer immer noch zu geringen Anzahl an Ladesäulen.

Ladesäulen für Elektroautos: Der Verband der Automobilindustrie fordert einen deutlichen Ausbauanstieg auf 2000 Ladepunkte wöchentlich. (Symbolbild)
Ladesäulen für Elektroautos: Der Verband der Automobilindustrie fordert einen deutlichen Ausbauanstieg auf 2000 Ladepunkte wöchentlich. (Symbolbild) © Martin Gerten/dpa

Auch in Niedersachsen ist die Ladeinfrastruktur mehr als nur ausbaufähig, es klaffen Lücken im Ladesäulen-Netzt für Elektroautos. Während es abseits von Verkehrsknotenpunkten grundsätzlich an Schnellladepunkten mangelt, gibt es besonders im ländlichen Raum oft so gut wie gar keine Infrastruktur. Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr zeichnete zuletzt ein niederschmetterndes Bild des Ladesäulen-Netzes im Bundesland von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD).

Elektromobilität: Neben der Anzahl an Ladesäulen für Elektroautos belasten auch deren Preise Besitzer von E-Autos

Das Finden von Ladesäulen ist für Besitzerinnen und Besitzer von Elektroautos ein echtes Problem. Hat sich ein Ladepunkt finden lassen, gehen jedoch in vielen Fällen die Probleme erst richtig los: Das Laden von E-Autos ist teuer, oft berechnen fehlerhafte Ladesäulen zu viel. Doch auch an funktionierenden Säulen sind die Preise hoch und es drohen noch weitere Preisanstiege. Das liegt nicht nur an allgemein steigenden Strompreisen, dennoch können hohe Strompreise und Tarifchaos zur Kostenfalle beim Laden von E-Autos werden – dieses Problem lässt sich nicht durch die reine Erhöhung der Säulenanzahl beheben.

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Elektromobilität muss bezahlbar sein, besonders reichweitenstärkere E-Autos sind meist sehr teuer. Das Netz an Ladesäulen kann dieses Problem bisher keineswegs abfedern. Insgesamt gibt es bei den meisten Elektroautos noch Probleme mit der Reichweite. Soll der Schritt in die Elektromobilität flächendeckend gelingen, braucht es mehr Ladesäulen, da sind sich Wirtschaft und Politik einig. Doch das kann nicht reichen: Um die neue Antriebsform für die breite Bevölkerung attraktiv zu machen, müssen sowohl Anschaffung als auch Betrieb von E-Autos bezahlbar sein – auch das sollten die Lobbyisten nicht vergessen.* kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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