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Angriffe auf Stahlwerk: Womöglich will Putin Mariupol bis zum 9. Mai erobern

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Von: Felix Busjaeger

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Azovstal ist die letzte Bastion der Verteidiger in Mariupol, doch das Stahlwerk steht weiter im Zentrum der russischen Angriffe. Ein Grund: der 9. Mai.

Mariupol – Das Stahlwerk in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol steht seit Tagen im Zentrum der russischen Angriffe, die das Ziel verfolgen, die Stadt unter russischer Besetzung zu stellen. Während die Regierung von Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitagvormittag mitteilte, dass es im Zuge der jüngsten Evakuierung des Stahlwerks Azovstal gelungen war, bisher 500 Zivilisten zu evakuieren, sollen sich weiterhin Asow-Kämpfer auf dem Gelände aufhalten und den Belagerern Widerstand leisten. Bisher konnte das Stahlwerk von Mariupol nicht eingenommen werden – westliche Geheimdienste sehen zudem eine große Gefahr für die russische Armee.

Stahlwerk in Mariupol: Putin will wohl Azovstal bis zum 9. Mai einnehmen

Bei einem möglichen Sturm das Azovstal-Werk in der schwer zerstörten Hafenstadt rechnen britische Geheimdienstexperten mit schweren Verlusten auf russischer Seite. Dass der Politik-Apparat von Wladimir Putin in den vergangenen Tagen seine Angriffe auf das Gebiet verstärkt, hat, laut einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums von Freitag, insbesondere einen Grund: Das Stahlwerk Azovstal in Mariupol ist die letzte Stellung der Verteidiger und Russland könnte versuche, diese bis zur Siegesfeier am 9. Mai einzunehmen.

Rauch steigt am 05. Mai aus dem Stahlwerk Azovstal in Mariupol auf. Die Stadt ist im Ukraine-Krieg hart umkämpft.
Rauch steigt am 05. Mai aus dem Stahlwerk Azovstal in Mariupol auf. Die Stadt ist im Ukraine-Krieg hart umkämpft. © Uncredited/dpa/AP

Während weiterhin unklar ist, ob es am 9. Mai zu einer Generalmobilmachung in Russland kommt, die den Verlauf des Ukraine-Kriegs nachhaltig verändern könnte, steigen die Verluste auf russischer Seite weiter. Dabei ist besonders auffällig, dass ethnische Minderheiten von Wladimir Putin vorrangig in den Kampf geschickt werden. Hintergrund könnte sein, dass die Aussicht auf eine gute Bezahlung die jungen Männer in den Krieg lockt.

Stahlwerk in Mariupol: Angriffe bringen hohe Verluste für Russland

Der 9. Mai, auch Tag des Sieges genannt, stellt in Russland einen wichtigen Nationalfeiertag dar. Im Westen wird derzeit vermutet, dass sich Russlands Präsident Wladimir Putin, der womöglich krank ist, für den Jahrestag des Siegs über das nationalsozialistische Deutschland einen symbolischen Erfolg in der Ukraine wünsche. Laut britischer Einschätzung müsse sich Russland diesen allerdings bei einer Eroberung des Stahlwerks in Mariupol mit hohen Verlusten an Soldaten, Material und Munition schwer erkaufen. Zuvor stand auch das Theater in Mariupol im Fokus russischer Angriffe.

Der Jahrestag rückt immer näher. Doch in der Ukraine besteht weiter die Hoffnung, dass weitere Evakuierungen von Zivilisten aus dem Stahlwerk in Mariupol möglich sein werden. Dort warten nach ukrainischen Angaben noch rund 200 Zivilisten auf eine Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen. Die bisherigen Evakuierungen aus Azovstal fanden unter Vermittlung der Vereinten Nationen und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz statt.

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