Grünen-Wahlprogramm: Dafür steht Baerbock bei der Bundestagswahl 2021
Das Grüne Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2021 – für welche Werte und Ziele steht die Partei um Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock?
- Allgemeiner und umweltverträglicher Wohlstand
- Gerechtigkeit unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, oder sozialer und finanzieller Situation
- Bessere Bezahlung für soziale Berufe und Stärkung von Familien
Berlin – Am 26. September 2021 ist Bundestagswahl und selten war es so wichtig, eine informierte Entscheidung zu treffen. Die Grünen haben stark an Beliebtheit gewonnen, doch was sind ihre Ziele? Wo kommen die Grünen her und wo wollen sie hin? Auf dem digitalen Parteitag, der vom 11. bis 13. Juni stattfand, haben die Grünen ihr finales Parteiprogramm für die kommende Wahl diskutiert und verabschiedet. Wir haben das Wahlprogramm der Partei von Annalena Baerbock (40) und Robert Habeck (51) unter die Lupe genommen, und drüber hinaus einige interessante Fakten zu den Grünen und ihrer Geschichte gesammelt.
Wahlprogramm Grüne: Deutschland. Alles ist drin.
Unter dem Motto „Deutschland. Alles ist drin.“ Haben die Grünen nun ihr Wahlprogramm für die Bundestagswahl am 26. September veröffentlicht. Begriffe wie „Genderwahn“ oder „Veggie-Day“ machen erneut die Runde, in der Bevölkerung werden Ängste laut vor einer Verbotspolitik und vor Kostenerhöhungen. Doch wie begründet sind diese Befürchtungen tatsächlich?
Wahlprogramm Grüne: Behauptungen im Faktencheck
Behauptungen über Kostenerhöhungen bei Strom und Heizung: Tatsächlich wollen die Grünen Strom und Wärme aus nachhaltigen Energiequellen fördern. Es lässt sich nicht sagen, ob und für wen die Kosten auf Endverbraucherseite dadurch steigen werden.
CO2-Steuer: In Deutschland gibt es bereits eine CO2-Bepreisung bei Wärme und Verkehr, die umgangssprachlich gelegentlich als CO2-Steuer bezeichnet wird. Die Grünen möchten einen solchen CO2-Preis auch für Strom und Industrie einführen, ohne dabei jedoch Geringverdiener an der sozialen Teilhabe zu hindern.

Behauptungen über Verbote von Autos, Flügen und Reisen: Keines dieser drei Dinge soll nach dem Wahlprogramm der Grünen verboten werden. Die Grünen streben an, die Elektromobilität und E-Autos weiterzuentwickeln, um emissionsfreies Autofahren zu ermöglichen. Durch eine Förderung der Infrastruktur der Bahn sollen Inlandsflüge langfristig überflüssig werden.
Verbot von Einfamilienhäusern: Die Grünen haben nicht die Intention, Einfamilienhäuser zu verbieten. Dieses Gerücht entstand durch die Aussage des Grünen-Fraktionschefs Anton Hofreiter (51), der den Bau von Einfamilienhäusern sinngemäß als unökologisch und ineffizient bezeichnet hat.
Verbot von Fleisch: Was die Grünen wirklich wollen ist, dass es in der Landwirtschaft sowohl den Tieren besser geht als auch den Menschen, die in diesem Bereich arbeiten. Dadurch kann es durchaus sein, dass tierische Produkte teurer werden.
Das ist das Wahlprogramm der Grünen
Zu weiteren Themen des Grünen Wahlprogramms, hier noch eine Zusammenfassung in Stichpunkten:
- Rente: Die Rente soll langfristig auf einem Niveau von 48 % gesichert werden
- Gesundheit: Eine gute Gesundheitsversorgung für alle Bürger ohne Zweiklassenmedizin
- Abgeltungssteuer: Die Grünen sagen in ihrem Wahlprogramm zur Abgeltungssteuer, dass sie diese abschaffen und Kapitalerträge stattdessen progressiv besteuern wollen.
- Bildung: Chancengleichheit im Bildungssystem
- Migration: Die Grünen wollen ein neues Einwanderungsgesetz, das Wege für die Zuwanderung zum Zwecke der Bildung oder aus beruflichen Gründen öffnet.
- Asyl: Die Grünen möchten faire, transparente, schnelle und rechtssichere Entscheidungen im Asylverfahren
- Geschlechtergleichstellung: Teil der Grünen Politik ist auch die Gleichstellung der Geschlechter. Dabei geht es jedoch nicht um einen „Gender-Wahn“, sondern darum, Frauen und ihre demokratische Partizipation zu fördern.
Wahlprogamm Grüne: Die wichtigsten Themen
Nach eigenen Angaben auf der Webseite der Partei sind die vier wichtigsten Themen der Grünen Ökologie, Soziales, Demokratie und Europa. Wirtschaftlich will sich die Partei für die Digitalisierung einsetzen, klimaneutralen Wohlstand schaffen und die Wirtschaft zukunftsfähig machen.
Bei der Ökologie geht es um Klimaschutz, umweltfreundlichen Verkehr, eine nachhaltige Landwirtschaft und damit verknüpft auch die Artenvielfalt.
Unter dem Überbegriff „Soziales“ ist bei den Grünen nicht bloß die erfolgreiche Integration gemeint, sondern maßgeblich auch die soziale Gerechtigkeit. Diese angestrebte soziale Gerechtigkeit beeinflusst beispielweise die Wohnungs- und Mietenpolitik der Grünen, und macht auch bessere Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen zu einem wichtigen Anliegen der Partei.
Demokratie bedeutet für die Grünen eine vielfältige und offene Gesellschaft, deren Mitglieder gleichberechtigt und selbstbestimmt Leben. Sie sind gegen Rassismus und für mehr Frauen in Parlamenten.
Die Grünen möchten für ein Europa kämpfen, das für Frieden und Menschlichkeit steht und sich für diese gemeinsamen Werte weltweit stark einsetzt.
Wahlprogramm Grüne: Zahlen, Daten und Fakten zur Partei
Den Hauptsitz hat die Partei heute in Berlin am Platz vor dem Neuen Tor 1. Stand November 2020 haben die Grünen 106.000 Mitglieder mit einem Durchschnittsalter von 48 Jahren und einem Frauenanteil von 41 % nach dem Stand vom 31. Dezember 2019. Sie haben derzeit 67 von insgesamt 709 Sitzen im Bundestag und 278 von 1879 Sitze in allen deutschen Landtagen. Die Grünen haben kein Mindestalter für die Mitgliedschaft und mit der Grünen Jugend auch eine Jugendorganisation. Die zugehörige Europapartei, die Europäische Grüne Partei, stellt 21 von 96 deutschen Europaabgeordneten und hat 57 von 705 Sitzen im Europaparlament inne.
Wahlprogramm Grüne: Zur Gründung der Partei Bündnis 90/Die Grünen
Wie der Name der Partei bereits vermuten lässt, handelte es sich bei Die Grünen und Bündnis 90 ursprünglich um zwei verschiedene Parteien. Die Grünen wurden bereits am 13. Januar 1980 in Karlsruhe gegründet. Die Gründung des Bündnis 90 folgte am 21. September 1991 in Potsdam. Am 14. Mai 1993 in Leipzig schlossen sich beide Parteien schließlich zusammen.
Die Geschichte der Grünen begann bereits 1979 mit den ersten Landesverbänden, die der Gründung der Bundespartei 1980 vorausgingen. Diese ersten Landesverbände waren die Grünen in Baden-Württemberg, gegründet am 30. September 1979 in Stuttgart, und der Landesverband der Grünen in Nordrhein-Westfalen, gegründet am 16. Dezember 1979 in Hersel bei Bonn.
Wer hat die Grünen gegründet?
Gegründet wurde die Partei im zeitlichen Kontext verschiedener Strömungen wie der Ökologie-, Anti-Atomkraft-, Friedens- und Frauenbewegung. Unter den Gründungsmitgliedern waren sowohl Einflüsse der K-Gruppen vertreten als auch besonders konservative Umweltschützer. Letztere, auch als „Rechter Flügel“ bezeichnet, verschwanden bis zur Mitte der 1980er Jahre, weil der „Linke Flügel“ stärker wurde.
Am Sonntag, 26. September 2021 berichtet kreiszeitung.de mit einem Live-Ticker laufend aktuell von allen Ergebnissen der Bundestagswahl 2021, außerdem gibt es detaillierte Ergebnisse und gewählte Direktkandidaten aus Niedersachsen, Bremen und Hamburg. Spannend wird es auch bei der Stichwahl zur Kommunalwahl in Niedersachsen. Und hautnah bei der Wahl 2021 ist man beim etwas anderen Live-Ticker zur Bundestagswahl 2021 dabei, der die besten Reaktionen von Twitter einfängt. *kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.