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Kreis Verden: Scheune bricht unter Schnee ein, Nahbegegnung mit Wolf

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Von: Heinrich Kracke, Christian Butt

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Das eingestürzte Dach einer Scheune in Cluvenhagen löste einen Großeinsatz aus.
Das eingestürzte Dach einer Scheune in Cluvenhagen löste einen Großeinsatz aus. © Butt

Und ein Autofahrer war der Pechvogel des Tages: Der Wintereinbruch mit viel Schnee hielt viele Überraschungen bereit. 

Verden/Achim – Als es leise rieselte und gar nicht wieder aufhören wollte, da erfassten sie die Region doch noch, die sechs Buchstaben, die in den zurückliegenden Monaten fast schon zum Fremdwort geworden waren. Winter und Schnee. Eine Wetterlage allerdings, die zwar für einige überraschend kam, aber dennoch glücklicherweise nicht zu größeren Personenschäden führte. Zwar verzeichnete die Polizei zahlreiche größere und kleinere Rutscher, aber es blieb bei einem Leichtverletzten Freitagabend in Verden. Während am Sonnabend viele, viele Besucher das Wetter mit Sonnenschein über weißen Landschaften für einen Ausflug nutzten, besonders stark frequentiert erneut der Verdener Stadtwald, hielt ein Sirenenalarm in großen Teilen des Landkreises die Rettungsdienste in Atem. Unter der Schneelast war eine Scheune in Cluvenhagen eingebrochen. Lange Zeit unklar, ob sich noch Personen in dem Gebäude befanden. Letztlich konnte Entwarnung gegeben werden. Und besonderes Pech hatte ein Autofahrer auf der A 27. Er büßte seinen Führerschein ein und steht vor einem Strafverfahren.

Eine besondere Begegnung erlebten zwei zehnjährige Jungen in einem Wald bei Holtum (Geest). Zum Schlittenfahren waren sie unterwegs, als es ersten Erkenntnissen zufolge zu einer Nahbegegnung mit gleich drei ausgewachsenen Wölfen kam. Die Steppkes taten wie ihnen vorher geheißen und zogen sich ruhig zurück. Nur die Schlitten blieben am Ort des Geschehens. Eine Mutter sammelte die Schlitten später per Auto und unter Einsatz lauten Hupens ein.

Schneelandschaft im Wald
Die schöne Seite eines fast vergessenen Wetterphänomens: Der Verdener Stadtwald ganz in Weiß. © Kracke

Am Kanal in Cluvenhagen ist in der Nacht zu Samstag das Dach einer Scheune teilweise eingestürzt. Anwohner bemerkten den Schaden am Morgen. Da sie nicht wussten, ob sich noch Personen in dem Gebäude aufhielten, verständigten sie den Notruf. Daraufhin rückten Feuerwehr, THW und Rettungsdienst aus. Vor Ort konnte schnell Entwarnung gegeben werden. Menschen hielten sich nicht mehr in dem Gebäude auf.

Für die Scheune kam jedoch jede Hilfe zu spät. Das morsche Dach ist in einem großen Bereich eingestürzt. Feuerwehrleute sperrten den Bereich mit Flatterband ab. Ein Baufachberater, der den Schaden noch am Sonnabend in Augenschein nahm, und das Ordnungsamt müssen nun entscheiden, wie es mit dem einsturzgefährdeten Gebäude weitergeht.

Zehn Zentimeter nasser und schwerer Schnee war bis zum frühen Morgen gefallen. Offenbar zu viel für die alte Scheune. „Vor allem die unklare Lage im Gebäude hat zu dem hohen Aufgebot an Feuerwehren, Rettungsdienst und THW geführt“, sagte Torsten Kohlmann, stellvertretender Gemeindebrandmeister im Flecken Langwedel. „Da schießt das Adrenalin hoch.“

Ein Nachbar hatte das eingestürzte Dach bemerkt und befürchtet, es könne sich noch eine Person in dem Gebäude aufhalten. Letztendlich war der Bewohner wohlbehalten vor dem Gebäude angetroffen worden.

Der überraschende Schneefall hatte auch die Feuerwehrkräfte auf dem falschen Fuß erwischt. „Wir mussten selbst erstmal kratzen, daher hat es länger gedauert“, so Kohlmann.

Nahezu zeitgleich am Samstagmorgen verunfallte ein 62-jähriger Bremer aufgrund von Schneeglätte auf der A 27. Aus Richtung Walsrode-West kommend in Richtung Verden-Ost war er unterwegs, als er mit seinem Auto einer Mitteilung der Polizei zufolge ins Schleudern geriet und frontal in die Mittelschutzplanke prallte. Im Rahmen der Unfallaufnahme wurde durch die Beamten festgestellt, dass das Auto mit Sommerreifen unterwegs gewesen ist. Zudem waren an dem Fahrzeug ein Händlerkennzeichen und ein Kennzeichen angebracht, die für ein anderes Auto ausgegeben waren. Gegen den Fahrer wurden ein Strafverfahren und mehrere Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. kra/cb

Dach einer Scheune eingestürzt
Das eingestürzte Dach einer Scheune in Cluvenhagen löste einen Großeinsatz aus. © Christian Butt

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