Bundestagswahl 2021: So lief das Triell der Kanzlerkandidaten bei ProSieben und Sat.1
Das letzte TV Triell vor der Bundestagswahl übertragen die Sender ProSieben und Sat.1. Das verbale Duell von Baerbock, Laschet und Scholz im großen Liveticker.
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 21:45 Uhr: Und das war es auch schon. Alle drei Kanzlerkandidaten halten ein kurzes Abschlussplädoyer, geben jedoch nichts Neues von sich. Und was hat dieser letzte Auftritt im Rahmen des Triells eine Woche vor der Bundestagswahl gebracht? Das wird die nähere Zukunft zeigen. Für immer noch Unentschlossene hält kreiszeitung.de einen Ratgeber zur Bundestagswahl 2021 bereit.
Am liebsten mit den Grünen: Olaf Scholz (SPD) bevorzugt Koalition mit Partei von Annalena Baerbock – Laschet außen vor
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 21:43 Uhr: Dieses Jahr könnte es auf politischer Ebene in Deutschland zu einem Novum kommen. Erstmals wird mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Koalition aus nur zwei Parteien reichen. Annalena Baerbock „schließt unter Demokraten keine Gespräche aus. Und da die CDU für eine Politik von gestern steht, sollte sie am besten in die Opposition gehen“. Laschet wiederum schließt eine Koalition mit der „extremen Linken“ und der AfD aus. Selbiges lässt Olaf Scholz verlauten, auch er schließt eine politische Zusammenarbeit mit der AfD aus. Keinen Hehl macht er wiederum daraus, „dass ich am liebsten mit den Grünen koalieren möchte“.
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 21:39 Uhr: Das finale Triell nähert sich seinem Ende. Nun ist den drei Kanzlerkandidaten die Option gegeben, sich untereinander jeweils eine Frage zu stellen. Die einzige Regel: Nachfragen sind nicht erlaubt. Es geht um das Finanzministerium, um geheime Protokolle, die dem entsprechenden Ausschuss öffentlich gemacht werden sollen. Auch die Razzia im entsprechenden Ministerium kommt natürlich zur Sprache. Es gilt: Ist Geld im (übertragenen Sinne) Spiel, redet Olaf Scholz viel. Er kündigt Aufarbeitungen an und will keinen Streit vom Zaun brechen. Den Diplomatenstatus wahrt der Sozialdemokrat – und verzieht dabei keine Miene.
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 21:33 Uhr: Digitalisierung, der imaginäre Redeball geht an Olaf Scholz. Ein flächendeckendes Angebot hinsichtlich eines gut funktionierenden Mobilfunknetzes sei die große Herausforderung. Selbiges würde aber auch für Breitbandnetze gelten. Nun ist Annalena Baerbock an der Reihe. Sie kritisiert „zu viele bürokratische Auflagen in den Schulen“, die eine schnelle Verbesserung der Situation verhindern würden. „Im Vergleich zu anderen OECD-Staaten stehen wir katastrophal dar“, prangert Baerbock an. Und Armin Laschet? Möchte in dieser Causa auch einiges bewegen – „ein konkretes Datum kann ich aber nicht nennen“.
Keine Eile, Langeweile: Kanzlerkandidaten wollen nichts Falsches sagen – und werben wie erwartet für eigene Partei
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 21:29 Uhr: Auch Annalena Baerbock kann und will nicht leugnen, dass die Zahl von Anschlägen, die Zahl von radikalen Gefährdern angestiegen ist. „Diese müssen ganz klar überwacht werden“, fordert die Grünen-Spitzenkandidatin.
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 21:26 Uhr: Erneutes Zwischenfazit? Niemand der drei will auch nur ein falsches Wort verlieren. Manch einer redet bedächtig, vorsichtig, bloß nicht in die verbalen Fallen der Moderatorinnen reintappen. Nun kommt die Runde auf den vereitelten, mutmaßlichen Anschlag auf eine Synagoge in Halle zu sprechen. Laschet prescht vor und will Netzwerke ausfindig machen, die terroristische Akte planen. Die „terroristische Bedrohung ist die größte. Und Clan-Kriminalität hat sich über Jahre entwickelt“, heißt es von Laschet. Das dürfe jedoch nicht sein, der Staat sei gefordert – „Nulltoleranz“.
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 21:20 Uhr: Jetzt wird es emotional. ProSieben blendet einen Aufruf des Pflegepersonals ein, der im Rahmen des Deutschen Fernsehpreises 2021 vorgetragen wurde. „Ein Hilferuf“, wie es die Moderatorinnen des Triells nennen. Und Olaf Scholz? Zeigt sich beeindruckt von der Wortwahl des Pflegepersonals. Auch der Sozialdemokrat möchte sich dafür einsetzen, dass dieser Beruf „besser bezahlt“ wird. Damit allein sei es jedoch nicht getan. Denn es sei auch wichtig, das Pflegepersonal quantitativ aufzustocken.
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 21:15 Uhr: Laschet redet über die in der Corona-Krise arg gebeutelten Kinder. „Wir müssen uns jetzt wieder den Kindern und Jugendlichen widmen, damit diese unabhängig von ihrer sozialen Herkunft Aufstiegschancen haben“. Ein flammender Appell oder eher ein lauwarmes Lüftchen respektive Versprechen? Das ist an dieser Stelle natürlich nicht zu beantworten – soll dem CDU-Mann nach seinem Gusto aber nochmal reichlich Wählerstimmen einbringen.
Teures Benzin, weniger Fleisch – Frage an Grünen-Kandidatin bringt Annalena Baerbock auf die Palme
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 21:09 Uhr: Teures Benzin, weniger Fleisch – ist grünes Leben anstrengend? Für Baerbock ist das fast schon eine unverschämte Frage. Der Klimaschutz schütze das Leben für die Kinder und Enkelkinder, beharrt sie. Außerdem sichere eine klimaneutrale Industrie die Arbeitsplätze der Zukunft. „Die Märkte der Zukunft sind klimaneutral“. Laschet grätscht rein und wehrt sich gegen zu viele Verbote und Regeln. Vieles könne sich auch über Innovationen regeln lassen – ohne grüne Bevormundung, soll das heißen. Baerbock reicht es: „Ich frage mich, Herr Laschet, was ist eigentlich mit Ihnen los?“ Dann rattert die Grüne herunter, wo überall Verbote etwas gebracht haben. Laschet weiß gar nicht, wie ihm geschieht. Chance auf Gegenrede hat er nicht mehr. Das nächste Thema drängt.
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 21:02 Uhr: Jetzt kommt Baerbock, dessen Wahlkämpfer in Niedersachsen kürzlich Strom verschleuderten. „Die Herren der GroKo haben lange genug geredet“, sagt sie. Es müsse endlich gehandelt werden. Das Pariser Abkommen erreiche man nicht, wenn man nicht schnell genug aus der Kohle aussteige. „Das passt alles vorne und hinten nicht zusammen“. Doch das tue es, wehrt sich Scholz und hält einen Fachvortrag zum Ausbau der Erneuerbaren Energien.
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 20:57 Uhr: Jetzt wird es albern. Moderatorin Zervakis holt ein Mickey-Maus-Heft von 1993 hervor. Darin wurde schon vor Jahrzehnten vor dem Klimawandel gewarnt. Warum ist seit dem in der CDU nicht gehandelt worden? Laschet versucht, gewitzt die Frage zu beantworten. Bereits vor der Veröffentlichung habe Klaus Töpfer als CDU-Umweltminister für das Thema gestritten. Dann sagt er, dass es eine Mammutaufgabe sei, die europa- und weltweit gelöst werden muss. Das dauert halt. Mickey Maus hin oder her.
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 20:53 Uhr: Wenn man schon dabei ist, dann kann man ja gleich beim Lieblingsthema der Grünen weitermachen: Klimaschutz. Die Probleme drängen. Wie kann man die Katastrophe noch aufhalten? Scholz darf als Erster seinen Plan darlegen für eine „klimaneutrale Industrie“, wie er es nennt.
Alle gegen Laschet: Olaf Scholz versteht „Frau Baerbock sehr gut“ – Grüne und SPD bei Hartz IV oft auf einer Wellenlänge
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 20:49 Uhr: Triell? Die Diskussion entwickelt sich munter unter dem Motto: Alle gegen Laschet. Baerbock und Scholz gefallen sich in der Rolle eines Duos. „Ich verstehe Frau Baerbock sehr gut“, sagt Scholz. Die Grüne wirft der CDU vor, sich nicht ausreichend um die Hartz-IV-Familien und speziell um das Schicksal von Kindern in Armut* zu kümmern.
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 20:45 Uhr: Bei den Entlastungs- und Steuerpläne gehen die Meinungen auseinander. Es wird ein wenig hitzig zwischen Baerbock und Laschet. Scholz macht den Moderator und fasst die Diskussion zusammen: SPD und Grüne haben den gleichen Plan für untere und mittlere Einkommen. Die CDU will Reiche entlasten. Ein Vorbote von Rot-Grün? Könnte spannend werden. Doch die Moderatorinnen unterbrechen und gehen zum nächsten Thema: Hartz IV*.
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 20:40 Uhr: Doch was ist mit der Mittelschicht? Auch entlasten. Klar. Scholz und Laschet sind dafür. Doch Baerbock grätscht dazwischen. Die Große Koalition rede seit Jahren darüber. Gehandelt? Fehlanzeige.
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 20:40 Uhr: Jetzt wird es hitzig. Laschet wirft Scholz falsche Versprechen vor. Doch Scholz kontert: „Herr Laschet, ich will nicht in einem Land leben, in dem man nicht von seiner Vollzeitarbeit leben kann“. Seit Jahren kämpfe er für die Erhöhung des Mindestlohns. „Das unterscheidet uns vielleicht, Herr Laschet. Ich nehme das Thema nicht nur im Wahlkampf ernst.“. Au, das saß.
Triell auf ProSieben: Hitzige Diskussion beim Thema Soziale Gerechtigkeit – Olaf Scholz muss sich gegen Vorwürfe wehren
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 20:33 Uhr: Scholz wehrt sich gegen den Vorwurf, keine Ahnung von den Sorgen und Nöten der Geringverdiener zu haben. Er verweist auf seine frühere Arbeit als Fachanwalt. Zugleich besteht er auf einen Mindestlohn von zwölf Euro. Baerbock stimmt zu. Nur Laschet, der Sohn einer Bergarbeiter-Familie ist, wehrt sich. Grundsätzlich wünsche er sich höhere Löhne, aber das sei Sache der unabhängigen Tarifkommission.
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 20:26 Uhr: Das erste Thema ist gesetzt: Soziale Gerechtigkeit. Verstehen die Kandidaten eigentlich noch die reale Welt? Ein Einspieler schildert das harte Leben einer Tankstellen-Mitarbeiterin. Was sagt Scholz ihr, der selber vor fünf Monaten sagte: „Ja, ich gelte als reich.“
Update, vom Sonntag, 19. September 2021, 20:22 Uhr: Die Kandidaten sollen ohne „Blaba“ sagen, warum sie gewählt werden wollen. Scholz ist als Erster dran. Sein Versprechen: Mehr Respekt, faire Löhne, den Mindestlohn. Laschet will weniger Belastungen für alle, eine klimaneutrale Industrie und innere Sicherheit. Baerbock will Klimaschutz und Familien stärken.
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 20:18 Uhr: ProSieben blendet die Umfragen ein: Scholz vorne. Laschet dahinter. Dann kommt Baerbock. Sie stellen sich den Fragen der beiden Moderatorinnen. „Das Triell, auf das es jetzt ankommt“, sagt Claudia von Brauchitsch. Denn noch immer sind 40 Prozent unentschlossen. Was macht den Urnengang zu schwierig? Die Kandidaten sollen sich erklären.
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 20.15 Uhr: Jetzt geht es los. Die Themen: Klimawandel, Corona, Digitalisierung und Zuwanderung.
YouTuber Rezo holt zum Rundumschlag aus: Abrechnung mit deutscher Politik
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 19:40 Uhr: Rund eine Woche vor der Bundestagswahl und vor dem Triell heute auf ProSieben und Sat.1 hat sich der Youtuber Rezo noch einmal mit einem Video zu Wort gemeldet und die Korruption in der Politik scharf verteufelt. In einem rund 43 Minuten langen Video holt Rezo die Vorschlaghammer raus und rechnet unter anderem den von einzelnen Unionspolitikern angebahnten Geschäften bei der Beschaffung von Corona-Schutzmasken ab. Auch hohe Parteispenden von großen Unternehmen und Einflussnahmen von Lobbyisten auf Gesetze prangert Rezo an.

Der Mann mit dem markanten blauen Haarschopf war 2019 einem breiten Publikum bekannt geworden, als er mit dem Video „Zerstörung der CDU“ viel Aufmerksamkeit erregt hatte – damals kurz vor der Europawahl. Sein neues Video lehnt sich zumindest dem Titel nach daran an: „Zerstörung FINALE: Korruption“ von Rezo. Die konkreten Beispiele, an denen Rezo sich dabei abarbeitet, sind im Wesentlichen bereits bekannt.
Der Youtuber beklagt ein „Versagen“ staatlicher Kontrollinstanzen und zu lasche Transparenzregeln. Als Parteien, die ausweislich ihrer Wahlprogramme am meisten gegen Korruption und Lobbyismus tun wollten, nennt er Grüne, die zum Beispiel von einem niederländischen Millionär eine Rekordspende erhielten, und Linke, mit Abstrichen auch die SPD.
Vor Triell heute bei ProSieben und Sat.1: Youtuber Rezo greift Grüne, Linke und mit Abstrichen auch die SPD an
Dem SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz macht Rezo Vorwürfe wegen seines Agierens im Skandal um den Milliardenbetrug bei Wirecard und in der sogenannten Cum-Ex-Affäre. Scholz hatte Vorwürfe stets bestritten. Im Cum-Ex-Skandal hatte er in einem Untersuchungsausschuss der Hamburger Bürgerschaft jeglichen Verdacht zurückgewiesen, als Hamburger Bürgermeister Einfluss auf die steuerliche Behandlung der in den Skandal verwickelten Warburg Bank genommen zu haben.
Am Ende des Videos, das bis Sonntagmittag fast eine Million Aufrufe hatte, betont der Youtuber, keine mögliche Koalition werde bei dem Thema einen „krassen Wandel“ nach sich ziehen. Es könne aber gute Fortschritte geben. „Deshalb: Geht wählen. Verschwendet Eure Stimme nicht. Geht alle wählen. Wer nicht wählen geht, kann auch nicht erwarten, dass sich was ändert.“
Vor Bundestagswahl-Triell: Grünen-Parteitag in Berlin – Spitzenkandidatin Annalena Baerbock wirbt für grundlegenden Politikwechsel
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 17:05 Uhr: Eine Woche vor der Bundestagswahl und nur wenige Stunden vor dem letzten TV Triell heute, das auf ProSieben gezeigt wird, wirbt Annalena Baerbock (Grüne) für einen grundlegenden Politikwechsel.
„In unserem Land steckt so viel mehr, schlagen wir ein neues Kapitel auf“, rief Baerbock den Delegierten auf einem Parteitag der Grünen am Sonntag, 19. September, in Berlin vor dem Bundestagswahl-Triell zu. Die Spitzenkandidatin ihrer Partei wies explizit darauf hin, dass noch immer 20 Millionen der Wahlberechtigten unentschlossen seien.
Deshalb werde in der verbleibenden Woche mit allem gekämpft, „was wir haben. Und ja, wir brauchen noch deutlich mehr Stimmen für einen echten Aufbruch“, wird Baerbock von der dpa zitiert. Co-Parteichef Robert Habeck nutze den Grünen-Parteitag zu einer Generalabrechnung mit der deutschen Politik sowie dem Wahlkampf an sich, obwohl die Grünen derzeit mit Mordaufrufen zu kämpfen haben, die der „III. Weg“ auf Wahlplakaten verewigt hat.
Vor drittem TV-Triell: „Dämliche, dumme Debatten“ – Grünen-Co-Parteichef Robert Habeck kritisiert politische Diskussionkultur
„Wir sind steckengeblieben in dämlichen, in dummen Debatten, die von den politischen Mitbewerbern immer wieder hochgezogen wurden und die eigentliche Diskussion verstellt haben“, hieß es von Habeck vor dem dritten TV-Triell. Grundsätzlich kritisiert der Grünen-Politiker, dass die eigentlichen, gegenwärtigen Herausforderungen der Gesellschaft nicht diskutiert worden seien. Diese Kritik passt auch ins Bild, da da beim dritten Triell auf ProSieben wohl wieder die alten Themen erneut durchgekaut werden und somit irgendwie überflüssig für die Bundestagswahl am 26. September 2021 erscheint.

Im Speziellen ist es die deutsche Klimapolitik, an der sich Habeck abarbeitet: „Wir waren [...] an einem Punkt, wo der Wahlkampf die Chance hatte, eine neue Zeit zu prägen, eine neue Diskussion zu prägen. Stattdessen wurden Popänze aufgebaut. Diese „Schreckensgestalten“ sollten verhindern, dass ein Wettbewerb um die zukünftige Gestaltung des Landes beginnt.
Update vom Sonntag, 19. September 2021, 15:35 Uhr: Nur noch wenige Stunden bis zum letzten TV Triell vor der Bundestagswahl auf ProSieben und Sat.1. Die Kandidaten Annalena Baerbock (Grüne), Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) treffen zum finalen Rede-Duell aufeinander. Vorab fordert Janine Wissler, Co-Chefin der Linken und Spitzenkandidatin, dass SPD und Grüne offen für eine linke Koalition nach der Bundestagswahl sein sollten.
Fernsehsendung: | Das TV-Triell |
Sender: | Pro7 und Sat1 |
Sendezeit: | Sonntag, 19. September, um 20.15 Uhr |
Moderatoren | Linda Zervakis und Claudia von Brauchitsch |
Linken-Politikerin nimmt Annalena Baerbock (Grüne) und Olaf Scholz (SPD) in die Pflicht – „Kompromisse nach links oder rechts“
„SPD und Grüne müssen überlegen, wie ernst ihnen ihr eigenes Wahlprogramm ist“, heißt es von Wissler gegenüber „watson“. „Es ist ja klar, dass es zwischen uns große Unterschiede gibt, aber die gibt es zwischen dem SPD-Wahlprogramm und dem Wahlprogramm der Grünen sowie zwischen dem Wahlprogramm der Union und dem FDP-Wahlprogramm auch, wenn man sich die Programme anschaut“, wird die Linken-Politikerin zitiert.
Es sei nun an den Kanzlerkandidaten Olaf Scholz und Annalena Baerbock, sich zu überlegen, „ob sie lieber Kompromisse nach rechts machen als nach links“. Das große Problem: sowohl Grüne als auch SPD äußern Kritik an der außenpolitischen Position der Linken gegenüber Russland.

Darauf weiß Wissler einzugehen: „Ich habe überhaupt keine Sympathien für den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Ich kritisiere, wie Putin mit der Opposition umgeht, dass er rechtsradikale Parteien in Europa unterstützt hat und dass Russland die Krim annektiert hat“.
Vor drittem Triell mit Baerbock, Laschet und Scholz: Interne Grabenkämpfe innerhalb der Linken-Partei führt zu geringen Umfragewerten
Vor dem dritten Triell mit Baerbock, Laschet und Scholz liegt die Linke in aktuellen Umfragen derzeit bei rund sechs Prozent. Dies begründet Wissler nicht zuletzt mit den internen Grabenkämpfen innerhalb der Partei. „Der eine oder andere öffentliche Streit war sicher nicht hilfreich und hat von unseren inhaltlichen Forderungen abgelenkt“.
Nun sei ihre Partei in der Pflicht, wieder mehr herauszustellen, wofür die Linke eigentlich steht – und was letztendlich politisch durchgesetzt werden soll. Dementsprechend formuliert Janine Wissler im Hinblick auf das Wahlprogramm der Linken folgende Aussage: „Wir freuen uns über jeden Wähler und jede Wählerin und wollen insbesondere die Leute mobilisieren, die schon mal die Linke gewählt haben. Bei der Bundestagswahl 2017 waren das 9,2 Prozent. Ich habe nicht den Eindruck, dass massenhaft Wählerinnen und Wähler von uns zur AfD gegangen sind“.
Erstmeldung, 18. September 2021 um 17:00 Uhr: Berlin – Wer stielt wem beim TV-Triell auf ProSieben und Sat.1 die Show? Nach dem Wettstreit bei den öffentlich-rechtlichen Sendern folgt nun das dritte Triell der Kanzlerkandidaten auf den Sendern Pro7 und Sat1. Die Kandidaten Annalena Baerbock (Grüne), Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) werden wieder um die Gunst der Bürgerinnen und Bürger sowie letzte Wählerstimmen streiten. Nach seinem denkwürdigen Auftritt bei Late Night Berlin wird Armin Laschet nun zum zweiten Mal in dieser Woche bei dem Fernsehsender Pro7 zu sehen sein. Olaf Scholz war ebenfalls in der Show aufgetreten.
Das Triell: zweiter Auftritt für Laschet bei ProSieben
Es war eigentlich eine unschuldige Kulisse: Armin Laschet (CDU) saß zusammen mit zwei Kindermoderatoren in einem Zirkuszelt und wollte mit ihnen über seine Politik reden. Was er nicht ahnen konnte: Die Interviewer waren bestens auf die Sendung vorbereitet und erhielten während der Aufnahmen Regieanweisungen von langjährigen Redaktionsprofis. So entwickelte sich das anfangs kindlich-naive Format schnell zur politischen Falle. Der Kanzlerkandidat der Union wurde sichtlich in die Enge gedrängt und zeigte sich nicht unbedingt von seiner sympathischen Seite.
Als es um die Causa Hans-Georg Maaßen ging, rang er sichtlich mit der Fassung: Der Mund wurde zum schmalen Schlitz und mit der Zunge fuhr er über die Lippen. Auf Nachfrage stellte ProSieben klar, dass die beiden Nachwuchsjournalisten selbstverständlich vor, während und nach ihren Interviews redaktionell betreut wurden.
Nun also die Rückkehr zum Fernsehsender: Am Sonntagabend muss Laschet sich wieder mit seinen direkten Rivalen ums Kanzleramt auseinandersetzen. Ob der amtierende Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens und CDU-Chef dann auch wieder Fassung verlieren könnte, steht derweil in den Sternen, aber auszuschließen ist es nach den vergangenen Fernsehauftritten auch nicht.
Das Triell bei ProSieben/Sat1: Sendetermin
Das letzte Triell mit den Kanzlerkandidaten Annalena Baerbock (Grüne), Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) findet am Sonntag vor den Bundestagswahlen statt. Am 19. September ab 20.15 Uhr geht es in der Sendung wieder um die politischen Themen des laufenden Wahlkampfes und die Ziele, die die Politiker in der Zeit nach der Wahl umsetzen wollen.

Zu sehen ist das Triell bei den Fernsehsendern ProSieben und Sat1. Ob es eine Wiederholung des Triells von den Kanzlerkandidaten geben wird, ist bisher nicht bekannt. Die aktuellen Wahlumfragen verändern sich in den vergangenen Tagen nur noch geringfügig. Die SPD führt weiterhin vor der Union und den Grünen.
TV Triell auf Pro7/Sat1: Claudia von Brauchitsch zu CDU-nah
Das Triell auf Pro7/Sat1 moderieren Linda Zervakis und Claudia von Brauchitsch. Zervakis war Nachrichtensprecherin und bis 2021 Moderatorin der „Tagesschau“. Danach wechselte sie zu ProSieben und ist dort unter anderem für die Sendung „Zervakis und Opdenhövel. Live“ auf den flimmernden Schirmen zu sehen. Claudia von Brauchitsch ist seit 2000 Redakteurin und Moderatorin bei N24. Darüber hinaus führte sie durch weitere Sendungen der Mediengruppe. Seit 2019 ist sie auch für die Magazinsendung „Akte“ zuständig.
Im Vorfeld des Triells sorgte bereits eine Kontroverse um von Brauchitsch für Aufregung: Sie sei befangen, weil sie schon Veranstaltungen für die CDU moderierte. Wie mehrere Medien berichten, habe sie von 2010 bis 2018 als Redakteurin und Moderatorin für den Partei-Sender „CDU.TV“ gearbeitet. Auch auf Wahlkampfveranstaltungen und CDU-Konferenzen moderierte sie. Mit Bundeskanzlerin Angela Merkel führte sie zudem ein „persönliches“ Interview. Ein Vorteil für Laschet? Vielleicht. Aber aufgrund der vergangenen TV-Auftritte vielleicht weniger, als man zu Beginn denken möge. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.