1. Startseite
  2. Politik

Für Angriffe in Berlin und London: Putin-Propagandist fordert Wagner-Ableger

Erstellt:

Kommentare

In einer TV-Sendung hat Putin-Propagandist Solowjow mehr Söldnertruppen wie Wagner gefordert. Das Ziel: Angriffe auf Städte wie Berlin und London.

Frankfurt – In einer russischen Propagandasendung hat Wladimir Putins Top-Propagandist Wladimir Solowjow angeregt, dass mehr private militärische Gruppierungen ähnlich der Wagner-Gruppe ins Leben gerufen werden sollten. Ein Ausschnitt der Sendung ist auf Twitter zu finden. Nach Vorstellung von Solowjow sollten diese Gruppierungen in Städten wie Berlin oder London zum Einsatz kommen und von dort aus Angriffe durchführen. Diese könnten dann eigenständig agieren, ohne dass Russland mit diesen in Verbindung gebracht werden könnte, so Solowjow.

„Wir sind nicht involviert. Wir? Wir wissen nicht, wer in Berlin einmarschiert ist. Wir wissen nicht, wer London getroffen hat. Das waren bestimmt Musikanten. Es war Mussorgsky, militärische Gruppierungen von Mussorgsky, die Berlin zerstört haben. Wir wissen überhaupt nicht, wer diese Leute sind. Sie gehören zu Russland? Hör auf! Natürlich nicht“, sagt Solowjow in der Sendung.

Diese militärischen Gruppierungen würden nach Vorstellung von Solowjow in die Hauptstädte „dieser verfluchten Nazi-Staaten“ kommen, weil diese keine Armee hätten. Während Solowjow von internationalen Wagner-Ablegern träumt, steht Wagner-Chef Prigoschin derzeit im Konflikt mit Wladimir Putin. Der russische Präsident soll die Wagner-Söldner zum Sterben nach Bachmut geschickt haben.

Propagandist und Moderator Wladimir Solowjow
Propagandist und Moderator Wladimir Solowjow © IMAGO/ITAR-TASS

Solowjow: Wagner-ähnliche Söldnertruppen sollen in Tarnklamotten und zu Musik durch London laufen

„Weil alles, was sie an Vorräten hatten, für die Kämpfer gedacht war, die sie in die Ukraine geschickt haben“, führt Solowjow seinen Gedankengang weiter aus. Und hat auch schon gleich ein paar Namensvorschläge für diese Gruppierungen parat: die „Freundschaft unter Menschen“-Gruppierung oder die „Rachmaninow“-Gruppierung, vermutlich in Anlehnung an den russischen Komponisten, Pianisten und Dirigenten Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow. Diese würden nach Vorstellung von Solowjow irgendwo anders registriert werden, zum Beispiel in den Bahamas. In einer küstennahen Zone. „Sieht das nicht nach einer schrägen Idee aus?“, fragt Solowjow sein Publikum, um im Anschluss noch einen draufzusetzen.

„Lasst sie Angst haben, die Bastarde. Denkt ihr, wir sind wild, frostgeschädigt? Ja! Wir sind so frostgeschädigt, dass wir nackt am Nordpol herumrennen, ohne zu frieren. Und wir werden durch London laufen, nicht nackt, aber in Tarnklamotten und zu Musik. Und ihr Bastarde werdet diese Musik nicht lieben!“

Solowjows martialische Fantasien stoßen in den Kommentaren allerdings eher auf Belustigung. „Sie (russische Propagandisten, Anm. d. Red.) sollten Fantasygeschichten schreiben, sie würden eine Menge Geld damit verdienen“, schreibt ein Nutzer. „Ist er betrunken oder high?“, fragt ein anderer. Und ein weiterer Kommentator fragt sich, wie die Gruppierungen, „von denen niemand wissen soll, wer sie sind“, in die Städte geschleust werden sollen, wenn Solowjow seinen Plan für die ganze Welt öffentlich im Fernsehen überträgt. (Niklas Müller)

Auch interessant

Kommentare