Host Town bei Special Olympics in Verden: Stunde der Sportler und Präsidenten

Verden – Wie es sich im Vorfeld eines großen Sportereignisses so gehört, gehen den Wettkämpfen häufig die gesellschaftlichen Ereignisse voraus. So war denn auch im Verdener Rathaus ein großer Bahnhof. Die Übergabe der Urkunde, die die Stadt zum Gastgeber für die armenischen Athleten der World Games der Special Olympics macht, war am Montagmorgen die Stunde der Präsidenten, Bürgermeister und Verbandsvertreter. Aber auch junge Sportler und echte Medaillen-Träger verliehen dem Empfang den gebührenden Glanz.
Vier Schüler der Likedeeler Schule der Lebenshilfe hatten das Edelmetall bereits im vergangenen Jahr bei den Nationalen Spielen der Special Olympics in Berlin errungen. Wenn sich in der Bundeshauptstadt jetzt im Juni die Welt zu den World Games trifft, ist die Stadt Verden als Host Town zumindest ein kleiner Teil des Großereignisses.
Für Vera Neugebauer sind die World Games im Sommer das größte Sportevent des Jahres. Tausende Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung werden vom 17. bis 25. Juni miteinander in 26 Sportarten antreten. Für dieses erste Mal, dass die Spiele in der Bundesrepublik ausgetragen werden, haben sich die Organisatoren das Host Town Programm ausgedacht.
Noch bevor die eigentlichen Wettkämpfe in Berliner Arenen starten werden die jeweiligen nationalen Delegationen aus aller Welt drei Tage in den Gastgeber-Städten verbringen. Verden hatte sich für das Programm beworben, berichteten Ilaria Massari und Birte Ruprecht von der Koordinierungsstelle Inklusion, Integration und Prävention der Stadt. Für Massari ist es von großer Bedeutung, dass Verden so ein Teil dieses inklusiven Großereignisses werden konnte. Dass die Stadt tatsächlich als eine der 200 Kommunen ausgewählt wurde, war bereits im vergangenen Jahr gemeldet worden. Jetzt hatte Vera Neugebauer sich mit ihrem Vize Oliver Senger angesagt, um die Urkunde zu übergeben. Der aus Achim stammende Funktionär habe sich sehr um die erfolgreiche Bewerbung Verdens verdient gemacht, berichtete Massari.
Mit der Auswahl der Stadt als Host Town ist der Besuch der armenischen Sportler in Verden vom 12. bis 15. Juni verbunden. Laut Auskunft von Birte Ruprecht bereitet ein Committee mit 20 Mitgliedern den Aufenthalt und das Programm für die Gäste vor. Vom Training für die Athleten bis zum Eintrag ins Goldene Buch der Stadt haben sie bereits viele Ideen für die sportlichen Gäste entwickelt und in einen Plan eingetragen.
Ganz ausgemacht war noch nicht, wo die Urkunde im Rathaus ihren Ehrenplatz erhalten soll. Aber Bürgermeister Lutz Brockmann fielen schnell ein paar würdige Nachbarn für das gerahmte Dokument ein: die Auszeichnungen der Stadt als Botschafter der Toleranz und als Pferdefreundliche Stadt.
„Sport hat Werte“, deutete der Hausherr an, warum es passt, wenn gehandicapte Olympioniken ihren Platz in Verden finden. Die Werte sprach auch die Geschäftsführerin des Kreissportbunds Verden (KSB), Lena Meding, an. Der Verband beteilige sich gerne an der Organisation in der Vorbereitungsgruppe in Verden. Inklusion und ein entsprechendes Angebot in den Mitgliedsvereinen unterstütze der KSB sowieso. Letztlich gehe es nicht nur bei den World Games in diesem Jahr, sondern immer beim Sport darum, die Menschen zueinander zu bringen.
Dieses Anliegen konnte Präsidentin Neugebauer nur unterstützen. Für Kirk Chamberlain als Vorstand der Lebenshilfe im Landkreis Verden galt dasselbe, umso mehr als die anwesenden Athleten mit der Likedeeler Schule eine Einrichtung der Lebenshilfe besuchten. Und als Brockmann den jungen Siegern von den Nationalen Spielen, Florian Bork, Lisa Bork, Emilio Kelle, Laura Beermann und Edda Senci, mit einem Präsent bedachte, merkte er an, dass sie ihre Erfolge bei den Spielen in fünf Disziplinen errungen hatten. Und dabei hätten sie sich aber unbemerkt auch in einer sechsten Verdienste erworben: sich auf etwas Neues eingelassen zu haben und die Herausforderung bewältigt zu haben.
Neugebauer freute sich über diese jungen Athleten. Sie seien ein Zeichen dafür, dass diese Wettkämpfe eine Zukunft haben. „Die enorme Organisation ist ein Anlass, auf dem Wege weiter zu machen.“ kle

