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Klimakonferenz in Ägypten: Cop27 geht in die Verlängerung

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Von: Jens Kiffmeier, Alexander Eser-Ruperti, Bona Hyun, Jan Knötzsch

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Die Klimakonferenz 2022 sollte heute enden. Wie erwartet, geht sie in die Verlängerung. Baerbock warnt vor Rückschritten beim Klimaschutz.

+++17:19 Uhr: Die Klimakonferenz ist wie erwartet in die Verlängerung gegangen. Nach dem geplanten Ende am Freitag um 17.00 Uhr MEZ wurde in Scharm el Scheich weiterverhandelt. Konferenzpräsident Samih Schukri will das UN-Treffen, das am 6. November begonnen hatte, an diesem Samstag abschließen, wie er betonte. 

+++15:01 Uhr: Außenministerin Annalen Baerbock äußerte sich zu Ergebnissen der Klimakonferenz. Rückschritte beim Klimaschutz wären für die Europäische Union schlimmer, als kein Ergebnis. Inakzeptabel wäre es, den Konsens von Glasgow und Paris aufzuweichen, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag in Ägypten mit Bezug auf Ergebnisse früherer Klimakonferenzen.

+++11:52 Uhr: Die Weltklimakonferenz in Ägypten kann nach Einschätzung des Grünen-Europaabgeordneten Michael Bloss doch noch ein Erfolg werden. Die EU sei bereit, ein Finanzinstrument für Klimaschäden zu akzeptieren, sagte Bloss am Freitag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Nun liege der Ball bei China.

+++10:31 Uhr: Die Klimakonferenz 2022 geht zu Ende. Die Bundesministerinnen Svenja Schulze und Steffi Lemke rechnen mit einer Verlängerung der Cop27 in Ägypten. SPD-Politikerin Schulze sagte am Freitag im Bayerischen Rundfunk, die Verhandlungen etwa über Ausgleichszahlungen für Klimaschäden in armen Ländern dauerten noch an. Ein Entwurf für eine Abschlusserklärung liegt den Cop27 Teilnehmern vor. In dem 10-seitigen Papier der ägyptischen Konferenzleitung vom Freitagmorgen wird ein schrittweiser Kohleausstieg gefordert. Der Abschied von Öl und Gas wird nicht aufgegriffen, was von der deutschen Klimaaktivistin Luisa Neubauer scharf kritisiert wird.

Klimakonferenz Ergebnisse: Baerbock fordert mehr Geld zur Unterstützung ärmerer Länder

Update vom 18. November 2022, um 10:31 Uhr: Bei der Klimakonferenz 2022 forderte Außenministerin Annalena Baerbock von China mehr Geld zur Unterstützung ärmerer Länder bei Schäden durch den Klimawandel gefordert. Auch Europa trage die Verantwortung für verursachte Klimaschäden. China müsse ebenfalls für die Schäden der Zukunft aufkommen, sagte Baerbock im Interview mit RTL.

Außenministerin Annalena Baerbock bei der Weltklimakonferenz COP27
Die Klimakonferenz 2022 geht zu Ende. Baerbock fordert mehr Geld von China für den Umgang mit Klimaschäden. © Christophe Gateau/dpa

Update vom 11. November 2022, um 15:08 Uhr: US-Präsident Joe Biden will die Entwicklungsländer im Kampf gegen die Folgen der Erderwärmung nach Worten seines Klimaberaters Ali Zaidi „Schulter an Schulter“ unterstützen. Das sagte Zaidi laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Freitag, 11. November 2022, bei der Weltklimakonferenz in Ägypten. „Wir erkennen an, dass wir eine Herausforderung in einem Teil der Welt – sei es durch Lieferketten, Migration oder anders – gemeinsam bekämpfen müssen“, sagte Zaidi.

Klimakonferenz Cop27 in Ägypten: US-Präsident Biden will Entwicklungsländer „Schulter an Schulter“ unterstützen

Die vom Klimawandel bedingten Schäden treffen vor allem ärmere Entwicklungsländer, für die eine Ausgleichszahlung reicher Industriestaaten erforderlich ist. „Große Volkswirtschaften müssen große Fortschritte bei den Emissionen machen“, sagte Zaidi. Das gelte für die USA, aber auch für China, das zusammen mit den Vereinigten Staaten zu den größten Verursachern klimaschädlicher Emissionen zählt.

US-Präsident Joe Biden
Cop 27 UN-Klimakonferenz: Joe Biden will ärmeren Entwicklungsländern beim Klima-Kampf helfen. © Susan Walsh/dpa

Um den CO₂-Gehalt zu reduzieren, will die EU durch CO₂-Speicher bis 2030 mindestens 310 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent in Böden und Wäldern binden. Das geht aus einem Schreiben des Parlaments am Freitag hervor. Deutschland müsste zehn Prozent von den 310 Millionen Tonnen CO₂ stemmen. Dieses dauerhaft zu binden, ist notwendig, um die selbstgesteckten Klimaziele zu erreichen. 

Scholz Cop27: Bundeskanzler wirbt um Gründung eines globalen Klimaklubs

Update vom 8. November 2022, um 11:02 Uhr: Eine alte Idee lebt neu auf: Bei der Weltklimakonferenz (Cop27) hat Bundeskanzler Olaf Scholz eindringlich für die Gründung eines globalen Klimaklubs geworben. Angesichts steigender Treibhausgasemissionen sei die Zeit knapp, sagte der Kanzler vor mehreren Staatschefs bei der UN-Klimakonferenz in Ägypten und lud alle Staaten ein, dem geplanten Forum beizutreten. Ziel müsse es sein, die umweltschädlichen Industriezweige wie die Zement- oder Stahlproduktion klimafreundlich umzubauen und dafür gemeinsame Standards zu vereinbaren. Nötig sei jetzt, eine neue „industrielle Revolution“. Was genau hinter dem Plan eines Klimaklubs steckt, erfahren Sie in einem eigenen Überblicksstück von kreiszeitung.de.

Klimakonferenz Cop27 in Ägypten: Olaf Scholz (SPD) pocht auf die Gründung von einem Klimaklub

Update vom 08. November 2022, 06:40 Uhr: Kanzler Olaf Scholz hat auf der Klimakonferenz Cop27 versprochen, dass Deutschland „ohne Wenn und Aber“ aus Öl, Gas und Kohle aussteigen wird. Dies schreibt die Deutsche-Presse-Agentur (dpa). Experten warnen, die Regierung sei keineswegs auf Kurs. Scholz‘ Versprechen sei eine „Täuschung der internationalen Öffentlichkeit“, sollte der Kanzler gleichzeitig Geld für neue Gasfelder in Afrika bereitstellen wollen, die die Klimakrise anheizen, sagte der geschäftsführende Vorstand von Greenpeace Deutschland, Martin Kaiser, am Rande der UN-Klimakonferenz in Ägypten.

Olaf Scholz
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht bei der Weltklimakonferenz COP27. © Michael Kappeler/dpa

Wenn der Kanzler sein Bekenntnis in Scharm el Scheich ernst meine, dürfe kein einziger Euro deutscher Steuergelder mehr in neue Gasfelder fließen. Der Kanzler müsse sich persönlich an den Klima-Versprechen messen lassen. Viviane Raddatz vom WWF Deutschland erklärte, Scholz distanziere sich zwar von einer „Renaissance“ fossiler Energien – doch habe Deutschland diese Entwicklung mit Bemühungen um neue Gasquellen zum großen Teil selbst ausgelöst.

Ergebnisse der Klimakonferenz Cop27: Guterres sieht Welt „mit dem Fuß auf dem Gaspedal auf dem Highway in die Klimahölle.“

Update vom 07. November 2022, 15:44 Uhr: Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, hat mit eindringlichen Worten vor der voranschreitenden Klimakrise gewarnt. Der UN-Generalsekretär erklärte, „Wir befinden uns mit dem Fuß auf dem Gaspedal auf dem Highway in die Klimahölle.“ Guterres konkretisierte bei seiner Rede: „Die Treibhausgasemissionen nehmen weiter zu. Die globalen Temperaturen steigen weiter. Und unser Planet nähert sich schnell einem Kipppunkt, der das Klimachaos unumkehrbar machen wird.“ Er richtete einen deutlichen Appell in Richtung der versammelten Delegierten: „Die Menschheit hat die Wahl: kooperieren oder untergehen.“

António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, spricht während einer Pressekonferenz.
António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, spricht während einer Pressekonferenz. Er glaubt, die Menschheit habe eine Wahl: „kooperieren oder Untergehen“. (Archivbild) © Mary Altaffer/AP/dpa

Cop27 Klimakonferent 2022: „Allein die afrikanischen Länder brauchen Summen in Billionenhöhe“

Update vom 7. November 2022, 11:30 Uhr: Am Montag, dem Tag, auf dem bei der Klimakonferenz Cop27 in Ägypten die Beratungen auf höchster politischer Ebene über nächste Schritte im Kampf gegen die Erderwärmung, beginnen, hat der ägyptische Botschafter in Deutschland, Khaled Galal Abdelhamid, mehr Geld für den Kampf gegen den Klimawandel gefordert. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte er: „Die ganze Welt ist betroffen. Wir haben Hitzewellen in Europa, Fluten in Pakistan und Brände in den Vereinigten Staaten. Die Folgen des Klimawandels bleiben keiner Region erspart. Wir müssen zusammenarbeiten: Bei der Anpassung an den Klimawandel, bei der Milderung seiner Folgen und bei der Finanzierung.“

Im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich kommen 40.000 Delegierte zur Klimakonferenz cop27 zusammen.
Im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich kommen 40.000 Delegierte zur Klimakonferenz cop27 zusammen. © NTB/imago

Unter diesem Aspekt verweist Khaled Galal Abdelhamid darauf dasss sich 2009 die Industrieländer in Kopenhagen verpflichtet hätten, „ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar an die Entwicklungsländer zu zahlen. Das ist bisher noch nicht geschehen.“ Es ist klar, „dass die Situation heute eine andere ist als 2009: Wir sind durch eine Pandemie gegangen und erleben gerade den Krieg in der Ukraine, der weitreichende wirtschaftliche Folgen hat. Es wurden zwar 100 Milliarden Dollar zugesagt, aber allein die afrikanischen Länder brauchen Summen in Billionenhöhe“, so der ägyptische Botschafter in Deutschland.

Im Rahmen der Cop27 in Ägypten werden Reden von Bundeskanzler Olaf Scholz sowie Dutzenden weiteren Staats- und Regierungschefs erwartet. Bei der Klimakonferenz wird auch US-Präsident Joe Biden erwartet. Auch der neue britische Premierminister Rishi Sunak hatte seine Teilnahme angekündigt.

UN-Klimakonferenz in Ägypten: „Während die Cop27 startet, sendet unser Planet ein Notsignal“

Update vom 6. November 2022, 15:55 Uhr: Die Weltmeteorologieorganisation (WMO) hat am ersten Tag der Cop27 einen Bericht veröffentlicht, der besagt, dass laut derzeitigem Datenstand die vergangenen acht Jahre heißer waren als alle vorangegangenen. Angesichts des Klimawandels sei es „nur eine Frage der Zeit“, bis noch heißere Jahre registriert würden. Für 2022 liegen bislang in dem WMO-Bericht nur virläufige Daten zugrunde. Die endgültige Auswertung wird kommendes Jahr veröffentlicht. „Während die COP27 startet, sendet unser Planet ein Notsignal“, erklärte UN-Generalsekretär António Guterres und bezeichnete den WMO-Bericht als „Chronik eines Klima-Chaos“.

UN-Pressekonferenz
Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen. © Mary Altaffer/AP/dpa

Klimakonferenz Cop27 Ägypten: „Müssen uns zu Allianz der Willigen zusammenschließen“

Update vom 6. November 2022, 10:45 Uhr: Anlässlich der Klimakonferenz Cop27 in Ägypten hat sich der Klimaforscher Mojib Latif skeptisch geäußert. Er halte globale Klimakonferemnzen nicht für zielführend, um die Emissionen der Länder deutlich zu senken, Dies sagte Latif im „Klima und wir“-Podcast des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND). Dort betonte Latif, er wünsche sich verbindliche Reduktionsziele als Ergebnis der COP 27. Allein: Dem Hamburger Klimaforscher fehlt der Glaube daran. „Das wird nicht passieren. Wenn das nach einem Vierteljahrhundert Klimadiplomatie nicht geschehen ist, wüsste ich nicht, warum es jetzt auf einmal in Ägypten klappen sollte“, so Latif

Mojib Latif
Mojib Latif fordert wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel. © Ulrich Perrey/dpa

„Wenn wir vorankommen wollen, müssen sich die Länder im Sinne einer Allianz der Willigen zusammenschließen, die wirklich vorangehen wollen“, konstatiert Latif im RND-Podcast. Das Erreichzen des 1,5-Grad-Ziels, auf das die Erderhitzung laut Pariser Klimaabkommen von 2015 begrenzt werden soll, hält er für unrealistisch: „Im Moment laufen wir als Welt ja immer noch in die falsche Richtung, da sich die Emissionen von Treibhausgasen weiter erhöhen, obwohl sie eigentlich rapide sinken müssten“, sagt Latif.

Baerbock vor Klimakonferenz Cop27: „Menschheit steuert auf einen Abgrund zu“

Update vom 6. November 2022, 8:35 Uhr: Am Tag, an dem die Klimakonferenz Cop27 in Ägypten startet, hat sich auf Annalena Baerbock (Grüne) zu Wort gemeldet. Der Tenor der deutschen Außenministerin: Die Eindämmung der Erderwärmung hat höchste Priorität. „Die Menschheit steuert auf einen Abgrund zu, auf eine Erwärmung von über 2,5 Grad, mit verheerenden Auswirkungen auf unser Leben auf dem einzigen Planeten, den wir haben“, sagte Baerbock am Sonntag mit. Die Welt habe „alle nötigen Instrumente in der Hand, um die Klimakrise zu begrenzen und auf den 1,5-Grad-Pfad zu kommen“.

Klimakonferenz Cop27: „Wahrscheinlich wird bedeutender Teil der Erde unbewohnbar“

Update vom 5. November 2022, 13:40 Uhr: Er nannte die Folgen des Klimawandels, also Hunger, Extremwetter, Krieg und Krankheiten, einmal die „apokalyptischen Reiter“ – und auch im Zuge der Weltklimakonferenz nimmt Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Professor für Erdsystemwissenschaften an der Universität Potsdam, kein Blatt vor dem Mund. Ebenso wie sein Kollege Stefan Rahmstorf treiben den Klimaforscher rund um die Cop27 jede Menge Sorgen um. Laut der FAZ konstatiert Rockström, dass sich die Erderwärmung auf einem desaströsen Weg.

Annalena Baerbock
Außenministerin Annalena Baerbock redet vorm Beginn der Klimakonferenz Cop27 in Ägypten Klartext. © Christoph Soeder/dpa

Unter anderem spricht der Kilmaforscher aus Potsdam davon, dass im schlimmsten Falle „das Meer um sieben Meter steigen könnte.“ Zudem sagt Rockström: „Wir sind jetzt schon im globalen Mittel bei plus 1,2 Grad, also dem wärmsten Punkt seit der letzten Eiszeit, und wir sehen die Folgen: mehr Dürren, mehr Überschwemmungen, mehr Hitzewellen, neue Krankheitsmuster. Das dürfte sich auf dem Weg zu 2,4 Grad verstärken. Wahrscheinlich wird ein bedeutender Teil der Erde quasi unbewohnbar. Es wird Regionen geben, in denen es zu heiß wird für menschliches Leben.“  Trotzdem warnt der Klimaexperte via FAZ vor Resignation: Wenn Deutschland und die EU es nicht schafften, werde das alle anderen entmutigen.

Treffen der Klimaretter bei Cop27: Forscher warnt vor Ende der Zivilisation

Update vom 5. November 2022, 10:15 Uhr: Der Klimaforscher Stefan Rahmstorf hat anlässlich der Klimakonferenz 2022 der UN (Cop27) in Ägypten dazu aufgefordert, dass Politik und Bevölkerung „sehr rasch das Steuer rumreißen“ müssten, um die Erhitzung der Erde möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Ob das 1,5 Grad-Ziel erreicht werde, „hängt im Wesentlichen von der Politik ab. Der letzte Bericht des Weltklimarats IPCC, der im April erschien, hat ja wieder gezeigt: Es gibt diesen Pfad, das zu schaffen“, sagte Rahmstorf gegenüber tagesschau.de. Dieser Pfad sei aber „wirklich sehr schmal. Und das heißt: Wir müssen sehr rasch das Steuer herumreißen, um diesen Weg einzuschlagen“, so Rahmstorf.

Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgen-Forschung, spricht bei einer Pressekonferenz zur Gesundheitsbedrohung durch fossile Energieträger.
Auf der Klimakonferenz 2022 der UN (Cop27) sprach Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgen-Forschung, darüber, dass die Erderwärmung auf einem desaströsen Weg sei. © Christoph Soeder/dpa

Die Politik reagiere zu langsam auf die globale Erderwärmung, erklärt der Klimaforscher laut tagesschau.de und fordert mit Blick auf die Klimakonferenz Cop27 in Ägpyten, die Anstrengungen zu verdoppeln. Rahmstorf warnt zudem vorm Ende der Zivilisation, sollte es zum Klimakollaps kommen. „Der Mensch wird sicher nicht aussterben, aber das Ende der Zivilisation, wie wir sie kennen, kann ich mir schon vorstellen“, so der Physiker und Ozeanograph vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung laut Tagesspiegel, „ich bin nicht sicher, wie stabil unsere gesellschaftliche Ordnung ist, wenn es in größerem Ausmaß zu Missernten, Hungersnöten und Massenmigration kommt.“

Nächste Klimakonferenz 2022 findet in Ägypten statt: „Im besten Fall wird die Cop27 keine totale Katastrophe“

Erstmeldung vom 04. November 2022: Berlin/Scharm el Scheich – Hitze, Dürre und Erderwärmung: Unbestreitbar schreitet der Klimawandel voran und droht Deutschland teuer zu stehen zu kommen. Bislang ist die Welt weit entfernt von der Erreichung des 1,5-Grad-Zieles. Doch die Klimakonferenz 2022 (Cop27) der Vereinten Nationen (UN) in Ägypten soll jetzt die Kehrtwende bringen. Mit Erfolg? Bereits im Vorfeld des Treffens in Scharm el Scheich schwanken die Prognosen der Experten und Klimaschützer zwischen Hoffen und Bangen.

Cop27 News: Vor der Klimakonferenz 2022 in Ägypten fordert Neubauer mehr Engagement zur Bekämpfung des Klimawandels

So erwartet die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer vom anstehenden Weltklimagipfel in Ägypten kaum Fortschritte im Kampf gegen die Erderhitzung. „Im besten Fall wird es keine totale Katastrophe“, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) und forderte die armen und reichen Länder auf, ihren bisherigen Richtungskampf beim Klimaschutz aufzugeben.

Der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf.
Der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf zeichnet ein düsteres Szenrio. © Ipon/imago

Die Industriestaaten wie Deutschland müssten mit ihrer Politik „auf der COP27 beweisen, dass sie bereit sind, für Klimaschäden in den ärmsten Staaten der Welt finanziell aufzukommen“. Zugleich müsste erreicht werden, so Neubauer, dass auf dem afrikanischen Kontinent nicht in ausländische, fossile Mega-Projekte, sondern in den flächendeckenden Zugang zu erneuerbaren Energien investiert werde.

Wo findet die UN-Klimakonferenz 2022 statt und was für Themen stehen auf der Agenda der Cop27?

Die UN-Klimakonferenz Cop27 begann am Sonntag (6. November 2022). Insgesamt treffen sich Vertreter aus rund 200 Staaten. Die Veranstaltung in Ägypten, genauer in dem Badeort Scharm el Scheich, wird zwei Wochen dauern. Dabei sollen alle Themen für den globalen Klimaschutz angesprochen werden. Im Vordergrund der Agenda steht aber die Frage, wie die Erhitzung der Erde eingedämmt, das 1,5-Grad-Ziel erreicht und Hilfe für ärmere Länder sichergestellt werden kann.

Stellen klare Erwartungen an die Klimakonferenz (Cop27): Klimaaktivistin Luisa Neubauer und Umweltikone Greta Thunberg.
Stellen klare Erwartungen an die Klimakonferenz (Cop27): Klimaaktivistin Luisa Neubauer (links) und Umweltikone Greta Thunberg. ©  Jessica Lichetzk/Yui Mok/Chinaoptix/Uncreded/ap/dpa/Montage

Die Ausgangslage ist alles andere als gut. Bereits im Vorfeld zeichnen Forscherinnen und Forscher ein ernüchterndes Bild. In einem Projekt zur Erderhitzung wurden weltweit mehr als 40 Indikatoren untersucht, die für das Erreichen des 1,5-Grad-Zieles aus dem Pariser Klimaschutzabkommen wichtig sind. Die Indikatoren erfassen sämtliche Bereiche wie beispielsweise Industrie, Umstieg auf E-Autos oder Reduzierung der Fleischproduktion.

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„Die harte Wahrheit ist, dass keiner der 40 von uns bewerteten Indikatoren auf dem Weg zu den Zielen für 2030 ist“, warnte Wissenschaftlerin Kelly Levin laut der Nachrichtenagentur dpa. Leider habe sich die Lage im Vergleich zum vergangenen Jahr eher verschlechtert als verbessert.

UN-Klimagipfel: Nicht unter den Teilnehmern – Umweltikone Greta Thunberg verweigert Anreise zur Cop27 in Ägypten

Einige Klimaaktivisten wenden sich deshalb bereits enttäuscht von der Cop27 ab. So verweigerte Umweltikone Greta Thunberg eine Anreise als Teilnehmer der UN-Klimakonferenz. Einerseits begründete sie ihre Absage mit der komplizierten Anreise, wenn man nicht auf das Flugzeug setzen wolle. Andererseits sieht sie aber auch wenig Bewegung beim Erreichen von den Klimazielen.

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