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Nach Corona: Weckruf für das Verdener Party-Volk

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Von: Ronald Klee

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Drei Leute stehen an einer Säule, an der ein Plakat hängt.
Wollen das Party-Volk aus dem Dornröschen-Schlaf wecken: Silvia Voige, Dennis Meinken und Andrea Päffgen im Kleinen Saal der Verdener Stadthalle. © Klee

Verden/Achim – Die 90er liegen gefühlt gar nicht so weit zurück. Was sie entrückt, sind weniger die drei Jahrzehnte als die drei Jahre seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Während alles eher langsam wieder aus dem Dornröschenschlaf zu erwachen scheint, liegt das Partyvolk, so scheint es, noch im Tiefschlaf. Mit einem Weckruf wollen Silvia Voige und Andrea Päffgen von der Stadthallenleitung in Verden und DJ Dennis Meinken das jetzt ändern.

Mit der Aufforderung „Never stop that feeling“ wollen sie in der ersten Party nach der Pandemie am Sonnabend, 4. März, die 90er-Jahre aufleben lassen.

„90er, die Musik, die Mode und die Stimmung zieht die jungen Leute ebenso an wie die älteren“, sind die drei „Party-Macher“ überzeugt. „Das geht für jedes Alter, von 18 bis über 60“, weiß Dennis Meinken aus Erfahrung noch vor Corona. Was das Virus verändert hat, merken die Veranstalter jetzt, wo wieder alles möglich scheint. Die Welt ist eine andere geworden, das Publikum ist anders. „Die Leute sind immer noch vorsichtig, Karten zu kaufen“, hat Stadthallenleiterin Silvia Voige beobachtet. Als Ende des Jahres Erkältungen grassierten, seien spürbar weniger Tickets für die Veranstaltungen in der Stadthalle im Vorverkauf weggegangen als sonst. „Eintrittskarten sind beliebt vor Weihnachten als Geschenk“, berichtet sie im Pressegespräch. Wenn in früheren Jahren schon nach einer Zeitungsanzeige die halbe Veranstaltung ausverkauft war, gingen zuletzt gerade mal 100 Karten weg. Gund ist nach Voiges Vermutung die Angst, dass eine Ansteckung den Besuch in der Stadthalle verhindern könnte: „Die Leute sind vorsichtiger beim Kauf von Eintrittskarten und bei manchen kommt der Sparzwang als Auswirkung des Kriegs in der Ukraine hinzu.“

Keine guten Zeiten für Veranstalter also und so hat Silvia Voige lange zurückgeschreckt, eine der früher so beliebten Partys in der Stadthalle zu organisieren.

Zugleich konnten die Veranstalter aber auch am Rande von Veranstaltungen, Theater, Konzert oder Comedy auch feststellen, dass die Leute, die kamen, das Programm gut gelaunt und positiv aufgenommen haben. „Die Besucher haben sich spürbar gefreut“, sind Voige und Meinken sicher.

Einig sind die beiden Veranstalter aber auch, dass die Corona-Pause ihnen zugesetzt hat. „Bei aller Freude, jetzt wieder loslegen zu können, merken wir plötzlich, dass die Routine verloren gegangen ist“, sagt Meinken. Der DJ hat natürlich nicht vergessen, wie man Platten auflegt, aber so mancher Handgriff, mancher Ablauf wirke plötzlich ungewohnt. Und genau so eine Corona-Schlacke hätten Mitarbeiter empfunden, berichtet Voige, die in der den Pausen den Sekt einschenken und die Besucher bewirten.

Die Partner bringen allerdings auch schon einen reichen Erfahrungsschatz aus früheren gemeinsamen Veranstaltungen mit. „Wir bringen unsere jeweilige Expertise mit ein: k-roof mit Musik, Security und Technik und wir mit dem Raum und der Gastronomie“, erklärt Andrea Päffgen die Zusammenarbeit.

Deshalb hatten die beiden auch zurückgeschreckt, sich eine Party-Veranstaltung vorzunehmen. „Erstmal das normale Geschäft, das wir sicher durchführen können“, erklärt die Stadthallenleiterin ihr Prinzip. Jetzt meint sie aber, dass es wieder gehen wird, und hat die Zusammenarbeit mit dem DJ-Team von k-roof wieder aufgenommen. Für Dennis Meinken, der auch in der Vergangenheit schon fest zum Team vom Achimer Kasch gehört hat, ist die 90er-Jahre-Party in Verden zugleich ein Stück Generalprobe, weil er sich auch bald an etwas Ähnliches im Nordkreis heranmachen möchte.

Das mit der 90ern meinen die beiden Party-Macher übrigens ganz ernst. „Wenn man zurück an die 90er Jahre denkt, dann erinnert man sich an den Gameboy oder die erste Nintendo-Konsole, an Snake auf dem Handy, Tamagotchis, Super-Mario und Diddl-Mäuse oder Trolle mit farbigen Haaren“, gerät der DJ selbst ins Schwärmen. „Und wer zur Party selbst im motto-gerechten Outfit kommt, darf mit einem Freigetränk rechnen“, verspricht Silvia Voige.

Die knallbunten Technohosen, der Grunge-Look oder was sonst so 90er ist, dürfen die Party-Gänger ab 18 Jahre dann auf der Tanzfläche im kleinen Saal präsentieren. Für den Start sollte es nicht zu weitläufig werden. Die beiden Veranstalter hatten eher etwas Kuscheliges im Sinn. „Clubatmosphäre“ nennen sie es. Im Foyer soll es dann gastronomisch ganz um das Wohl der Feiernden gehen. 300 bis 350 Leute, es dürfen aber auch etwas mehr sein. Meinken, Päffgen und Voige erwarten ein Party-Volk, das durchschnittlich zwischen 25 und 60 Jahre alt ist. Und für die will Meinken auch eine lange Party-Nacht lang auflegen.

Von Ronald Klee

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