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Baerbock gesteht Fehler: Grüne will raus aus dem „Schützengraben“

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Von: Jens Kiffmeier

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Erst der Ärger um das Buch, dann der Zoff mit der CDU: Auf Annalena Baerbock prasselt viel Kritik ein. Doch jetzt hat die Grüne verbale Abrüstung betrieben.

Berlin – Nach dem Dauerstreit in der Plagiatsaffäre will Annalena Baerbock (Grüne) die Wogen jetzt wieder glätten. Die Kanzlerkandidatin gestand in der Auseinandersetzung um abgeschriebene Passagen in ihrem Buch Fehler ein. „Ich nehme die Kritik durchaus ernst“, sagte die Parteichefin in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Sie habe bewusst auf öffentlich zugängliche Fakten zurückgegriffen. Doch rückblickend sei es sicherlich besser gewesen, wenn sie mit einem Quellenverzeichnis gearbeitet hätte. Zugleich bemühte sie sich, um einen versöhnlichen Ton im Wahlkampf mit der Union.

Deutsche Politikerin:Annalena Charlotte Alma Baerbock (Grüne)
Geboren:15. Dezember 1980 in Hannover
Privat:verheiratet, zwei Kinder, wohnhaft in Potsdam
Aktuelle Ämter:Bundesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete

Baerbock will im September 2021 bei der Bundestagswahl Nachfolgerin von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) werden – als erste Grüne und als jüngste Bewerberin in der Geschichte der Bundesrepublik. Jedoch war die 40-Jährige in den vergangenen Tagen zunehmend unter Erklärungsdruck geraten, nachdem Plagiatsjäger in ihrem Buch „Jetzt. Wie wir unser Land verändern wollen“ mehrere abgeschriebene Passagen entdeckt hatten.

Annalena Baerbock (Grüne): Kanzlerkandidat übt Selbstkritik wegen abgeschriebenem Buch

In der Folge war eine Schlammschlacht zwischen Grünen und CDU hochgekocht. Während die Öko-Partei hinter der Aktion konservative Kreise vermutete und von „Rufmord“ sprach, philosophierten Unionsanhänger über Verschwörungstheoretikern in den grünen Reihen – mitunter nahm der Streit Ausmaße wie in alten Lagerwahlkampfzeiten an, als nämlich der grüne Fraktionsvize Oliver Krischer dem NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet per Twitter vorwarf, mitverantwortlich für den Tod von 50 Menschen bei den kanadischen Waldbränden zu sein.

Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (Grüne) steht vor einer grünen Plakatwand und schaut enttäuscht.
Zeigt sich zerknirscht: Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (Grüne). © Bernd von Jutrczenka/dpa

Baerbock selber ist der von ihr angestachelte Streit ein Dorn im Auge. Jahrelang hatte sie nach der Machtübernahme mit Co-Parteichef Robert Habeck dafür gekämpft, die alten Grabenkämpfen und das traditionelle Freund-Feind-Bild zu überwinden. Ihr Ziel: Die Grünen fit für Regierungsverantwortung machen und Bündnisse jenseits der SPD zu erschließen. Bis zu den vielen Ungeschicklichkeiten, die sich Baerbock zuletzt auch bei ihrem geschönten Lebenslauf und bei der verspäteten Meldung ihrer Nebeneinkünfte geleistet hatte, sah es dafür auch ganz gut aus. Doch dann folgte der Umfrageabsturz.

Nun will Baerbock zurück in die Erfolgsspur. Sie habe jahrelang mit Habeck „intensiv daran gearbeitet, über eine andere Ansprache und Haltung Gräben zu überwinden“, sagte sie der SZ. Doch in einem harten Wahlkampf gebe es persönliche Anfeindungen. Das sei nicht spurlos an ihr vorbeigegangen. Deshalb sei auch sie „kurz in alte Schützengräben gerutscht“, gab die Kanzlerkandidatin zu. Doch sie versprach Besserung. Fortan sollten wieder die großen Zukunftsfragen diskutiert werden, und zwar „hart in der Sache, aber fair im Ton und offen für Argumente“.

Wahl 2021: Keine News der Bundestagswahl und Kommunalwahl in Niedersachsen verpassen

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