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Album fertig, aber vielleicht der letzte gemeinsame Auftritt

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Von: Katrin Preuß

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Mann am Klavier.
Jacek Wohlers am Klavier. © Preuß, Katrin

Die Verdenerin Insa Ommen und Band musizieren am 19. März im Schloss Etelsen

Verden – Große Freude, riesiger Stolz: Jacek Wohlers quillt es aus allen Poren. Das Album ist fertig, 14 Songs, eine Art „Best of“ aus den beiden Musicals „Mein Herz“ und „Mein Herz 2.0“. Am 19. März wird es im Rahmen eines Konzertes im Schloss Etelsen vorgestellt. Vielleicht eine der letzten Möglichkeiten, die Musiker, die hinter der CD stehen, gemeinsam auf der Bühne zu erleben.

Die meisten der Songs hat der Verdener Pianist Jacek Wohlers gemeinsam mit Sängerin Insa Ommen geschrieben. Von leichter Hand. So klingen sie jedenfalls. Eingespielt wurden die Lieder zusammen mit der Band, Axel Hartig am Bass und Ralf Jackowski am Schlagzeug.

Mann am Schlagzeug.
Ralf Jackowski am Schlagzeug. © Privat

Es sind eingängige Melodien, mit Klavier, Bass und Schlagzeug zurückhaltend instrumentiert, getragen von der hellen, ausdrucksstarken Stimme der erst 20 Jahre alten Insa Ommen. Überwiegend sind es gefühlvolle Pop-Balladen, gerne überraschen die Musiker den Hörer dann aber auch mal mit Swing, Reggae oder Tango-Rhythmen.

„Die Lieder sind gereift“, sagt Jacek Wohlers lächelnd über die Produktion. Er hat viel Zeit in die Bearbeitung der Aufnahmen gesteckt, hat hier noch einen Song um den Chorgesang von Johana Klaas ergänzt und da noch Klänge des Gitarristen Bernd Wohlfahrt eingefügt. Aber es sei nichts „glattgebügelt“ worden, betont der Musiker.

Soll heißen: Die Möglichkeiten, die die Technik heute bietet, seien lediglich genutzt worden, um das Klangbild zu verbessern. Wichtig war dem Quartett aber stets, dass die Aufnahmen natürlich, authentisch bleiben. Jacek Wohlers beschreibt es so: „Wenn du die Augen zumachst und das anhörst, dann bis du in einem Live-Konzert.“

Der Verdener schwärmt von der großartigen Zusammenarbeit innerhalb der Band. Mit Insa Ommen – „ein sehr talentierter Mensch“. Aus ihrer Feder stammt auch ein Großteil der Texte.

Mit Bassist Axel Hartig und mit Schlagzeuger Ralf Jackowski. „Tolle Musiker“, sagt Wohlers über die beiden. „Wir kennen uns schon lange, haben schon oft zusammengespielt.“ Daraus habe sich „eine sehr positive Chemie“ entwickelt.

Fotos, entstanden an den drei Aufnahmetagen im Studio von D Room in Gehrden bei Hannover, spiegeln das wieder. Das Mienenspiel der Band-Mitglieder reicht von hoch konzentriert bis beseelt, begleitet von einem Lächeln. Musik machen, das macht offenbar Freude. Und genau die sollen auch die Zuhörer empfinden.

Entstanden sind die Lieder in der Corona-Zeit, zunächst aus einer Laune heraus, als eine Art musikalischer Dialog zwischen Klavierlehrer Jacek und Schülerin Insa. Es wurden immer mehr Songs. Die ursprüngliche Spielerei entwickelte sich zum geförderten Projekt, „Stations of hope“, das erfahrene Musik-Profis und Neueinsteiger zusammenbrachte, ihnen Arbeit gab in arbeitsarmen Monaten.

Frau am Mikrofon.
Insa Ommen am Mikrofon. © Preuß, Katrin

Die beiden Musical-Versionen folgten, dazu ein Konzert im Schloss Etelsen. Das sollte es dann gewesen sein? „Wir wissen inzwischen, es gefällt den Leuten sehr gut“, sagt Jacek Wohlers selbstbewusst über die Songs. Damit auf Tour zu gehen, ist zeitlich schwierig, zumal Insa Ommen nun in Berlin an der Universität der Künste studiert – Show und Musical. Jedes Jahr würden dort nur zehn neue Studenten angenommen, verrät Wohlers und es blitzt dabei der Stolz des Lehrers durch. „Insa hat sich auf Profi-Niveau hochgearbeitet“, sagt er voller Anerkennung über seine ehemalige Schülerin.

Die Lieder auf eine CD zu pressen, war also logisch. Und eine Herzensangelegenheit. „Es sind Lieder und Inhalte, bei denen ich sagen würde: Ja, das sind meine Herzensdinge“, erklärt der Verdener. „Und Insa würde das auch sagen“, ist er sicher. „Musik ist dazu da, dir etwas zu geben, das dich nicht niederschmettert“, stellt der 50-Jährige fest.

„Je persönlicher es wird, umso authentischer wird es auch“, ist Jacek Wohlers überzeugt. Und so lassen er, Insa Ommen und Christoph Schaaf, der für vier Songs die richtigen Worte fand, über die Texte tief blicken in ihre Gefühlswelt. Auf Deutsch und Englisch schreiben sie von Liebe und Nicht-Liebe, von geplatzten Träumen und der Kraft, weiterzumachen, von der alles vergiftenden Macht des Geldes und dem Gold, das die Menschen wirklich reich macht. Und schließlich – ein kleiner Gimmick – von Maus und Tiger, die jetzt endlich mal ins Bett müssen. Dieser letzte Song des Albums, spontan entstanden bei einem nächtlichen Chat, frech und fröhlich, klingt ein wenig wie ein Kinderlied. Und deutet gleichzeitig an, dass da stilistisch noch einiges drin ist.

Mann am Bass.
Axel Hartig am Bass. © Preuss

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